Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Lächeln, danach, dass seine Arme sie umfingen.
Aber sein Haus war dunkel.
Ebenso wie ihr Herz.
Kevin stampfte im Haus auf und ab wie ein gefangener Tiger. Das Wetter war zu schlecht für eine längere Fahrt auf dem Motorrad, und er hatte keine Lust auf irgendetwas anderes.
Schließlich blieb er in der dunklen Küche mit einem Bier sitzen und lauschte auf den spätsommerlichen Sturm, der gegen die Fenster schlug. Blitze zuckten auf. Er stand auf, um aus dem Fenster zu sehen. Beim nächsten mächtigen Donnerschlag wurde der Himmel flüchtig erhellt, und die Landschaft prägte sich seinem Gehirn ein wie ein Bild: Die sanften Hügel, der von Büschen gesäumte Weg zu seinem Haus … und eine Frau am Ende dieses Weges.
Dort stand Mia, in Regen und Wind, und starrte auf sein Haus. Ihren Gesichtsausdruck konnte er nicht erkennen, aber er wünschte sich, dass sie ebenso von Sehnsucht und Schmerz erfüllt war wie er selbst.
Beim nächsten Blitz war sie verschwunden.
Mia schlief keine Sekunde in dieser Nacht, stand im ersten Morgengrauen auf und zog sich zum Joggen an. Trotz des leichten Nieselregens war sie entschlossen, ihre innere Spannung beim Laufen loszuwerden. Schon bei der ersten Ecke hörte sie das vertraute Geräusch von ziemlich ausgelatschten Turnschuhen und erblickte seinen Superkörper.
Kevin McKnight.
Mia konnte sich nicht an ihm sattsehen und war so erleichtert, dass sie kein Wort herausbekam. Sein Haar war strähnig vom Regen, das Hemd und die Shorts nassgespritzt. Er strotzte vor Gesundheit, Vitalität und Männlichkeit.
»Hallo«, murmelte er mit dieser Stimme, die stets Sehnsucht in ihr auslöste. Er passte seine Schritte an und lief neben ihr her.
Mia, die sonst immer so beherrscht war, konnte nun einfach nicht anders. »Ich … äh … habe dich vermisst.«
Kevin stolperte, fing sich aber gleich wieder. »Wie bitte?«
»Du hast mich genau verstanden.«
»Ja, ich glaube schon.« Er lächelte. »Ich wollte es bloß noch einmal hören.«
Dann sah er sie an, und sie erwiderte den Blick und weidete sich an allen Einzelheiten: an seinem Dreitagebart, den Ringen unter seinen Augen, die besagten, dass er nicht so lässig und glücklich war, wie er tat, an den Ecken und Kanten seines Gesichts, seinem anziehenden Kinn …
An seinen durchdringenden Augen, die bis auf den Grund ihrer Seele blicken konnten. »Wenn du mich vermisst hast«, sagte er, »dann weißt du doch genau, was du tun kannst.«
»Das denkt man so, aber so clever ich in manchen Bereichen auch bin, in anderen bin ich ein bisschen langsam.«
Kevin widersprach ihr nicht. Sie liefen nebeneinander her.
Er wollte mehr, aber sie hatte Mühe, es ihm zu geben. »Sugar will Hope zurückhaben.«
»Wirklich?«
»Yeah. Die beste Nachricht seit Wochen«, scherzte sie,
doch dann hätte sie sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Warum tat sie so was immer wieder?
Kevin durchschaute sie sofort. Er sah sie schräg von der Seite her an, blieb aber stumm. Schweigend liefen sie am Park vorbei zu einem Pfad, der in den Wald führte. Hier gab es keine Bebauung mehr, nur noch Bäume und Gebüsch. Es regnete jetzt stärker und kühlte ihre erhitzten Körper.
»Es tut mir leid«, keuchte Mia schließlich. »Was ich gerade über Hope gesagt habe. Es war gelogen. Ich werde sie schrecklich vermissen. Kevin … es tut mir leid, dich verletzt zu haben.«
»Mir auch.«
Mia nickte. Ihr gefiel der erschreckend endgültige Tonfall seiner Stimme nicht. Sie bog vom Pfad ab in den Wald.
»He!«, rief er ihr nach, folgte aber. »Wohin rennst du?«
Mia rannte weiter in der Hoffnung, er würde ihr folgen.
»Mia, ich muss zur Arbeit …«
Sie rannte weiter. Bitte komm mir nach.
»Na ja, wenn es Hoheit beliebt …«, murmelte er.
Endlich blieb Mia keuchend stehen und wandte sich um zu ihm. »Siehst du jetzt ein, warum man sein Herz nicht vor jedem ausschütten sollte? Sie greifen dann deine Persönlichkeit an.«
Kevin stieß einen Laut aus, der entweder ein Lachen war oder ein zustimmendes Schnauben, aber er brach ab, als sie ihn an einen Baum drängte. »Du wirst deine Schuhe ruinieren«, warnte er sie. »Ist das in Mailand nicht ein Verbrechen?«
»Hahaha.« Mia wusste, dass sie eigentlich von Häusern umgeben waren, aber es war hier nur schwer zu glauben. Man sah nur hohe Felsbrocken, riesige Fichten und Eichen
und niedriges Buschwerk, so, als gäbe es meilenweit keinen Menschen und sie wären ungestört.
»Mia …«
Mia presste ihn an den
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