Der beste Freund
zwei Badetücher in die Satteltaschen stopfte. Tess hatte ihn erobert, nicht umgekehrt. Seine Gefühle konnte er nicht ganz einordnen, aber er dachte alle zwei Minuten an sie, und das war ein schlechtes Zeichen. Und nach diesem Abend hatte er sich gesehnt wie nach nichts bisher.
Keine Frau hatte ihn je so heiß gemacht. Vielleicht lag es an ihren verflixten Büchern, vielleicht war sie aber auch ein Naturtalent in Sachen Liebe. Sie hatte Instinkte wie ein Sexkätzchen aus Hollywood, obwohl sie keinerlei Erfahrung mit Männern hatte. Nur mit ihm.
Wie gut ihm der Gedanke tat. Doch das würde sich leider bald ändern. In New York gab es mehr Männer als in ganz Arizona. Und Tess’ Chancen standen verflixt gut, einen zu finden, der nach ihrem Geschmack war.
Mac schob das unangenehme Thema beiseite, um sich den Abend nicht zu verderben. Und es war ein herrlicher Abend. Der Mond stand knapp hinter den Bergspitzen, in seinem Schimmer hoben sich die vertrauten Umrisse scharf ab. Gleich würde die silberne Scheibe groß und leuchtend aufsteigen. Mac hoffte, Tess traf rechtzeitig ein, damit sie es gemeinsam erleben konnten.
Er hatte solche Situationen mit ihr immer genossen, denn sie war so empfänglich für die Schönheit ihrer Welt. Er hätte sich denken können, dass sie diese Hingabe in allem zeigen würde, besonders bei der Liebe. Leidenschaftliche Neugier – das kennzeichnete Tess. Ob sie wohl eins ihrer Bücher mitbringen würde?
Das Geräusch ihres Wagens ließ seinen Puls schneller gehen. Sie parkte vor der Scheune und bog um die Ecke, als eben der Mond über dem Bergkamm erschien.
“Komm, der Mond geht gerade auf”, sagte Mac.
Tess lief auf ihn zu. “Ich habe mich so sehr beeilt, wie ich konnte.” Sie trat neben ihn, stützte die Unterarme auf den Zaun und sah zum Himmel. “Wow.”
Er lehnte lässig neben ihr und berührte ihren Arm kaum, um sich zu beweisen, dass er in ihrer Nähe sein konnte, ohne sofort über sie herzufallen. Dass er es gar nicht so eilig hatte, an den Fluss zu kommen. Dass er sie keineswegs mit jeder Faser seines Körpers begehrte.
Als sie auf ihn zugeeilt war, hatte er aus dem reizvollen Hüpfen unter ihrem T-Shirt geschlossen, dass sie keinen BH trug. Und wenn er raten sollte, würde er sagen, dass sie unter den Shorts auch keinen Slip anhatte. Sie hatte ein Buch und eine Taschenlampe in der Hand. Das alles zusammen war so aufregend, dass Mac mehr als bereit war, den Mondaufgang auf der Stelle zu vergessen.
Aber er hatte ihr versprochen, dass sie immer Freunde bleiben würden, und Tess würde ihn darauf festnageln. Sie rechnete darauf, dass sie eines Tages wieder zusammen hier stehen und den Mond betrachten würden. Also konnte Mac gleich für diesen Fall üben.
Doch die Luft war erfüllt von ihrem Duft, und sein Puls raste, wenn er an ihren nachgiebigen Körper dachte. Er hungerte nach ihren Lippen, aber er würde es nicht wagen, sie hier zu küssen. Seine Eltern konnten jeden Moment herauskommen und sie erwischen.
“Wie war der Pokerabend?”, erkundigte sie sich.
“Ich habe jedes Spiel verloren.”
“Mac!” Empört wandte sie sich ihm zu. “Das sieht dir gar nicht ähnlich. Du bist doch sonst immer der Gewinner!”
“Deine Brüder waren selig. Sie wollten den Namen des Mädchens wissen, mit dem ich ausgehe, um ihr zu danken. Sie wussten genau, dass das der einzige Grund sein konnte.”
“Aber das war es nicht, oder? Du hattest nur Probleme mit meinen Brüdern, weil wir miteinander geschlafen haben.”
“Vermutlich.” Doch er war sich nicht sicher. Anfangs hatte er Schuldgefühle verspürt, aber das hatte sich dann gegeben. Im weiteren Verlauf des Abends hatte er verloren, weil er ständig von Tess fantasierte. Das mochte er allerdings jetzt nicht zugeben.
“Was hast du ihnen geantwortet?”
“Nichts. Ich habe sie herumrätseln lassen.”
“Glaubst du, dass sie nachforschen?”
“Sicherlich, aber auf dich kommt bestimmt niemand. Wir könnten uns öffentlich im Park küssen, und alle würden es für rein geschwisterliche Zuneigung nehmen.”
“Möchtest du mich jetzt küssen?”
Er starrte den Mond an. “O ja.”
“Und mehr als das?”
Seine Lenden verspannten sich. “Allerdings.”
“Das wollte ich nur wissen. Du wirkst so kühl und abwesend. Hast du mir nicht vorgeworfen, ich wäre auf einmal schüchtern und könnte nicht zugeben, ich wollte dich so sehr, dass ich nicht mehr klar denken kann?”
Er blickte sie an und sah ihr schönes
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