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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford & Gordon Eklund
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wieso. Geben Sie mir eine Stunde Zeit, um mich fertigzumachen.“
    „Nett von Ihnen“, sagte O’Hara, fröhlich strahlend.
    Reynolds ignorierte ihn. Er riß seine Schränke auf und warf Kleider und andere Dinge in verschiedene Kästen und Kisten.
    „Was glauben Sie, wofür Sie das alles brauchen?“ fragte Kelly.
    „Ich glaube nicht, daß ich zurückkomme“, sagte Reynolds.
    „Sie werden Ihnen schon nichts tun“, sagte sie.
    „Nein. Ich werde nicht zurückkommen, weil ich wahrscheinlich nicht zurückkommen will.“
    „Das können Sie nicht machen“, sagte O’Hara.
    „Klar kann ich das“, sagte Reynolds.
    Alle sieben Fähren der Basis waren erforderlich, um die Delegation aus Washington zum Raumschiff hinaufzubringen. Trotzdem mußte man ein gutes Viertel der Gruppe wegen Platzmangels zurücklassen. Reynolds hatte die Erlaubnis erbeten und erhalten, das Raumschiff vor der Abreise noch einmal besuchen zu dürfen. Die Aliens wußten also, was sie erwartete. Sie hatten nicht protestiert, aber Reynolds hatte gewußt, daß sie das nicht tun würden, zumindest nicht über das Radio. Wie fast alle mechanischen oder elektronischen Geräte erfüllte ein Radio sie mit Grauen.
    Kelly und Reynolds trafen mit der ersten Gruppe ein und betraten die Luftschleuse. In Abständen von ein oder zwei Minuten kamen die übrigen herauf. Als sich die gesamte Gruppe in der Schleuse drängte und das letzte Shuttle in Erwartung der Rückreise draußen an der Hülle hing, gab Reynolds das Zeichen zum Weitergehen.
    „Moment!“ rief einer der Männer. „Wir sind noch nicht alle hier. Acton und Dodd sind noch einmal zur Fähre zurückgegangen, um Anzüge zu holen.“
    „Dann müssen sie eben dableiben“, sagte Reynolds. „Die Luft hier drinnen ist sauber. Niemand braucht einen Anzug.“
    „Aber dieser Gestank“, sagte ein anderer Mann und hielt sich die Nase zu. „Das ist ja furchtbar .“
    Reynolds lächelte. Er hatte den Geruch kaum bemerkt. Verglichen mit dem Gestank der ersten paar Tage war das hier gar nichts. „Die Aliens werden nicht mit Ihnen reden, wenn Sie Anzüge tragen. Künstliche Kommunikation ist tabu für sie. Weiter drinnen wird der Geruch besser. Bis dahin halten Sie sich die Nase zu. Atmen Sie durch den Mund.“
    „Mir wird gleich schlecht“, vertraute ihm ein Mann neben ihm an. „Sind Sie sicher, daß es stimmt, was Sie sagen, Doktor?“
    „Ehrenwort“, sagte Reynolds.
    Die beiden Männer, die wegen der Anzüge noch einmal zurückgegangen waren, tauchten wieder auf. Reynolds verschwendete eine weitere Minute damit, ihnen seinen Vortrag zu halten.
    „Hören Sie auf, so selbstgefällig zu gucken“, flüsterte Kelly, als sie endlich unterwegs waren.
    Ehe sie noch die erste der engen Passagen erreicht hatten, durch die man hindurchkriechen mußte, hatten sich schon drei Männer zur Fähre zurückgeflüchtet. Einem hastig zusammengekritzelten Plan folgend, den die Aliens ihm übermittelt hatten, führte er die Gruppe in einen Bereich des Schiffes, in dem er noch nie gewesen war. Das Vorankommen war nicht so schwierig wie sonst. Fast überall konnte ein Mensch bequem gehen, und die Decken waren hoch genug auch für die Aliens. Reynolds ignorierte gelegentliche Ausrufe von den Männern hinter ihm. Schweigend steuerte er auf sein Ziel zu.
    Der Raum, in den sie schließlich gelangten, war ein riesiger, muffiger Saal, so groß wie eine Basketballhalle, dessen Decke sich oben in den Schatten verlor. Reynolds zählte die anwesenden Aliens: fünfzehn … zwanzig … dreißig … vierzig … fünfundvierzig … sechsundvierzig. Das war’s etwa. Er fragte sich, ob das die gesamte Besatzung sein mochte.
    Dann zählte er seine eigenen Leute: zweiundzwanzig. Besser als er erwartet hatte – nur sechs Verluste, Opfer des Gestanks.
    Er redete den Alien, der vor den anderen stand, direkt an. „Ich grüße Sie“, sagte er. Es war nicht Vergnan, aber es konnte Jonathon sein.
    Hinter sich hörte er jemanden sagen: „Die sehen aus wie Giraffen.“
    „Und sie wirken sogar intelligent“, sagte ein anderer.
    „Ausgesprochen. Die Augen.“
    „Und freundlich.“
    „Hallo Reynolds“, sagte der Alien. „Sind dies die Leute?“
    „Jonathon?“ sagte Reynolds fragend.
    „Ja.“
    „Sie sind es.“
    „Und sie sind Ihre Führer – sie wünschen meine Leute zu befragen?“
    „So ist es.“
    „Darf ich für uns alle sprechen, um Zeit zu sparen?“
    „Selbstverständlich“, sagte Reynolds. Er wandte sich seiner Gruppe

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