Der Beste für dich - ich
sich Brady gegenüber verhalten sollte. Doch sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Er benahm sich, als hätten die Ereignisse des Vortages nie stattgefunden.
Vermutlich war das einer der Gründe, die ihn zu einem so guten Sheriff machten. Die Fähigkeit, das Gestern Vergangenheit sein zu lassen und nach vorne zu gucken. Als sie das Revier betrat, sah er kurz auf, enthielt sich aber jeglicher Bemerkung über ihre Verspätung.
War er wütend, traurig oder einfach nur gleichgültig? Suzy setzte sich an ihren Schreibtisch und blätterte ihren Terminkalender durch. Die kommenden Wochen bis zur Wahl waren vollgepackt bis obenhin. Sie brauchte nur noch diese kurze Zeit durchzuhalten, dann war sie frei.
Was sie daran erinnerte, Champagner für die Siegesfeier zu bestellen. Sie nahm den Hörer ab und gab ihre Bestellung auf.
Brady war das Telefonat nicht entgangen. “Wozu diese Bestellung?” rief er ihr aus seinem Büro aus zu.
“Für die Feier”, rief sie zurück.
Brady öffnete die Tür und lehnte sich in den Türrahmen, den seine breiten Schultern nahezu ausfüllten. Eine Locke seines dunkles Haars fiel ihm ins Gesicht. Suzy verspürte das plötzliche Verlangen, ihm mit den Fingern durchs Haar zu streichen und seine Schultern zu massieren, bis er vor Wonne aufstöhnte.
“Sie haben auf jeden Fall einen Grund zu feiern, ob ich nun gewinne oder verliere”, erklärte er mit einem bitteren Unterton in der Stimme.
“Wie meinen Sie das?”
“Sie kündigen. Haben Sie ,Mr. Right’ denn schon gefunden?”
“Nein, natürlich nicht.”
“Wirklich nicht?” Er hob skeptisch die Brauen. “Zwei Verabredungen kurz hintereinander mit diesem Kerl - wie war doch noch gleich sein Name?”
Sie biss die Zähne zusammen, um nicht etwas zu sagen, was sie später womöglich bereute. “Wenn ich ihn gefunden habe, werden Sie es als Erster erfahren.”
“Verschonen Sie mich, bitte. Ich bin nicht sicher, ob ich es wissen möchte.”
Suzy runzelte erstaunt die Brauen. “Ich dachte, Sie würden sich für mich freuen.”
“Das hatte ich auch angenommen. Aber es gefällt mir nicht, dass Sie sich an irgendeinen Bauerntölpel wegschmeißen.”
“Im Diner gibt es noch andere Männer als Bauerntölpel”, versetzte sie.
“Ja, Amateurpiloten zum Beispiel. Mag Travis ihn denn?”
“Ich habe ihn nicht nach seiner Meinung gefragt. “Sie wusste, dass Brady darauf anspielte, wie Travis ihn Da-Da genannt hatte. Ihn und nicht Allan. Doch er sagte nichts, stand einfach nur da und erfüllte die Atmosphäre mit erotischer Spannung.
Suzy hatte sich immer eingebildet, ihn gut zu kennen, aber plötzlich war sie sich da nicht mehr so sicher. Sie wusste nicht, was er tun würde oder was sie wollte, dass er tat.
Rastlos sprang sie auf. “Ich gehe jetzt ein paar Wahlplakate aufstellen. Wir haben zwar nur die kleine Sorte, aber besser als nichts.” Sie nahm einen Hammer aus der untersten Schublade ihres Schreibtischs und wandte sich zur Tür. Brady rührte sich jedoch nicht von der Stelle, sondern blockierte den Durchgang.
“Erlauben Sie bitte”, sagte sie und machte Anstalten, sich an ihm vorbei zu schieben.
“Nein, ich erlaube nicht. Es hat mir gar nicht gefallen, wie Sie mir gestern Abend einen Korb gegeben haben. Und es gefällt mir auch nicht, den Babysitter zu spielen, während Sie mit anderen Kerlen ausgehen. Und noch weniger gefällt es mir, wenn Sie so aussehen wie jetzt.”
“Wie denn?”
Ihre Augen waren groß und unschuldig, als wusste sie tatsächlich nicht, was er meinte. Doch ihre Lippen sahen weich und einladend aus. Er spürte die Hitze, die von ihrem Körper ausging, konnte den Duft ihrer Haut riechen. “Als wollten Sie geküsst werden.”
Sie schnappte nach Luft. “Das ist ja lächerlich. Brady, gehen Sie mir aus dem Weg.”
“Ich rühre mich nicht von der Stelle. Kommen Sie noch einen Schritt näher, und ich trete in Aktion.”
“In Aktion? Sie treten in Aktion?” zischte sie. Sie legte ihm die Hand auf die Brust, um ihn wegzustoßen, mit der anderen Hand immer noch den Hammer umklammernd. “Wagen Sie es ja nicht…!”
Das reichte, um das Fass zum Überlaufen zu bringen. Er antwortete nicht, jedenfalls nicht verbal. Er zog Suzy in die Arme und küsste sie. Ein leidenschaftlicher, fordernder Kuss.
Brady hatte keine Wahl. Sie hatte ihn herausgefordert. Sie hatte ihn dazu getrieben. Er spürte, wie ihr Körper erschauerte. Sie versteifte sich, doch nur im ersten Schreck, dann gab sie
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