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Der Beschütze

Der Beschütze

Titel: Der Beschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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passiert ist.«
    »Ich weiß es nicht, Sir«, sagte Jonas, als klar wurde, dass Marvel eine Antwort erwartete und dass Foster zu eingeschüchtert war, um ihm eine zu geben.
    »Es war Ihre Aufgabe, den Tatort zu sichern! Ihr verdammter Job!«
    Jonas begehrte ein wenig auf. »Bei allem Respekt, Sir, Sie haben gesagt, es wäre mein Job, vor der Tür zu stehen und darauf zu warten, dass der Mörder zurückkommt.« Aus dem Augenwinkel sah er, wie Reynolds und Foster einen verdutzten Blick wechselten. Gut. Sollten sie ruhig wissen, dass Marvel ein Arschloch war.
    Der DCI funkelte ihn an, dann wandte er sich geringschätzig ab und brummte dabei: »Kann nicht mal ’ne beschissene Kotzlache bewachen …«
    Niemand wusste, was geschehen war  – und kein Toben seitens Marvels konnte Licht in dieses Dunkel bringen. Schließlich ruckte er mit dem Kopf in Richtung Reynolds
und stakste in seinen porösen Schuhen durch den Garten davon. Als Reynolds ihn einholte und fragte, wohin sie gingen, verkündete er, sie würden sich jetzt Peter Priddy zur Brust nehmen.
    Jonas half Mike Foster, seine Tüten im Auto zu verstauen, und verspürte fast das Bedürfnis, ihn zum Abschied zu umarmen. Er war der erste verständige Mitarbeiter an diesem Fall, dem Jonas begegnet war.
     
    Das Zur-Brust-Nehmen von Peter Priddy verlief nicht ganz nach Plan.
    Zuerst einmal war der Peter Priddy, der in der Küche seiner verstorbenen Mutter geflennt hatte, während er die Jaffa-Kekse suchte, ein ganz anderer Mensch als der Vollzugsbeamte Priddy. Dieser war wütend, peinlich berührt und verteidigungsbereit, nachdem er aus seiner Schicht in einem Trakt voller neugieriger Ganoven herausgeholt worden war, um mit zwei Detectives vom Morddezernat zu sprechen.
    Marvel machte Druck, und Priddy stemmte sich dagegen, und die Sorgenfalten auf Reynolds’ Stirn wurden immer tiefer und kündigten unmittelbar bevorstehenden Haarausfall an, je deutlicher es wurde, dass sie eigentlich im Trüben fischten.
    »Natürlich sind Haare von mir auf dem Bett!«, fauchte Priddy. »Sie ist meine Mutter! Ich stehe doch nicht in der Tür und brülle sie von da aus an!«
    »Aber am Samstag haben Sie sie nicht besucht?«
    »Das habe ich Ihnen doch gesagt.«
    »Waren Sie am Samstag überhaupt in Shipcott?«
    »Nein! Das habe ich Ihnen doch gesagt!«
    Marvel nickte bedächtig, als stimme er dem, was Peter Priddy ihnen gesagt hatte, hundertprozentig zu. »Weil wir nämlich einen Zeugen haben, der Ihren Wagen in der Barnstaple Road hat parken sehen, um …« Er hielt inne, damit Reynolds ihm die Details liefern konnte, wandte jedoch den
Blick nicht von Peter Priddys Gesicht ab. So war er bestens in der Lage zu sehen, wie die helle Haut des massigen Mannes dunkelrot anlief.
    »Zwischen 20 Uhr 45 und 6 Uhr früh«, sagte Reynolds.
    »Quatsch!« Priddy schob seinen Stuhl mit einem lauten Scharren von dem Tisch im Personalaufenthaltsraum zurück.
    »Wir haben einen Zeugen«, wiederholte Marvel mit einem achtlosen Schulterzucken.
    »Wen? Wo? Der lügt.«
    »Kein Grund, sich aufzuregen, Mr. Priddy«, bemerkte Marvel in einem Tonfall, der garantiert jeden aufregen würde.
    »Sie können mich mal.«
    »Wollen Sie damit sagen, Sie waren nicht dort, Mr. Priddy?«
    »Ja, das will ich damit sagen.«
    Marvel zog mit unverhohlener Ungläubigkeit die Brauen hoch. »Na ja, vielleicht irrt sich der Zeuge ja.«
    »Ja, das tut er, verdammt noch mal. Oder er will Ärger machen.«
    »Wieso sollte denn jemand Ihnen Ärger machen wollen, Mr. Priddy?«, erkundigte sich Marvel. »Sie haben doch gerade erst unter ungeheuer traurigen Umständen Ihre Mutter verloren. Wieso sollte irgendjemand Ihnen das Leben noch schwerer machen wollen?«
    Peter Priddy stand auf, ohne Marvel oder Reynolds anzusehen. »Ich weiß es nicht. Manche Leute sind eben abartig, das haben Sie doch selbst gesagt. Ich muss wieder an die Arbeit.«
    »Mr. Priddy«, sagte Reynolds beschwichtigend, »wir führen hier doch nur ein Ausschlussverfahren durch. Wir reden mit allen.«
    »Blödsinn.«
    »Doch, bestimmt«, versicherte Reynolds und hoffte, dass diese Beteuerung in nicht allzu ferner Zukunft wahr sein
würde. »Das ist unser Job. Sie sind doch auch im Vollzugsdienst, Mr. Priddy, Sie verstehen das doch. Wir spielen im selben Team.«
    Die Schmeichelei wirkte, und Priddy war ein wenig besänftigt. »Ja. Okay.«
    Etwas von der Spannung wich aus dem Raum.
    Reynolds räusperte sich. »Bevor Sie gehen, dürften wir Sie wohl um eine DNS-Probe

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