Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Herz in die Kehle, weil sie dachte, es wäre vielleicht … Kevin. Sie stürzte sich darauf.
»He, Apple, stell dir vor, ich vermiss die Kleine plötzlich.«
Mia schlug mit dem Kopf auf die Kommode. Sugar. »Ich dachte, du wärst in deinem Elternurlaub.«
»Ich war in Erholung«, verteidigte sich Sugar. »Aber das ist jetzt vorbei. Schick sie heim, okay.«
Mia wurde plötzlich misstrauisch und hob stirnrunzelnd den Kopf. »Lass mich mal raten. Der Typ hat dich sitzen gelassen.«
Sugar begann zu schluchzen. »Oh, Apple, und diesmal hatte ich gedacht, er wäre der Richtige. Die wahre Liebe.«
Mia dachte an Kevin, und plötzlich war auch ihr nach Weinen zumute. »Yeah.«
»Das Haus ist in einem furchtbaren Zustand. Nur Hope kann hier alles in Ordnung halten. Ich brauche sie hier.«
Da wurde Mia von einer völlig unsinnigen Panik gepackt, denn Sugar klang so, als meinte sie es ernst, und weil … verdammt, weil … Mia die kleine Unruhestifterin einfach ziemlich liebgewonnen hatte.
»Sie ist nicht deine Dienstmagd, sie ist ein Kind. Außerdem besucht sie hier einen Biologiekurs, den sie dringend braucht. Sie will Meeresbiologin werden. Das ist sehr wichtig für sie.«
»Aber sie lebt hier. Bei mir.«
»Sugar!« Warum war ihr nicht nach einem Freudentänzchen zumute? Was war nur diese irrationale Angst? »Es war nicht gut mit euch beiden. Sie bekommt sich allmählich in den Griff. Sie ist glücklich, sie ist …«
»Sie soll mich anrufen«, unterbrach Sugar sie und hängte auf.
Typisch Appleby.
Als Hope auf die allerletzte Minute in die Küche raste, nahm Mia das als Vorwand, Sugars Anruf nicht zu erwähnen. Sie setzte Hope vor der Schule ab und fuhr auf direktem Weg zu Tess.
»Ich habe darüber nachgedacht. Ich will keinen neuen Job, um wieder für irgendeinen Arsch zu arbeiten. Ich will für mich selbst schaffen. Für uns. Ich will mitmachen«, sagte sie.
»Wobei denn?«
»Bei deinem Plätzchengeschäft.«
»Du bist doch schon dabei.«
»Ich will aber als Partnerin dabei sein. Bist du interessiert?«
»Ich nehme dein Geld aber nicht an.«
»Annehmen? Nein, ich will investieren. Jawohl. Und glaub mir, es ist eine gute Investition.«
Tess war zwischen Freude und Vorsicht hin- und hergerissen. »Ich lasse nicht zu, dass du dein Geld aufs Spiel setzt.«
»Machst du Witze? Wir gehen kein Risiko ein. Wir werden Erfolg haben.«
Tess nagte an der Unterlippe. »Mia, Freundinnen sollten sich vor so was hüten. Das Geld in einen Topf zu werfen.«
»Du bist nicht meine Freundin, du bist meine Schwester.«
Tess’ Augen füllten sich mit Tränen. Mia schüttelte den Kopf und deutete auf sie.
»Nein, lass das besser …«
Doch es war zu spät. Tess schlang die Arme um Mia, woraufhin
diese zurücktaumelte, und sie umarmte sie so heftig, dass auch Mia die Tränen in die Augen stiegen.
»Außerdem«, flüsterte Mia, »wissen wir beide, wie gut ich verkaufen kann. Ich verkaufe uns den ganzen Weg zur Bank.«
Tess stieß ein ersticktes Lachen aus, und Mia tat den ersten tiefen Atemzug des Tages. Sie hatte wieder ein Ziel, eine Richtung, etwas, wofür sie sich anstrengen konnte. Das bedeutete, alles würde wieder gut für sie.
Am Abend kam Cole Hope besuchen. Die beiden saßen am Küchentisch, die Köpfe über das Biologieprojekt gebeugt, und sahen so glücklich aus, dass Mia kaum Luft bekam.
Sie hatte ihr ganzes Leben lang schwer gearbeitet und immer gedacht, der nächste Schritt würde ihr das Glück bringen. Aber verdammt, sie war es leid, weiterhin auf dieses flüchtige Gefühl zu warten.
Besonders, weil sie nur ein einziges Mal glücklich gewesen war, und zwar in Gesellschaft eines Mannes.
Eines einzigen Mannes.
Kevin McKnight.
Dann wartete sie zittrig und angespannt darauf, bis Cole gegangen war. Sie stürzte drei Tassen koffeinhaltigen Kaffee hinunter, damit sie garantiert länger wach blieb als das Mädchen. Das war nicht leicht, aber das Adrenalin - oder das Koffein - trieb sie an. Als Hope endlich eingeschlafen war, schlich Mia sich durch die Hintertür in die schwülwarme, leicht regenfeuchte Sommernacht hinaus.
Gott, wenn da jemand wäre, mit dem sie hoch in den Sternenhimmel starren könnte … aber es gab nur einen Einzigen, an dem sie interessiert war. Ihre Absätze versanken
im feuchten Gras, als sie auf dem Weg zu Kevins Haus ihren Hof und den der Nachbarn überquerte.
Dann blieb sie ganz allein in der dunklen Regennacht dort stehen. Sie sehnte sich nach seiner Stimme, seinem
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