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Der bessere Mensch

Der bessere Mensch

Titel: Der bessere Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Haderer
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…“
    „Gut“, meinte Bergmann einigermaßen beruhigt, „das sieht ihm gar nicht ähnlich, so großzügig mit Informationen umzugehen … überprüfen Sie die Adresse.“
    20:32
    „Wieso kommen Sie mit einer Pistole zu mir?“, fragte sie und drückte den Schalter für die Deckenbeleuchtung.
    „Entschuldigen Sie bitte“, erwiderte er, sicherte die Waffe und ließ sie im Holster verschwinden. „Die Tür war offen, ich habe geläutet … und weil niemand gekommen ist …“
    „Ich war im Bad … deswegen habe ich die Tür aufgemacht … falls ich die Glocke nicht höre. Setzen Sie sich doch, bitte.“
    Schäfer sah sich um und entschied sich für einen gemütlich aussehenden Fauteuil.
    „Ja, ich glaube, ich bin Ihnen doch eine …“, begann er und hielt abrupt inne, als er die Waffe sah, die sie auf seinen Kopf gerichtet hielt.
    „Sie nehmen jetzt Ihre Pistole heraus und legen sie langsam auf den Boden.“
    „Bitte“, versuchte Schäfer sie zu beruhigen und hielt die Hände auf Schulterhöhe, „ich bin Polizist.“
    „Sie sollen Ihre Pistole auf den Boden legen!“
    Schäfer griff mit der rechten Hand langsam unter seinen Pullover, zog die Waffe heraus und legte sie auf den Parkettboden. Er versuchte die Situation abzuschätzen. So wie sie die Pistole hielt, schien sie nicht viel Erfahrung mit Waffen zu haben. Eine alte Mauser, Kaliber 6,35 … wahrscheinlich ein Erbstück ihres Vaters oder Großvaters … wenn sie nicht seinen Kopf oder sein Herz traf, würde ihm das Ding nicht allzu viel anhaben können …
    „Ich bin wirklich Polizist … in meiner Gesäßtasche ist mein Ausweis.“
    Sie trat zwei Schritte vor, stieß mit dem Fuß Schäfers Dienstwaffe weg und stellte sich dann hinter ihn. Er spürte das kalte Metall der Waffe auf seinem Hinterkopf. Das ist gar nicht gut, dachte er und spürte kurz darauf einen Einstich am Hals.
    20:48
    „Diese Adresse gibt es in Österreich nicht“, meinte Kovacs verunsichert.
    „Das ist gar nicht gut … rufen Sie an.“
    Kovacs nahm das Handy und drückte die Kurzwahltaste.
    „Er geht nicht dran …“
    „Verdammt … als ob ich es nicht gewusst hätte“, Bergmann schlug mit der rechten Hand aufs Lenkrad. „Au … Scheiße“, fluchte er, als ihm ein stechender Schmerz durch den ganzen Arm fuhr.
    „Soll ich fahren?“
    „Ist wohl gescheiter.“ Bergmann wechselte auf die rechte Spur und hielt in der nächsten Pannenbucht.
    „Es macht keinen Sinn, dass sie ihm eine falsche Adresse gibt“, sagte Kovacs, nachdem sie den Platz getauscht hatten.
    „Nein … Großgmain liegt direkt an der Grenze … das muss auf deutschem Staatsgebiet sein.“
    21:02
    Gar nicht gut, gar nicht gut, dachte Schäfer träge, dem alle Gliedmaßen nach unten zu sacken schienen. Irgendwas war da völlig falsch gelaufen. Wie hatte er nur so dämlich sein können, auf diesen Trick mit dem falschen Namen hereinzufallen? Sonja. Das war Anke Gerngross, ihr Bild hatte er an der Tafel der Klinik gesehen. Das hatte er sich ganz anders vorgestellt: Eine Frau, ja … aber eine, der Hofers und Bienenfelds Machenschaften zuwider geworden waren … eine Frau, zu der das wunde Tier gekrochen kam, nachdem Bergmann ihm eine Kugel verpasst hatte … wieso geschah hier etwas völlig anderes?
    „Wie…so …“, versuchte er seinen Gedanken trotz seiner bleiernen Zunge Ausdruck zu verleihen.
    „Das fragen Sie noch?“, meinte sie bitter. „Sie schnüffeln in der Klinik herum, geben sich als jemand aus, der sich nicht mehr an die Frau erinnern kann, in die er sich vor zwölf Jahren angeblich verliebt hat … und dann sind Sie auch noch so dämlich, einen Mann zu erwähnen, auf den ein Phantombild in der Zeitung passt … Sie wollen unsere Arbeit kaputt machen!“
    „Er … had … getöt…“, wollte Schäfer ihr klarmachen, dass ihr namenloser Proband als verblendete Mordmaschine durch die Gegend lief.
    „Ich weiß, was er getan hat … und? Zeigt das nicht, dass wir erfolgreich waren? Wer waren denn diese beiden Männer? Ein Nationalsozialist und ein Schwerverbrecher … das Böse schlechthin, oder? Und Schröck … ein skrupelloses Schwein wie sein Vater …“
    Schäfer versuchte zu überlegen, er musste Zeit gewinnen, Wien – Bayerisch Gmain, zweieinhalb Stunden, Scheiße, die würde ihn töten.
    „Was ich noch wissen … Aufzeichnungen von Doktor Bienenfeld … wissenschaftlich …“, er musste seine Stimme halbwegs in Gang bekommen.
    21:30
    Gerngross saß jetzt vor ihm, was er als

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