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Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Titel: Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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Bluse
aufzuknöpfen und … Christian rief sich zur Ordnung. Er mußte zu
Oberstaatsanwalt Waller, der reichlich ungehalten über die Entwicklung des
Falls war, zumal auch er natürlich Professor Gernhardt kannte und es deswegen
seiner Meinung nach unter allen Umständen galt, diesen hochangesehenen Juristen
aus den Schlagzeilen herauszuhalten. Christian kämpfte sich aggressiv wie ein
Pitbull vom Untersuchungsgefängnis ins nebenan liegende Justizgebäude.
    Das Gespräch mit Waller übertraf Christians schlimmste
Erwartungen. Waller, der den richterlichen Haftbefehl für Deterings Festnahme
beantragt und ihn am Morgen auch dem zuständigen Richter vorgeführt hatte,
tobte, fluchte, erinnerte Christian an die Bedeutung des Experiments einer
ersten bundesweiten SOKO, für das er mitverantwortlich zeichnete, dann
schwenkte er um auf eine schlangenhafte Jovialität, die noch unerträglicher war
als seine Drohungen, und schließlich gab er Christian 24 Stunden, um Deterings
Schuld zu beweisen oder zumindest den Tatverdacht wasserdicht zu begründen –
möglichst ohne Professor Gernhardt in den offiziellen Papieren auch nur zu
erwähnen. Wenn Christian bis dahin nichts Handfestes fand, würde er den
Haftbefehl sofort wieder aufheben lassen und Detering unverzüglich auf freien
Fuß setzen. Und auch die Existenz des Teams stünde damit auf dem Spiel.
    Mit der entsprechenden Laune quälte sich Christian im ungeliebten
Dienstwagen quer durch Hamburg, rief von unterwegs Volker an und verabredete
sich mit ihm vor Deterings Haus in Norderstedt. Christian wollte mit Frau
Detering ohne Beisein ihres Mannes reden. Vielleicht war aus ihr etwas
herauszuholen. Die größten Chancen auf irgendeine wertvolle Information sah
Christian jedenfalls darin, sie im privaten Umfeld von Volker einlullen zu
lassen.
    »Was zur Hölle machst du hier?« blaffte er Anna an, die
vor Deterings Haustür in Petes Wagen saß und rauchte. Als Christian
unvermittelt die Beifahrertür aufgerissen hatte, war Anna der Schreck dermaßen
in die Glieder gefahren, daß sie ihre Zigarette fallen ließ. Sie sollte mit dem
Rauchen endlich aufhören, anscheinend war sie selbst dazu zu blöd, dachte sie
sich. Doch durch das Suchen des Glimmstengels gewann sie Zeit.
    »Hat ein Brandloch im Fußraum gemacht«, sagte sie anklagend und hob
die brennende Kippe in die Höhe. Christian nahm sie ihr aus der Hand und
schnippte sie achtlos in die Straßenrinne.
    »Ich frage nicht noch einmal«, zischte Christian.
    »Pete ist drin und redet mit Deterings Frau. Wir fanden, das wäre
eine gute Idee, weil …«
    »Wir?« unterbrach Christian heftig. »Wer ist wir ?«
    »Ich bin ja nicht mit reingegangen«, pampte sie zurück. »Pete wollte
es nicht, es ist also alles in Ordnung, spiel dich doch nicht so auf!«
    »Alles in Ordnung, alles in Ordnung?« wiederholte Christian stumpf.
Dann knallte er die Beifahrertür zu, so daß Anna erneut zusammenschrak, und
ging auf das Haus zu, aus dem Pete gerade herauskam.
    Anna sah vom Wagen aus, wie Pete und Christian zwei, drei Sätze wechselten,
dann klingelte Christian und verschwand im Haus. Pete kam zum Auto, setzte sich
schweigend hinters Steuer, ließ den Motor an und fuhr los.
    »Und?« fragte Anna vorsichtig. »Hat er dich auch zusammengestaucht?«
    »So würde ich das nicht nennen«, sagte Pete ruhig.
    »Glück gehabt. Ein Spaß ist das nämlich nicht.«
    »Er hat mich suspendiert«, ergänzte Pete.
    Anna sah ihn mit offenem Mund an: »Wieso das denn?«
    »Weil er meine Visage nicht mehr sehen kann. Das waren seine Worte.«
    »Sehr ehrlich, dein Chef. Glaubwürdig.«
    »Danke. Ich habe ohne seine Anweisung gehandelt, mich nicht mit ihm
abgesprochen. Und er hat nur darauf gewartet, daß ich einen Fehler mache. Jetzt
habe ich einen gemacht.«
    »Das tut mir leid, ehrlich.«
    »Ach, was. Du kannst nichts dafür.« Plötzlich grinste er: »Oder
doch. Ein bißchen schon.«
    Anna sah ihn fragend an.
    »Christian ist scharf auf dich. Und mich kann er noch weniger
ausstehen, seit er weiß, daß ich mit dir geschlafen habe und er nicht – oder
hat er?«
    »Nein. Und wenn, es würde dich nichts angehen«, gab Anna barsch
zurück. »Erzähl mir lieber, was du für einen Eindruck von der Detering hast.«
    Gelassen lenkte Pete den Wagen durch die Rush Hour. Er zuckte mit
den Schultern: »Verwertbare Anhaltspunkte für die MPS-These hat sie nicht
geliefert. Keine teilweisen Amnesien, kein unerklärliches Verhalten. Alles, was
er vergessen hat,

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