Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
drehte sich um. Dann stand er vor einem weiteren seiner Riesenfehler.
8
L ässt du deine Klienten immer warten«, fragte Beth kühl. Sie folgte Kevin aus dem Schulgebäude zum Jugendzentrum, wo er seinen Stundenplan vergessen hatte.
»Klienten?«, fragte er zurück. »Du bist keine Klientin.«
»Aber meine Tochter ist es.«
»Amber ist noch ein Kind, Beth. Nein, die Jugendlichen lasse ich nie warten.«
Beth folgte ihm ins Büro, das kaum größer war als eine Besenkammer. Darin stand nichts außer einem abgenutzten Schreibtisch und einem Aktenschrank, dessen Schubladen nicht richtig schlossen.
Beth trug ein mörderisch attraktives blutrotes Kostüm, das ihre Figur betonte, die mit der Zeit und der Hilfe von Chirurgen nur noch besser geworden war. Sie tappte ungeduldig mit einem Fuß auf und beschloss, ihre Vorzüge zu betonen, indem sie sich auf die Ecke des Schreibtisches hockte und die langen Beine übereinanderschlug.
Irgendwann einmal war Kevin auf diese Beine abgefahren, aber damals war er erst achtzehn und ungeheuer dumm gewesen. »Was kann ich für dich tun?«, fragte er.
»Amber wird ein paar Wochen lang hierherkommen.« Beth strich über ihr perfekt gestyltes Blondhaar und zog eine kleine Puderdose aus der Tasche, um ihr Make-up zu überprüfen, das ebenfall perfekt war. Aber Kevin wusste,
dass hinter ihrer gelassenen Fassade ein sehr unsicheres, liebebedürftiges kleines Herz schlug.
»Keine Ahnung, warum die Kleine dich so mag«, sagte sie nun ein wenig verblüfft.
Amber war Beths Tochter aus ihrer dritten Ehe - oder war es die vierte? Eine exakte Kopie von Beth. Da sie die vielen häuslichen Veränderungen oft nicht bewältigen konnte, hatte sie oft Probleme.
»Nur ein Tipp - halte sie von den Jungs fern. Sie ist verliebt.«
»In wen?«
»In alle.« Beth erhob sich von der Schreibtischkante und schlenderte auf Kevin zu, um mit einem Finger über seinen Brustkorb zu streicheln. »Du siehst gut aus, Kevin. Wie kommt es, dass Männer immer so gut altern und bei Frauen einfach alles schlaff wird?«
Darauf würde er sich um nichts in der Welt einlassen.
»Komm doch heute Abend mal vorbei.«
»Damit du mich wieder verprügeln kannst?«
»Ach, du …« Beth schnaubte geziert und machte eine abwehrende Handbewegung. »Man muss doch die Vergangenheit ruhen lassen. Und Daddys Bodyguards sind auch nicht mehr hinter dir her. Ich kann mich inzwischen allein wehren.«
»Mmhhh.« Kevin rieb über den Phantomschmerz an den Rippen, wo er damals die Prügel abbekommen hatte. »Deinem zweiten Gatten hast du eine coole Million abgequetscht, nicht wahr? Oder war es der dritte?«
»Nummer vier, wenn ich dich mitzähle.« Beth sah ihn wimpernschlagend an.
»Dann behalt doch einfach das Jugendzentrum.«
»Es macht mir zu viel Ärger.«
»Welchen Ärger?«
»Die Dachrinnen müssen ersetzt werden.«
»Das kann ich reparieren. Ich …«
»O nein«, unterbrach sie ihn leise lachend. »Wenn du das diskutieren willst, muss du schon vorbeikommen.« Dann lächelte sie ihn an. »Um der alten Zeiten willen.«
»Die alten Zeiten …« Er legte beide Hände auf ihre Arme, um sie auf Abstand zu halten. »Meinst du damals, als du mich nur geheiratet hast, um deinen Vater zu ärgern? Oder als du meine spärlichen Ersparnisse geklaut hast und mit deiner Schwester nach Paris zum Einkaufen abgehauen bist?«
In dem Moment steckte Mike den Kopf durch die Tür. Als er Beth sah, wurde sein Blick ausdruckslos.
»Na sieh mal!«, gurrte Beth ihn an. »Dich habe ich schon Jahre nicht mehr gesehen.«
Mike lächelte sie grimmig an und verriet durch diese sparsame Muskelbewegung, dass er sehr gut Lippenlesen konnte. Dann bedeutete er in Gebärdensprache: Es war mir ein Vergnügen, dich so lange nicht zu sehen.
Beth zuckte die Achseln und wandte den Blick ab - die unhöflichste Geste, die man einer taubstummen Person gegenüber machen kann. »Tut mir leid, non comprendo .«
Mike wartete, bis sie ihn wieder ansah, und machte dann ein Zeichen, das sie unmöglich missverstehen konnte.
Ihre Augen wurden eisig. Sie trat auf ihn zu.
Rasch ging Kevin zwischen sie. »Aufhören.«
Beth lachte. »Beschützt du immer noch deinen kleinen Bruder vor der großen bösen Welt?«
»Du hast Amber gebracht, und jetzt geh.«
Yeah, zurück in deinen Affenkäfig, signalisierte Mike.
Beth verstand das natürlich nicht. Sie kniff die Augen zusammen.
»Was machst du überhaupt hier? Brauchst du mal wieder Geld von deinem Bruder? Oder ist es
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