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Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe)

Titel: Der Bestatter: Thriller (Christian Beyer-Reihe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Heib
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beweisen, daß du was draufhast,
auch ohne seine Protektion.«
    Wie ein Berserker rammte Pete die Schaufel in den Boden, wieder und
wieder.
    »Du mußt grad was sagen«, keuchte er, »was ist denn mit deinem
Besuch in Moordorf? Jede andere Psychologin hätte ihre Aussage zu Protokoll
gegeben und sich dann schleunigst ins warme Heim zum Roibuschtee zurückgezogen,
die Tür dreimal abgesperrt und gezittert, daß bloß nie wieder so ein gräßlicher
Ausschnitt aus der Realität über ihre Praxisschwelle tritt und sie in Zukunft
nur noch mit unbefriedigten Kleptomaninnen zu tun hat.«
    »Die sind auch ein gräßlicher Ausschnitt aus der Realität«, gab Anna
bockig zurück.
    »Du weißt, was ich meine.« Pete begann langsam zu schwitzen, obwohl
die Nacht recht kühl war. Über einem ein Stück von dem Grab entfernten Brunnen
hielt sich ein leichter Nebelschwaden in der unbewegten Luft.
    »Dein Patient mit dem klangvollen Decknamen Carlos Dante hat dich
vom ersten Moment an fasziniert, und als du dann erfahren hast, in welchem
Zusammenhang er womöglich steht, hat dich absolut nichts mehr davon abhalten
können, seine Gründe, Hintergründe und Abgründe in Erfahrung zu bringen.«
    Pete arbeitete schweigend weiter. Auch Anna sagte nichts mehr. Petes
kleine Analyse war absolut richtig. Sie hatte sich auf Dante gestürzt, den
Fürsten der Finsternis, als ob sie dadurch einem unbekannten Schrecken auf die
Spur kommen könnte, der ihr selbst das Leben verdunkelte. Und schon gar nicht
sollte sie anderen das verquere Verhältnis zum Vater vorwerfen. Sie nicht.
    Die Kirchturmuhr schlug drei Mal, als Petes Spaten auf morsches Holz
stieß. Aufgeregt warf er den Spaten aus dem Loch, in dem er inzwischen bis zu
den Oberschenkeln stand, und grub vorsichtig mit den Händen weiter.
    »Gib mir die Mappe mit dem Biopsie-Besteck«, forderte Pete mit
gedämpfter Erregung. Anna griff zu einem Ledermäppchen, das neben ihr lag, und
hielt es Pete hin. Der steckte es in seine hintere Hosentasche. Petes nervöse
Eile ließ darauf schließen, daß er sich an diesem Ort genauso unwohl fühlte wie
Anna. Plötzlich hörte sie das Knacken eines Zweiges. Schritte. Oder war es ein
Tier? Nochmaliges Knacken. Fahrig sprang sie auf. Pete stellte sich aufrecht
hin, reichte nur noch mit seinem Oberkörper aus der Grube heraus, sah sich um.
Beide lauschten atemlos in die Nacht. Wieder waren Geräusche zu hören, diesmal
näher. Und plötzlich wurden Anna und Pete in das gleißende Licht mehrerer
Taschenlampen getaucht. Geblendet hoben sie die Arme vor die Augen. Pete
fluchte leise.
    »Verhaften Sie den Mann. Die Frau kommt mit mir!« hörten sie
Christians Stimme.
    »Könnt ihr mal das Licht aus unseren Fressen nehmen«, schimpfte
Pete. Die Taschenlampen wurden gesenkt, und nach einigen Sekunden der Anpassung
konnten Anna und Pete erkennen, wer vor ihnen stand: Christian, Karen, ein
unbekannter Mann in Zivil und zwei Polizisten in Uniform.
    Enttäuscht sah Pete Karen an. »Das hätte ich nicht von dir gedacht.«
    Karen blieb ruhig: »Sorry, Pete, aber so läuft das nicht. Außerdem
hatte Christian eh schon eine …«
    Christian schnitt Karen das Wort ab und wandte sich an den Mann in
Zivil: »Wenn Sie jetzt bitte alles in die Hand nehmen würden. Meine charmante
Kollegin wird sich dann um die Exhumierung und Obduktion kümmern.«
    Der Mann deutete grinsend auf Pete: »Und den soll ich wirklich
verhaften? Sie haben doch die Erlaubnis zur Exhumierung. Der hat zwar ein
bißchen früh angefangen, der junge Mann, und ohne mich zu fragen hier in meinem
Zuständigkeitsbereich, aber … ich könnte da zwei Augen und meine fünf
Hühneraugen noch mit zudrücken. Ist doch Ihr Kollege.«
    »Nehmen Sie ihn mit«, sagte Christian verächtlich. »Von mir aus
wegen nächtlicher Ruhestörung. Hauptsache, er verbringt die Nacht in dem
größten Dreckloch, das Sie hier haben.«
    »Ich fürchte, da stehe ich schon drin.« Pete kletterte gleichmütig
aus dem Grab und reckte einem der Uniformierten mit großer Geste seine Fäuste
hin, damit er Handschellen anlegen konnte.
    »Anna kann nichts dafür«, sagte er, »sie hat alles versucht, um mich
abzuhalten.« Dann ließ er sich erhobenen Hauptes abführen.
    Anna fuhr noch in dieser Nacht mit Christian zurück nach
Hamburg, während Karen in Baal blieb und die Exhumierung begleitete, um dann in
der zuständigen Gerichtsmedizin die Kinderleiche zu untersuchen.
    »Warum hast du mich nicht gleich mit verhaften lassen?« fragte

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