Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Jesus. Sie hat dich nochmal erwischt, eh?
Ich will nicht darüber reden. Kevin ging in die Küche und wühlte in den Schränken, bis er eine Tüte Chips fand. Als er sich umdrehte, sah er, wie Mike ihn beäugte. Du hast morgen das Vorstellungsgespräch. Das bei monster.com . Was war es, etwas mit Datenerfassung?
Mike zuckte die Achseln. Habe mich noch nicht entschieden. Klingt langweilig.
Ach, zum Teufel. Jetzt kamen wieder die üblichen Vorwände. Vielleicht ist Langeweile gerade das Richtige für dich?
Das Richtige für mich ist noch ein Drink.
Kevin sah ihm hinterher, wie er aus der Tür wankte, und spürte den gleichen Stich wie immer, wenn er die schwierigen Jugendlichen in der Schule betrachtete. Er konnte sie ebenso wenig zurechtbiegen wie Mike, und das brachte ihn manchmal fast um.
Er konnte eigentlich überhaupt nichts zurechtbiegen. Jetzt stieß er sich von der Anrichte ab und stöhnte auf, weil seine Muskeln schmerzten, besonders in den Oberschenkeln. Und die superheiße Mia Appleby brachte ihn ebenfalls um.
7
M an würde denken, dass ein Mann gut schläft, wenn er drei Schritte hinter der Haustür auf den Boden geworfen und dann vernascht wurde.
Aber Kevin schlief sehr schlecht und wurde zu allem Überfluss um vier Uhr morgens von einer SMS von Mike geweckt.
Du erinnerst dich, was du mir geraten hast? Hab’s versucht. Nicht geschafft. Bin auf der Wache. Bring Geld mit.
Kevin stöhnte auf und blieb dann reglos liegen. Nein. Er würde das nicht noch einmal tun, verdammt. Mike konnte diesmal ruhig im Knast sitzen bleiben.
Aber wie er so da in seinem gemütlichen Bett lag, malte er sich all die fürchterlichen Dinge aus, die seinem Bruder nun zustoßen konnten. »Shit!« Er schleuderte die Decke von sich und stand auf. »Idiot«, murmelte er vor sich hin, als er auf sein Motorrad zuging, aber ihm war nicht ganz klar, wen er damit meinte.
Erregung öffentlichen Ärgernisses unter Alkoholeinfluss. Wiederholtes Vergehen in zwölf Monaten. Kevin warf Mike wütend den zweiten Helm zu. Um vier Uhr morgens.
Mal ganz zu schweigen von der Tatsache, dass er seine Kreditkarte bis zur Obergrenze für die Kaution ausgereizt hatte.
Aber Mike war ungewöhnlich still und wirkte ein wenig
blass. Er setzte gehorsam den Helm auf und schwang sich hinter Kevin auf das Motorrad.
Sie schafften es gerade bis vor die Haustür, ehe Mike mühsam vom Motorrad abstieg und sich im Rinnstein übergab. Dann blieb er auf dem Gehsteig liegen und lächelte Kevin unsicher an. Komm schon, gib es zu, wie langweilig wäre dein Leben ohne mich?
Kevin hatte dagegen alle möglichen Einwände. Zum Beispiel hätte er mehr Geld, letztendlich auch mehr Ruhe, aber wenn er das jetzt sagte, hätte es überhaupt keine Wirkung. Das ist das letzte Mal!
Daraufhin grinste Mike bloß. Er glaubte es einfach nicht, und Kevin konnte ihm deswegen keinen Vorwurf machen, nicht, wenn er dem Bruder immer wieder aus der Patsche half. Genau das passierte stets aufs Neue, denn so war er eben.
Der große Helfer.
Man hätte auch sagen können, dass er gerne mit dem Kopf gegen die Wand rannte. Ich meine das ernst, Mike.
Nein, tust du nicht. Mom hat dir aufgetragen, dich für den Rest deines Lebens um mich zu kümmern, und du fühlst dich gerade eben schuldig genug, es auch zu tun . Mike hatte allmählich wieder etwas Farbe im Gesicht und wirkte schon wieder frecher. Du liebst mich doch, Mann.
Kevin ärgerte sich über sie beide und ging kopfschüttelnd aufs Haus zu. Mike kroch hinter ihm her.
Du fühlst dich schuldig genug, es auch zu tun.
Das war die traurige Wahrheit. Wenn er die Augen schloss, sah er immer wieder seinen Stiefvater auf den frechen kleinen Mike zugehen, sah sich selbst, wie er nicht rechtzeitig zu Mike gelangte, um ihn vor dem Hieb zu schützen …
Er hörte, wie unten die Haustür zuknallte. Offensichtlich hatte Mike es geschafft. Vermutlich schaffte er ein paar Dinge im Leben doch allein.
Wenn Kevin das nur glauben konnte.
Mia wurde drei Minuten vor dem Wecker wach. Sie reckte sich und spürte dabei ein leichtes Ziehen in den Muskeln, was ihr ein zufriedenes Lächeln entlockte.
Danke schön, Mister Kevin McKnight.
Der Junge hatte einen Körper zum Anbeißen und wusste genau, was er damit anfing.
Ihr morgendliches Ritual bestand darin, barfuß durch den Flur zu tapsen und die Kaffeemaschine anzustellen. Dann ging sie unter die Dusche. Erst auf dem Rückweg von der Küche fiel es ihr wieder ein. Hope.
Die Tür zum
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