Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
nicht mit mir ins Büro kommen. Hören Sie«, sagte sie dann zu der Studentin. »Wo kann ich Kevin McKnight finden?«
»Er ist in seinem Büro, aber …«
»Gut. Ich muss ihn sprechen.«
»Er will gerade rüber in die Highschool gehen. Er unterrichtet dort …«
Mia ging einfach um den Schreibtisch herum und zog Hope mit sich.
»He …«, rief das Mädchen hinter ihr her. »Sie können hier nicht einfach …«
»Doch …«, murmelte Mia.
Hope war baff. Sie sah Mia in ihrer Entschiedenheit an, dann das junge Mädchen, das nachgab. Sah, wie Mia genau das bekam, was sie wollte.
Gott, wenn man so sein konnte …
Sie betraten einen der Korridore. Rechts lag eine riesige Küche, die leer war. Die erste Tür links wurde gerade aufgerissen. Eine Fau rauschte heraus. Sie hatte eine perfekte Frisur, perfektes Make-up, ein perfektes hellrotes Kostüm und sah aus wie eine der Frauen im Fernsehen, die mit einem Mikrofon in der Hand einen Tornado ankündigen. Hope starrte sie an und dachte: Genau wie Mia, aber Mia war hübscher, und ihr Make-up war besser. Ob wohl alle Frauen in Kalifornien so gut zurechtgemacht und selbstbewusst waren?
Wo konnte sie lernen, all das so perfekt zu beherrschen?
Die Frau sah Hope mit zusammengekniffenen Augen an. »Hat dir deine Mutter nicht beigebracht, wie unhöflich es ist, andere Leute anzustarren?«
Mia blieb ruckartig auf ihrem einen Absatz stehen. Dann richtete sie sich noch höher auf und legte Hope eine Hand auf den Arm. »Und hat deine Mutter dir nicht klargemacht, dass man Kindern mit Respekt begegnet?«
Hope blieb stehen und starrte die Barbiepuppe an. Dann sah sie verblüfft in Mias Richtung. Hatte sie das richtig verstanden? Hatte Mia gerade … Partei für sie ergriffen?
Blondie sah an Mia hoch und runter und schätzte eindeutig ihre Garderobe ab, die Schuhe, den einen Absatz. Dann grinste sie spöttisch, doch noch ehe sie ihre Gedanken in Worte fassen konnte, öffnete sich die Bürotür wieder, und ein Kopf schob sich durch den Spalt. Dunkle Haare, ebenso dunkle Augen.
Er sah aus wie Kevin.
Dann drehte er sich zu jemandem um, der direkt hinter ihm stand, und machte seltsam anmutige, schöne Zeichen mit den Fingern. Er war taubstumm.
Noch ehe Hope das richtig begriffen hatte, tauchte Kevin auf. Er hatte offenbar die sehr reife Fähigkeit, mit einem einzigen Blick eine komplizierte Situation genau zu erfassen, und stieß einen Seufzer aus, der seine gesamte Frustration verriet. »Perfekt«, hörte Hope ihn murmeln.
In Hopes Welt bedeuteten Männer, die frustriert waren, dass im nächsten Moment Gegenstände durch die Luft flogen, daher trat sie einen großen Schritt zurück.
Der Doppelgänger von Kevin trat lächelnd zu ihnen in den Gang. Hope hatte keine Ahnung, was er so lustig fand.
»Falls du allen Frauen in Designer-Klamotten das Doppelte abverlangen würdest, wenn du auf ihre Gören aufpasst«, sagte Blondie jetzt zu Kevin, »dann könntest du die Hütte selbst kaufen.«
»Sechs Uhr«, sagte Kevin daraufhin.
»Jaja.« Blondie entfernte sich. Dabei stieß sie Hope mit einer Schulter so an, dass diese zurücktaumelte.
Mia streckte rasch den Arm aus und hielt sie fest. »Lass sie.«
Hope sorgte sich nicht um Blondie - mit der dürren Ziege wäre sie allemal fertiggeworden. Aber dass Mia sich
um sie sorgte, hatte eine seltsame Wirkung auf sie. Es gab ihr irgendwie ein warmes Gefühl.
»Übrigens«, sagt Mia gerade zu Kevin, »… muss ich Hope heute bei deiner Freizeit unterbringen.«
Kevin trat einen Schritt zurück und hielt den beiden die Bürotür auf.
Mia humpelte hinein und knurrte, als sie merkte, wie Kevin grinsend auf den fehlenden Absatz starrte: »Kein Wort, bitte!«
»Ich habe doch gar nichts gesagt.« Das Büro war so groß wie Hopes Auto, aber Kevin hatte einen tollen Beanbag in einer Ecke - rot mit weißen Tupfen. Hope ließ sich darauffallen. Daneben stand ein niedriges Regal mit Büchern, die alle auf ihrer Leseliste für die Highschool gestanden hatten. Dazwischen stand eine Schale mit Bonbons.
Hope lief das Wasser im Mund zusammen. »Mmmhhh.«
Ihr Magen begann hoffnungsvoll zu knurren. Mit einem raschen Blick zu Kevin und Mia stellte sie fest, dass die beiden noch mit ihrer gezierten Begrüßung beschäftigt waren. Die brauchten wirklich Hilfe, dachte sie. Jedenfalls glitt ihre Hand nun über die Bücher …
Dann zu der Schale.
Sie schnappte zwei Bonbons und hatte eins bereits in den Mund gesteckt - himmlisch. Da spürte sie einen
Weitere Kostenlose Bücher