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Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Titel: Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Anti-Neugier-Pillen besorgen muss.
    Das war witzig. Kevin wollte den zerknüllten Zettel aufheben, doch Mike schubste ihn so fest zur Seite, dass Kevin gegen den Kühlschrank fiel. Die Tüte Kartoffelchips, die darauf lag, rutschte herunter und ergoss den Inhalt über ihn.
    Mike lächelte spöttisch.
    Kevin erwiderte das Grinsen und griff wieder nach dem Zettel.
    Mike stürzte sich ebenfalls darauf. Beide landeten auf dem Boden und wälzten sich in den knirschenden Kartoffelchips.
    Kevin, der unten lag, bekam das meiste davon ab. »Hau ab, du Idiot! Auhhhh!«, schrie er, weil er Sterne sah, als Mike ihm einen Ellbogen in die Rippen stieß.
    Mike nutzte Kevins Schmerzsekunde und schnappte den Zettel, doch Kevin stieß ihn weg und griff wieder nach dem Papier, das er aber nicht erreichen konnte.
    Mike knallte ihm ein Knie in den Rücken, stieß ein Grunzen aus, von dem Kevin wusste, dass es Lachen bedeutete,
und während Kevin noch nach Luft schnappte wie ein Fisch, riss Mike den Zettel in tausend Fetzen.
    Dann richteten sich beide schwer atmend auf die Knie. Chipskrümel und Staubflusen rieselten von Kevin auf den Boden.
    Du bist immer wieder unfair , bedeutete Kevin seinem Bruder und fegte die Krümel von seinem Hemd.
    Mike grinste. Danke sehr .
    Kevin schüttelte den Kopf. Er ärgerte sich über sie beide. Was zum Teufel ist schon wieder mit dir los?
    Mike sah ihn an, schüttelte dann langsam den Kopf und wandte sich ab.
    Kevin zog ihn an den Schultern herum. Fast war er auf eine weitere Kampfrunde gefasst.
    Mike bemühte sich zu lächeln, was ihm nur sehr mühsam gelang. Wirst du es irgendwann einmal leid, mich zu retten?
    Hölle, ja!
    Warum tust du es dann immer wieder?
    Na, wenn das nicht die Frage des Tages war! Kevin hatte das schon so lange getan, dass es ihm zur zweiten Natur geworden war seit jenem schrecklichen Morgen, als ihre Mutter einkaufen gegangen war und zu Kevin gesagt hatte: »Pass auf Mikey auf!« Kevin würde nie vergessen, wie er in der Unfallstation stand, selbst noch ein kleiner Junge, und seine Mutter ihn schluchzend anschrie: »Du solltest doch auf Mikey aufpassen!«
    Kein vernünftiger Mensch hätte einem Kind einen Vorwurf gemacht, aber Schuldgefühl hat oft nichts mit Vernunft zu tun.
    Mike wartete auf eine Antwort, aber die einzig mögliche hätte Kevin niemals herausgebracht. Daher zuckte er bloß
die Achseln. Zwing mich nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn dann fällt mir wieder ein, wie sauer ich auf dich bin.
    Mike blickte zu Boden, stieß hörbar den Atem aus und hob den Kopf wieder. Ich will nicht mehr so sein.
    Wie denn?
    Ein aufsässiger, blöder ewiger Verlierer.
    Kevins Herz krampfte sich zusammen. Er schüttelte den Kopf. Du bist kein Verlierer.
    Ich habe keinen Pfennig, ich schlauche mich bei meinem Bruder durch und habe nicht mal einen Job.
    Du kriegst bestimmt den Job, bei dem du dich vorgestellt hast.
    Ich habe den Scheißjob aber nicht bekommen, okay? Sie haben das Gespräch abgesagt. Sie haben sich für einen mit einem besseren Lebenslauf entschieden, jemanden, der seine Jobs länger durchhält als bloß eine Woche.
    Ach. Das tut mir leid.
    Ach ja, und ich hatte mich schon so gefreut, zehn Stunden am Tag vor einem Bildschirm zu sitzen und Daten einzugeben. Mike ging zur Tür.
    Kevin hatte sich vorgenommen, sich nicht mehr bei Mike einzumischen und ihm auch nicht mehr aus jeder Klemme zu helfen. Trotzdem lief er jetzt hinter seinem Bruder her und stellte sich mit dem Rücken vor die Tür, so dass Mike den Raum nicht verlassen konnte. Ich habe mir etwas überlegt.
    Mike zog eine Braue hoch. Streng dich nur nicht allzu sehr an.
    Halt die Klappe, und hör mir zu. Ich brauche Hilfe im Jugendzentrum.
    Mike kniff misstrauisch die Augen zusammen. Ich dachte, das Jugendzentrum wird verkauft? Und wenn das klappt, gibt es kein Jugendzentrum mehr?!

    Genau. Aber bis das wirklich passiert, brauche ich jemanden.
    Ich will keinen Job bloß aus Mitleid.
    Ach, komm schon. Du weißt genau, dass kein Mensch dir einen Job aus bloßem Mitleid gibt. Du wirst vielleicht aus Mitleid gevögelt, aber einen Job?
    Mike wollte den Job nicht. Er wollte nicht, weil Kevin tief im Innern überzeugt war, dass Mike ganz gerne arbeitslos war. Er lebte gerne von anderen.
    Mitleid …
    Aber es war genauso schwer, den Jungen nun im Stich zu lassen, wie damals, als Mike noch klein war und nicht den Warnschrei hörte, als die Gefahr sich von hinten näherte …
    Ich habe keinerlei Erfahrung, wehrte

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