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Der Besen im System

Titel: Der Besen im System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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Mindys Ärmel, als sie hinten aus einem der Aufzüge im Nordostteil Rick Vigorous und Lenore kommen sah.
    »Da sind sie ja, Lenore und Mr. Vigorous«, sagte sie. Vern Raring trat in die Kabine und gab Walinda Peahen eine dicken Kuss auf die Wange, worauf sie so tat, als würde sie ihn hauen, worauf beide lachten.
    Mindy drehte sich so schnell um, dass Mindys Hand den Kontakt zu Mindys Ärmel verlor und gegen den Schalter schlug. Mindy starrte in die orange gefärbte Dunkelheit. »Mr. Vigorous?«

│17│   1990
│a│
10. September
    » Andy, du tust mir weh«, sagt Lenore. »Innen.«
    » Tja, Baby, das ist eben die Liebe«, sagt W. D. L.
    Also sieh genau hin, ganz genau. Denn wenn man ganz genau in die Toilettenschüssel sieht, stellt man fest, dass das Wasser darin nicht still steht, sondern in seinem keramischen Kelch pulsiert; dass es sich, kaum merklich, hebt und senkt durch Druck und Gegendruck unterirdischer Fluten, die sich höchstens die Frömmsten der Morgenpilger vor Augen führen.
│b│
    »›Und das Lachende Bächlein hinunter kam Billy Nerz. Er fühlte sich an diesem Morgen ganz besonders prima, der Billy Nerz, zufrieden mit sich und der Welt, vor allem aber mit sich.‹«
    »Ballaststoffe«, sagte Concarnadine Beadsman.
    »›Und als er an den Lächelnden Teich kam, schwamm er hinaus zum Großen Felsen. Little Joe Otter war schon da, und nicht weit davon ließ sich Jerry Bisamratte faul im Wasser treiben, wobei nur Kopf und Schulter aus dem Wasser guckten.‹«
    »›'Hallo, Billy Nerz!', rief Little Joe Otter.‹«
    »›'Selber Hallo', entgegnete Billy Nerz grinsend.‹«
    » Wie heißt das Buch nochmal?«, fragte Mr. Bloemker vom anderen Ende des Zimmers und matschte unter der Brille in seinem Auge.
    »Es heißt Kein Abendbrot für Billy Nerz «, sagte Lenore, ohne hochzusehen. »Könnten wir es bitte hier machen? Ich habe das Gefühl, das Buch gefällt ihr.«
    »Aber auf jeden Fall.«
    »Ballaststoffe.«
    »›'Wohin gehst du?', fragte Little Joe Otter.‹«
    »›'Zu nichts Bestimmtem', erwiderte Billy Nerz.‹«
    »›'Komm, dann gehen wir im Großen Fluss fischen', sagte Little Joe Otter.‹«
    »›'Au fein!', rief Billy Nerz und sprang vom höchsten Punkt des Großen Felsens ins Wasser.‹«
    »Ihr Gesicht heilt gut in der feuchten Atmosphäre, meinen Sie nicht?«, sagte Mr. Bloemker.
    Tatsächlich sah Concarnadine alles andere als gut aus. Da waren die wunden Stellen, da war der Verband. Eine durchscheinend weiße Mullbinde spannte sich von Concarnadines linkem Auge quer über die Stirn, und eine ihrer kleinen blassen Brauen verschwand unter dem Verband, der regelrecht mit der Haut verwachsen schien.
    »Der Luftbefeuchter war eine gute Idee«, sagte Mr. Bloemker und sah auf seinen Daumen. »Jetzt, wo Hitze und Feuchtigkeit etwas nachlassen, die uns den ganzen Sommer so überreich begleitet haben. Concarnadine hatte so darunter zu leiden im vergangenen Jahr, und wenn ich mich recht entsinne, war es genau zu dieser Zeit. Wie übrigens so viele Hausbewohner aus Abschnitt J. Auf jeden Fall eine glänzende Idee.«
    »Ballaststoffe.«
    »›So gingen sie über die Grüne Wiese zum Großen Fluss. Unterwegs begegnete ihnen Reddy Fuchs.‹«
    Die wunden Stellen wirkten weich und hell im Morgenlicht, das aus dem Innenhof mit den farbigen Wasserspielen durch Concarnadines Fensterfront drang. Sie sahen feucht aus, aber zum Glück nicht nässend. Der Verband, der Lenore deshalb ganz und gar nicht gefiel, bedeckte ein größeres Areal direkt über Lenores Braue. Lenore brauchte nur an das Heftpflaster zu denken, das einfach in die Wunde gedrückt worden war. Und daran, dass das Heftpflaster irgendwann wieder abgezogen wurde.
    »Sagen Sie, wie oft werden eigentlich die Verbände gewechselt?«, fragte sie.
    »Das weiß ich leider nicht genau. Ich könnte mir vorstellen, täglich.«
    »Und dann reißt man sie einfach ab oder was?«
    »Ballaststoffe.«
    »Oder macht ihr sie vorher nass, um sie dann ganz vorsichtig abzumachen?«
    »Oh, auf keinen Fall reißen wir sie ab, da bin ich mir sicher.«
    Lenore schaute Concarnadine in die Augen. Concarnadine lächelte.
    »›'Hallo, Reddy! Komm mit uns zum Großen Fluss, wir wollen fischen gehen', rief Billy Nerz.‹«
    »›Nun war Reddy Fuchs kein Fischer, obwohl er sich einen Fisch ganz gerne schmecken ließ. Er erinnerte sich an das letzte Mal, an dem sie fischen gegangen waren und wie Billy Nerz ihn ausgelacht hatte, als er in den Lächelnden Teich fiel. Er

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