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Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Titel: Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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und ihnen gesagt, daß ihr Sohn, Klaus, am Mittwoch
von seinem Freund Herbert abgeholt worden sei. Die beiden verbrachten oft das
gesamte Wochenende gemeinsam, in den Ferien kam es auf einen Tag mehr oder
weniger auch nicht an, deswegen habe sie den Jungen bislang auch noch nicht
vermißt. Erst als Klaus am Sonntag abend nicht zurückgekommen und auch Herbert
nicht erreichbar gewesen sei, sei sie nervös geworden.
    »Wir fahren jetzt zu Herbert, nehme ich an?« fragte Volker
dazwischen.
    Philipp nickte: »Herbert ist nicht der klassische Spielkamerad eines
Neunjährigen. Herbert Perlmann ist 46 und ein aktenkundiger Pädophiler. Ich
dachte mir, Sie wollen sicher bei dem Einsatz dabei sein. Die Eingreiftruppe
ist in Stellung und wartet auf uns. Mit der Mutter können Sie nachher reden.
Sie ist bei sich zu Hause, wie Sie es wollten.« Philipp fuhr wie ein
Verrückter, ohne jedoch das Martinshorn einzuschalten. Nach etwa zwanzig
Minuten waren sie am bewaldeten Rand eines Kaffs namens Elversberg angelangt.
Drei Beamte in Zivil und zwei Streifenwagen mit je zwei Uniformierten standen
unauffällig am Eingang einer Schrebergartenkolonie bereit und warteten auf
Philipps Kommando. Es war wenig los bei den Laubenpiepern, vermutlich zu früh
und doch schon zu heiß. Nur ein einsames Pärchen kniete in seinen Beeten und
entlauste die Rosen. Einer der Zivilbeamten schickte sie vorsichtshalber in ihr
Häuschen, eine Aufforderung, der sie nur murrend nachkamen.
    Perlmanns Laube stand ein wenig abseits von den anderen,
blickgeschützt. Sie wurde umstellt, Philipp und ein weiterer Beamter
entsicherten ihre Waffen und klopften an. Christian, Volker und Pete hielten
sich diskret im Hintergrund, jedoch jederzeit bereit einzugreifen. Als niemand
öffnete, brachen Philipp und sein Kollege die Tür auf. Die Formel »Gefahr im
Verzug« deckte dieses Vorgehen ab. Schließlich war es möglich, daß sich ein
weiteres Kind im Haus befand.
    Christian und Volker beobachteten die Szene, und es fiel ihnen
sichtlich schwer, den Einsatz nicht selbst kontrollieren zu können. Doch lange
mußten sie ihre Ungeduld nicht zügeln. Wenige Augenblicke, nachdem Philipp die
morsche Haustür aus den Angeln getreten hatte, kam er wieder vor die Tür und
winkte die Hamburger heran. Seine Miene verhieß nichts Gutes.
    »In der Küche. Geradeaus und dann rechts«, sagte er müde.
    Christian ging voran. Schon im Flur nahm er den typisch metallischen
Geruch wahr. Als sein Blick in die Küche fiel, knurrte er nur: »Scheiße.« Es
war sein erstes Wort seit dem Start in Hamburg.
    Auf dem Boden in halb sitzender Stellung lehnte an einem Bein des
Küchentischs ein verlebt aussehender Mann Mitte Vierzig. Zur Zeit sah er sogar
sehr verlebt aus. Ein sauberer Schnitt hatte ihm die Kehle von einer Seite zur
anderen durchtrennt. Der Kopf war nach hinten gekippt, die Wunde klaffte dem
Betrachter breit entgegen. Die Leiche schwamm in ihrem Blut. Es war unmöglich,
die kleine Küche zu betreten, ohne in Blut zu waten. Auf dem Küchentisch lagen,
ordentlich aufgereiht, drei Finger und ein Ohr.
    Christian unterdrückte genau wie Philipp die Enttäuschung. Keine der
drängenden Fragen würde beantwortet werden, sondern nur noch neue hinzukommen.
Frustriert sah er sich den Tatort an, er bemerkte ein aus den Angeln gehobenes
Fenster, zu dem blutige Fußabdrücke führten, doch er wollte mit seinen Leuten
nicht Philipps sicher schnell anrückender Spurensicherung in die Quere kommen.
Außerdem hatte er durch die bisherige Zusammenarbeit hinreichendes Vertrauen in
die Fähigkeiten der zuständigen Kollegen entwickelt, er konnte schließlich
nicht alles selbst machen – auch wenn das eigentlich seinem Charakter entsprochen
hätte.
    Also bat er Philipp um einen Wagen und einen ortskundigen Fahrer,
der sie zur Mutter des ermordeten Jungen bringen sollte. Der uniformierte
Beamte, den Philipp den Hamburgern als Chauffeur überließ, war noch sehr jung
und wirkte recht angeschlagen. Er fuhr den Weg zurück nach St. Ingbert
unkonzentriert und zittrig.
    »Das sah verdammt nach einem Profi aus«, bemerkte Volker. Christian
nickte nur resigniert. Mit brüchiger Stimme meldete sich der Fahrer zu Wort:
»Ich habe noch nie eine solche Sauerei …« Er konnte den Satz nicht beenden, bog
abrupt in einen Waldweg ein, stürzte aus dem Wagen und übergab sich lautstark.
Volker stieg aus und ging zu dem Beamten. Beruhigend legte er ihm die Hand auf
den Rücken, sprach auf ihn ein und nahm ihm die

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