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Der beste Sex aller Zeiten

Der beste Sex aller Zeiten

Titel: Der beste Sex aller Zeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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vortäuschen.
    Einer sagte in einer Cosmopolitan-Studie sogar, die Frau wälze sich dabei «mit verkrampften Schamlippen» herum, ein anderer machte den Orgasmus an einer «Schleim-ausstoßung der Scheidenvorhaut» fest. Häh??? Scheidenvorhaut??? Also: Das ist alles Kokolores.
    Jedenfalls: Den 80 Prozent der angeblich unfehlbaren Orgasmus-Kenner stehen satte 80 Prozent Frauen gegen-
    über, die zugeben, sie hätten mindestens einmal oder auch öfter geblufft, und der Lover habe nichts davon gemerkt.
    Das kann ich bestätigen. Ich hab’s schon oft getan. Man muss ja nicht mal viel machen, Männer sind da sehr genügsam: Atem- und Stöhnfrequenz steigern, ein paar konvulsive Zuckungen, ein bisschen Aufbäumen und Augenrollen und gleichzeitig mit ihm «kommen», dann kriegt er sowieso kaum was mit. Nachfragen à la «Hattest du einen?» gab es nie. Das würde auch nichts bringen: Die 98
    wenigsten von uns würden zugeben, dass sie faken. Das servieren wir ihm erst, wenn Schluss ist («Und damit du’s weißt: Jeder einzelne Scheiß-Orgasmus war vorgetäuscht!!!»). Denn wehe, er erfährt’s vorher: Da fühlt er sich verarscht. Er denkt, wozu rackere ich mich hier überhaupt ab, und er findet, die Frau degradiere ihn dadurch zu einem dumpf rammelnden, schwanzfixierten Blödmann, dem sie nicht zutraut, dass er es kapiert, wie sie zu befriedigen ist.
    Wir sehen das ganz anders. Ich zum Beispiel spiele bei Gelegenheitsaffären gern mal, damit er Ruhe gibt. Ich erteile doch nicht jedem Dahergelaufenen eine explizite Bedienungsanleitung für meine Intimteile! Mein Orgasmus klappt sowieso selten auf Anhieb, zumal wenn ich das Gefühl habe, er warte nur drauf, dass ich endlich so weit bin. Viele Männer glauben ja, man müsse eine Frau nur ausdauernd beackern oder auch berubbeln, und sie käme dann schon irgendwann. Und solange halten sie sich selber zurück. Bei manchen erwacht sogar erst recht der Ehrgeiz, es mir doch noch zu «besorgen», wenn ich sage: «Das wird heute nichts mehr.» Aber bevor ich da unten anfange zu qualmen oder meine Kleine Doris durchgescheuert ist, mache ich lieber eine Notlandung und lasse sie glauben, ich hätte den Gipfel schon erklommen. Ich gönne den Typen ihren Spaß. Denn so können sie guten Gewissens ihren Erguss haben.
    Andererseits gibt es auch den Fall, dass ein Lover alles ganz wunderbar gemacht hat, er hat gestreichelt und geleckt, die rechten Stellen entdeckt (hey!, reimt sich!), und trotzdem kann ich nicht, weil ich gerade zwanghaft drüber nachdenken muss, ob ich mir nun diese grünen Sandaletten kaufen soll und zu welchen Kleidern sie passen würden … Aber derlei profanes Zeug will ich dem Schnucki nicht antun, der sich gerade so zwischen meinen 99
    Beinen abmüht und mich in höheren Sphären wähnt, was ich sicherlich auch wäre, wenn ich nur nicht so leicht abzulenken wäre. Ich kann ihm doch nicht sagen: «Gib’s auf, Purzel, ich muss dauernd an grüne Schuhe denken.»
    Das wäre gemein, und außerdem würde er sich fürderhin vielleicht nicht mehr so viel Mühe mit mir geben. Also mache ich ihm kurz was vor, und alle sind glücklich.
    Lieber zwei Minuten schauspielern als zwei Stunden diskutieren! Das ist nur ein kleiner Gefallen, wie ich auch mal seinen kleinen Freund lutsche, selbst wenn er mir nicht schmeckt. Männer tun dergleichen uns Frauen zuliebe ja auch.
    Aber woran erkennt man den weiblichen Orgasmus denn nun eindeutig? Natürlich gibt es ein paar Signale, die die Frau nicht willkürlich erzeugen kann – nochmal ein Schub Extra-Nässe, Gesicht und Dekollete werden rot, die Schamlippen verfärben sich, sie hat eine Art
    Hitzewallung – aber auch diese Anzeichen betreffen nur manche Frauen. Ich dachte immer, das Einzige, das bei uns allen gleich ist, sei die Scheidenkontraktion: ein rhythmisches Zusammenziehen der inneren Muskulatur, das angeblich nur schwer nachzuahmen sei. Aber nicht mal das stimmt. Persönliche Recherche zeigte mir, dass viele Männer das gar nicht spüren (nämlich die mit den fingerdünnen Pimmeln. Äh, Pardon – ich korrigiere: Also die, deren Partnerin eine Scheide so weit wie ein Ofenrohr hat). Kleiner Hinweis: Wenn sie irgendwas tut, was sie entstellt, ist’s wohl echt, denn keine würde so was absichtlich tun. Aber die Frage ist doch eigentlich: Wozu muss der Mann unbedingt wissen, ob die Frau gekommen ist? Er sollte doch lieber froh sein, wenn sie überhaupt Anzeichen eines Höhepunkts von sich gibt. Ob nun echt oder gespielt, ist

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