Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
werden willst wie ein Dieb, dann lautet die erste Regel, hör auf zu stehlen. Und nenn mich nie wieder so, klar?«
»Ich habe den Lippenstift nicht geklaut.«
»Egal, Klebefinger.« Mia stand auf. »Tatsache ist, dass ich dich nicht hier alleinlassen kann, denn sonst verschreckst du mir die Nachbarn.«
»Yeah, der attraktive alte Bock sah wirklich so aus, als hätte er vor mir Angst.«
»Wenn du damit Kevin meinst, der ist erst Anfang dreißig.«
»Wie ich schon sagte, alt.«
Mia presste die Lipppen zusammen. »Zieh dich an. Hast du irgendwas, das nicht schwarz ist?«
»Nein.«
»Dann gehen wir nach der Arbeit einkaufen.«
»Mit deiner Kohle?«
»Ja, wenn du dich dann schneller bewegst. Du hast eine Viertelstunde.«
»Ich brauche eher eine halbe. Können wir auch in den Supermarkt gehen und Lebensmittel einkaufen? Oder willst du mich langsam verhungern lassen?«
»Weißt du was? Du hast jetzt eine Viertelstunde, und morgen früh noch einmal. Und wenn das klappt, yeah, dann gehen wir in den Supermarkt und kaufen alles mögliche Ekelzeug, das du so liebst. Okay?«
Hope vergrub den Kopf unter dem Kissen, aber als Mia die Tür fest hinter sich zuzog, hörte sie das Rascheln der Decke und wusste, dass Hope sich zumindest regte.
Kevin wurde von seinem Wecker aus dem Schlaf gerissen. Er hätte geschworen, dass es erst fünf Minuten her war, dass er den Kopf aufs Kissen gelegt hatte. Er hatte von Mia in der verdammten nassen Seidenrobe geträumt, wie sich der Stoff eng an ihren Körper schmiegte, wie sie ausgesehen hatte, als er sie zum Orgasmus brachte, wie sie seinen Namen aussprach …
Eine heiße Dusche würde vermutlich helfen, beschloss er. Als er an Mikes Schlafzimmer vorbeikam, hörte er ihn schnarchen. Da er nicht gerade freundlich gestimmt war, brachte er das Haus zum Erzittern, als er die Badezimmertür schloss. Das gab ihm zumindest eine bescheidene Befriedigung.
Mit der heißen Dusche klappte es allerdings nicht, denn er dachte weiterhin an Mia. Wenn sie das nächste Mal bei ihm anklopfte und nur dünne, nasse Seide auf dem Leib trug … Wenn ihre Augen ihn groß anleuchteten und ihre Lippen voller Verlangen bebten … Dann würde er einfach nicht die Tür öffnen.
Ach, wirklich?
Aber mit Sicherheit würde er nicht die ganze Nacht von
ihr träumen. Er hatte andere Dinge zu überlegen. Seine Arbeitsstelle zum Beispiel, und wie man es geschafft hatte, ihm alle schwierigen Kinder der ganzen Schule zuzuteilen, nur weil er neu war. Aber damit wurde er fertig. Und mit den Kiffern ebenfalls. Er würde auch mit dem dickschädeligen Direktor fertig, der sich bloß profilieren wollte und dem es nicht um die Kids ging, die immer wieder durch das Netz rutschten.
Und mit seinem Bruder würde er ebenfalls fertig, denn der war zu alt, um einem immer wieder zu entwischen. Er würde mit allem fertig, wie üblich - und zwar locker.
Er stellte das Wasser erst ab, als es langsam kälter wurde. Komm allein zurecht, Mike. Als er nach dem Handtuch griff, hörte er es. Besser gesagt, er spürte es: das schwere, rhythmische Dröhnen eines Basses. Es war so laut, dass es im Takt mit seinem Puls schlug.
In dieser Straße wohnten vorwiegend nette Weiße, daher war diese Musik untypisch für die Leute hier. Als er das Badezimmerfenster öffnete und den Kopf hinaussteckte, klang es eher wie Rap.
Interessant.
Noch interessanter war, dass die Musik aus der Richtung von Mias Haus dröhnte. Kevin zog sich an und ging in die Küche.
Mike war aufgestanden und saß mit einem Zettel und einem Stift vor sich am Tisch. Das war überraschend, denn Mike stand normalerweise nie vor Mittag auf. Er saß vornübergebeugt, hatte Kevin den Rücken zugewandt und radierte gerade etwas aus. Dabei stieß er ein leises Summen aus, das bei einer hörfähigen Person wie frustriertes Gemurmel geklungen hätte.
Kevin blickte ihm über die Schulter.
Zu erledigen , hatte Mike geschrieben.
Was immer er unter dieser Überschrift aufgelistet hatte, versuchte er gerade wütend auszuradieren. Dabei riss das Papier, und Mike knurrte, riss den Zettel vom Block, knüllte ihn zusammen und warf ihn mit übertriebener Geste in die Ecke.
Als er Kevin bemerkte, verharrte er einen überraschten Herzschlag lang. Dann lächelte er träge. Morgen.
Was war das? Du machst eine Liste für Erledigungen?
Mikes Lächeln verschwand. Na und?
Du warst doch noch nie sehr methodisch. Was soll das jetzt?
Es war nur eine Erinnerung, dass ich deine
Weitere Kostenlose Bücher