Der Beste für dich - ich
genug getrunken hast?” fragte sie mit strengem Blick auf das halbe Dutzend leerer Gläser auf dem Tisch.
Er schüttelte den Kopf und setzte erneut sein Glas an die Lippen.
“Ich wollte dir eigentlich nur deine Schmerztabletten vorbeibringen. Aber wie ich die Sache sehe, kann ich dich wohl kaum so allein zurücklassen.” Schließlich war sie schuld an seinem Dilemma. Sie hatte schließlich den Hammer auf seinen Fuß fallen lassen.
“Komm.” Sie stand auf. “Stütz dich auf mich. Ich bringe dich nach Hause.”
Er gehorchte und humpelte an ihrer Seite langsam aus dem Saloon, wobei er sich schwer auf ihre Schulter stützte. Sie öffnete die Beifahrertür ihres Wagens, und er kroch mühsam hinein.
“Tut mir leid, ich kann mir nur diesen Kleinwagen leisten”, sagte sie mit einem Blick auf seine unbequeme Sitzhaltung.
Seine Knie stießen fast gegen das Handschuhfach, und in seinem Gesicht stand deutlich geschrieben, welche Schmerzen er hatte. “Was hat übrigens der Arzt gesagt?”
“Dass ich meinen Fuß schonen soll.”
Suzy stellte sich Brady in seinem großen Haus vor, unfähig, in die Küche zu gehen, ins Badezimmer kriechend. Und all das nur, weil sie ihm den Zeh verletzt hatte. “Vielleicht solltest du besser mit zu mir kommen.”
Brady kurbelte das Fenster herunter und reckte sein Gesicht der kühlen Nachtluft entgegen. Mit zu ihr nach Hause kommen?
Wenn er schon im Büro die Hände nicht von ihr lassen konnte, wie sollte das erst bei ihr zu Hause werden? “Besser nicht.”
“Aber du kannst jetzt unmöglich allein sein. Außerdem fühle ich mich verantwortlich für das, was passiert ist.”
“Das will ich meinen.” Er betrachtete ihr Profil im Halbdunkel des Wagens, die gerade Nase, die Linie ihrer Wange, die vollen Lippen. Diese verführerischen Lippen …
“Ich meine die Sache mit dem Hammer”, sagte sie.
“Und ich meine die Tatsache, dass du mich geküsst hast.”
“Du hast wohl schon vergessen, dass du damit angefangen hast”, konterte sie. “Du hast mich zuerst geküsst.”
“Das habe ich nicht vergessen.” Die Erinnerung an ihre Lippen, an ihre Brüste, die sich gegen seinen Körper pressten, erfüllte ihn mit plötzlichem heißen Verlangen. “Lass uns damit aufhören, einander sinnlose Vorwürfe zu machen. Was geschehen ist, ist geschehen.” Sein Zeh schmerzte, und er war es leid, sich für etwas zu entschuldigen, was die Mauern erschütterte, die er so sorgsam um sich herum errichtet hatte.
“Bring mich nach Hause. Morgen machen wir so weiter, als sei nichts passiert.”
“Ich bringe dich nicht nach Hause. Schließlich sollst du deinen Fuß nicht belasten. Du kommst mit zu mir. Wenigstens diese eine Nacht.”
“Du fühlst dich schuldig”, stellte er fest. “Das brauchst du nicht.”
“Erzähl du mir nicht, wie ich mich fühlen soll.” Sie hielt vor dem Haus ihrer Mutter und stieg aus. Ein paar Minuten später war sie wieder zurück, einen strahlenden Travis auf dem Arm.
Der Junge quietschte vor Freude, als er Brady entdeckte.
Brady begrüßte ihn mit einem breiten Grinsen. Er mochte den kleinen Kerl. Kinder waren doch etwas Wunderbares.
Zumindest dieses hier.
Zuhause angekommen, brachte Suzy zuerst Travis hinein und half dann dem widerstrebenden Brady ins Haus. Er konnte es nicht ertragen, wie ein hilfloser Invalide behandelt zu werden, und benahm sich dementsprechend ungnädig. Er stöhnte laut auf.
“Tut’s sehr weh?” erkundigte Suzy sich besorgt, während sie ihn langsam ins Wohnzimmer führte.
“Es tut weh, sich von jemandem helfen lassen zu müssen”, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
“Männer und ihr dämlicher Stolz! Es ist doch nichts dabei, mal auf fremde Hilfe angewiesen zu sein. Nicht mal für den großen, tapferen Sheriff.” Sie führte ihn zur Couch, und er ließ sich dankbar darauf fallen.
Suzy zog den Couchtisch heran, damit er seinen Fuß hochlegen konnte. “Es hat doch wohl keiner mitbekommen, wie du mich aus dem Saloon abgeschleppt hast?” fragte er besorgt.
“Nur zwei Dutzend Männer sowie ein Dutzend Frauen. Hast du denn das Gejohle nicht gehört?”
“Nein.” Plötzlich schnüffelte er interessiert. “Wonach riecht es hier so gut?”
“Schmorbraten. Zu groß für anderthalb Mägen, aber es ist ganz praktisch, Reste übrig zu behalten. Schmeckt sicher nicht so lecker wie im Diner, aber schlecht ist er auch nicht. Ich bringe jetzt Travis ins Bett.”
“Ohne seine Portion
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