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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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sind wir im Diner besser aufgehoben.”
    Suzy fuhr erschrocken zusammen. “Das Diner?” Was, wenn Brady noch da war?
    “Warum nicht? Die haben dort bestimmt eine anständige gutbügerliche Küche.”
    “Ja, das kann man sagen. Besonders, wenn Sie Schmorbraten mögen.”
    “Mein Lieblingsessen”, schwärmte er.
    Suzy sagte sich, dass Brady bestimmt längst zu Hause war.
    Und wenn nicht, was machte das schon? Sie war nicht verpflichtet, die erstbeste Einladung zum Essen anzunehmen. Er hatte sie ohnehin nur darüber hinwegtrösten wollen, dass er sie wie eine Aussätzige behandelt hatte. Sollte er sie doch ruhig zusammen mit Allan sehen.

    Warum klopfte ihr Herz dann so verräterisch, als Allan den Wagen vor dem Diner parkte? Als hätte sie sich irgendeines gemeinen Verbrechens schuldig gemacht.
    Als sie eintraten, hatte sie das Gefühl, dass alle Köpfe sich nach ihnen umdrehten. Der Mann in der Ecknische wandte sich zu ihnen um, und ihre Blicke trafen sich. Brady starrte sie an wie eine auf frischer Tat ertappte Kriminelle. Suzy hob trotzig das Kinn an und starrte zurück. Sie war sich keiner Schuld bewusst.
    Allan schien von all dem nichts zu bemerken. Er führte Suzy zu einem freien Tisch am Fenster, und Dottie, die Kellnerin, brachte einen Hochstuhl für Travis. Suzy vergrub das Gesicht hinter der Speisekarte, die sie derart aufmerksam studierte, als offenbarte sie ihr die Antwort über den Sinn des Lebens. Dabei kannte sie die Karte längst auswendig.
    Allan bestellte ein Glas Wein. Als er weltmännisch daran nippte, verzog er säuerlich das Gesicht. Offenbar nicht der richtige Jahrgang. Dann orderte er Schmorbraten, und von da an nahm das Unglück seinen Lauf. Schmorbraten war aus.
    “Wie kann das sein, wenn Sie Schmorbraten doch als Ihre Spezialität anpreisen?” ereiferte sich Allan.
    “Tut mir leid”, erwiderte die Kaugummi kauende Dottie.
    “Wie wär’s mit Kalbsschnitzel?”
    “Ich esse kein Kalb.”
    “Aus religiösen Gründen?”
    “Das hat mit Religion nichts zu tun”, versetzte er herablassend. “Dann nehme ich den Thunfischsalat.”
    “Der steht auf der Lunch-Karte”, informierte Dottie ihn gelassen.
    Allan schnappte hörbar nach Luft, und Travis legte das Gesichtchen in Besorgnis erregende Falten. Um ihn bei Laune zu halten, öffnete Suzy eine Schachtel Kekse und gab ihm einen.
    Er warf den Keks auf den Boden. Gutmütig hob Allan ihn auf.
    Wieder warf Travis den Keks auf den Boden. Und wieder hob Allan ihn auf, diesmal nicht mehr so gutmütig. Rasch schob Suzy die Kekse außer Reichweite des Kleinen. Travis fing an zu weinen. Also gab Suzy dem kleinen Quälgeist den Keks zurück, wobei sie Bradys durchdringendem Blick auswich. Nicht so Travis. Als er Brady entdeckte, öffnete er den Mund und krähte vergnügt: “Da-da.”
    Brady winkte dem Jungen zu, und Suzy wurde flammend rot.
    Am liebsten hätte sie sich unter dem Tisch versteckt.
    Dottie, die des Wartens müde war, ging zurück in die Küche und ließ sie im Niemandsland zurück.
    “Es war eine einzige Katastrophe”, berichtete Suzy später am Abend Tally, als sie telefonierten. “Der arme Allan. Er hat ein extragroßes Trinkgeld dagelassen, weil Travis so eine Schweinerei angerichtet hat. Krümel überall auf dem Boden.
    Und dann hat Allan noch nicht mal seinen Schmorbraten gekriegt. Ich wette, er hat die Nase voll von Kleinstadtlokalen mit gutbürgerlicher Küche.”
    “Und dann auch noch die Sache mit Brady. Warum musste er sich unbedingt mit ihm im Armdrücken messen.”
    “Ich habe ja versucht, ihm das auszureden. Aber er wollte nicht hören. Nur ein kleiner freundschaftlicher Wettstreit, hat er gesagt. Wie geht es übrigens Allans Handgelenk?”
    “Nur ein wenig geschwollen, nichts, was ihn davon abhalten könnte, morgen wieder in Richtung Utah abzuheben”, versicherte Tally ihrer Freundin. “Schade für alle Beteiligten, dass die Sache so dumm ausgegangen ist.”
    “Nicht für Brady. Er schien sich prächtig amüsiert zu haben, so ein Spektakel haben er und seine Kumpel veranstaltet. Wie richtige kleine Dorfmachos! Da hatte ein Außenseiter keine Chance.”
    “Du hast Allan schließlich gewarnt”, beruhigte Tally sie.
    “Wie geht’s übrigens deiner Mutter?”

    “Besser. Jedenfalls gut genug, um morgen wieder auf Travis aufzupassen. Ruf mich an, wenn du in den Ort kommst. Dann essen wir zusammen zu Mittag.”
    Suzy graute es davor, am nächsten Morgen zur Arbeit zu gehen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie

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