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Der Beschützer

Der Beschützer

Titel: Der Beschützer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. A. Graf
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und akustische Eindrücke zerstoben, wichen unheimlicher Stille. Janeway schwebte erst, fiel dann durch Kältec
    Und fand sich auf einer der Platten in dem riesigen Saal wieder. Über ihr wartete eine Anordnung aus Nadeln und Sensordornen. Einige von ihnen setzten sich in Bewegung, glitten langsam herab. Die nackte Janeway wand sich hin und her, bemühte sich mit wachsender Verzweiflung, den stählernen Stacheln auszuweichen. Irgendwo links von ihr schrie Kim. Nein! fuhr es ihr durch den Sinn. Ich lasse es nicht zu! Meine Crew darf nicht auf diese Weise enden!
    Der erste Dorn berührte die Haut – und setzte den Weg ins Innere des Körpers fort, ungeachtet der damit verbundenen Schmerzen. Janeway weigerte sich, vor der Pein in die Ohnmacht zu fliehen – sie wollte den Fremden zeigen, daß sie stark war, trotz der Agonie. Doch als der zweite Dorn herabkam, sich ebenfalls in ihre Brust bohrte und dem ersten Sensor darin Gesellschaft leistetec Ihr blieb keine Wahl. Das Selbst stürzte in einen Kosmos empfindungsloser Schwärze, während die Seele ihre Peiniger verfluchte – bis sich Stille um sie schloß.
    8
    Ganz plötzlich kam sie wieder zu sich, ohne irgendeine Art von Trauma – als hätte jemand einen Schalter betätigt. In der einen Sekunde nahm sie überhaupt nichts wahr, und in der nächsten strömte den weit geöffneten Augen Licht entgegen.
    Der Übergang wurde nicht von Furcht oder dergleichen gekennzeichnet. Janeway hob den Kopf und sah sich um.
    Sie befand sich im Maschinenraum. Carey und die übrigen Techniker lagen dort, wo sie sich vor dem Transfer aufgehalten hatten. Einige von ihnen standen unsicher auf und schienen nicht recht zu wissen, was sie von der Veränderung halten sollten. Neben Janeway summte und glühte das Warpkernsiegel.
    Man könnte meinen, wir hätten das Schiff überhaupt nicht verlassen, dachte die Kommandantin. Aber sie wußte es natürlich besser.
    Sie erhob sich, half Carey auf und aktivierte ihren
    Insignienkommunikator. »Janeway an Brücke. Ist jemand dort?«
    »Ja, Captain«, erklang Rollins’ brüchige Stimme. »Wir sind hier.«
    »Wie lange waren wir in der Raumstation?«
    Es folgte eine kurze Pause, und Janeway vermutete, daß Rollins die Instrumente überprüfte. Während sie wartete, zählte sie die Techniker und versuchte festzustellen, ob jemand fehlte. Es schienen alle zurückgekehrt zu sein.
    »Fast drei Tage«, antwortete Rollins schließlich.
    »Captain, das energetische Niveau im Triebwerk des Maquis-Schiffes steigt.«
    »Halten Sie es mit dem Traktorstrahl fest!« Janeway bemerkte Careys fragenden Blick, schüttelte den Kopf und eilte zum Turbolift. »An alle Senior-Offiziere! Suchen Sie unverzüglich die Brücke auf!«
    Paris erkannte die Krankenstation sofort, als er die Augen öffnete. Besatzungsmitglieder standen neben Konsolen auf und zogen sich an Diagnosebetten empor. Jenes Laken, das Fitzgerald und die Krankenschwester bedeckt hatte, lag ordentlich zusammengefaltet auf einem Tisch, doch von den beiden Leichen fehlte jede Spur.
    Der holographische Arzt, dachte Paris. Nur er war an Bord zurückgeblieben, als die Fremden alle Personen aus der Voyager transferierten.
    Während er nach Kim Ausschau hielt, wandte sich der Holo-Doktor von einem Patienten ab und rematerialisierte vor ihm.
    »Könnten Sie mir erklären, was geschehen ist?«
    V on Kim war weit und breit nichts zu sehen. Paris wollte eine knappe Antwort geben, doch der Arzt verschwand einfach und erschien einige Meter entfernt bei jemandem, der medizinische Hilfe benötigte. Ich habe genug von Hologrammen, dachte er und wandte sich dem nächsten Terminal zu. »Computer, lokalisiere Fähnrich Kim.«
    »Fähnrich Kim befindet sich nicht an Bord.«
    Paris’ Besorgnis wuchs, und er klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Paris an Captain Janeway.«
    Sie reagierte fast ebenso schnell wie der Computer. »Ich höre.«
    »Kim kehrte nicht mit uns zurück. Offenbar ist er noch immer in der Raumstation.«
    »Ich verstehe.« Janeways Stimme wurde von einem leisen Zischen untermalt, das offenbar von einem Turbolift stammte.
    Unmittelbar darauf erklangen Geräusche, wie Paris sie von der Brücke her kannte. »Computer, wie viele Besatzungsmitglieder fehlen?«
    »Eins«, entgegnete die Sprachprozessorstimme. Paris hatte die technische Sektion bereits verlassen und war auf dem Weg zum Kontrollraum, als der Computer hinzufügte: »Fähnrich Harry Kim.«
    »Stellen Sie einen Kom-Kontakt mit dem Maquis-Schiff

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