Der beste Sex aller Zeiten
meist nur Kurznummern, denn wer stellt sich schon eine Stunde vorher den Wecker? Und lasse ich ihn dann doch ran, sagt er abends womöglich: «Mausi, wir hatten heut ja schon.» … Ja toll, ein Zehn-Minuten-Quickie, sehr befriedigend, danke.
Kürzlich fand Schatzi so einen Zeitungsartikel, dass Sex belebend wirkt, das Immunsystem stärkt etc. «Das ist der Beweis!», quäkte er, «Pimpern am Morgen vertreibt Krankheit und Sorgen!»
Ich sagte nur: «Wanking in the morning time is better than a Haferschleim – mach’s dir doch selber!» Wenn er morgens unbedingt vögeln will, soll er mir Frühstück ans Bett bringen. Allerdings ist dann die Chromopila (chronische Morgenpisslatte) futsch.
Sex mittags ist auch nicht der Hit, weil man so um 13 Uhr herum ein fettes Leistungstief hat (sagen die Chronobiologen, weiß aber auch jeder, der in einer Kantine speist). Ich hatte mal eine Affäre mit einem Verheirateten. In seiner Pause trafen wir uns immer im Hotel. Die Liaison fand ein Ende, weil er jedes zweite Mal keinen hochkriegte oder ich einschlief. Die Mittagsstunde eignet sich besser für ein Nickerchen im Büro.
Nachmittagssex soll ja was Luxuriöses haben, weil man’s als viel beschäftigter Mensch selten bewerkstelligen kann. Viele Frauen finden Kopulieren am helllichten Tag gar nicht so luxuriös, weil es ernüchternd auf sie wirkt, seinen Pimmelschmadder in Reinkultur betrachten zu können und er ihre Kleinteile. Außerdem fällt ihnen bei solchen Gelegenheiten immer wieder auf, wie großporig doch die Haut von Männern ist und wie viel Haare aus ihrer Nase wachsen. So mitten am Tag kommt bei ihnen sowieso selten Stimmung auf. Jedes Mal, wenn sie da doch mal versaute Sachen machen, klingeln ihr Telefon 140
und sein Handy unentwegt, oder die Zeugen Jehovas kommen überraschend zu Besuch, oder jemand nebenan bohrt Löcher in die Wand. Aber die Weiber sollen sich nicht so haben, man kann ja die Vorhänge zumachen und alles abstellen, was stören könnte. Ich selber bin für ausgedehnte Nachmittagsnummern gern zu haben, vor allem im Urlaub, weil mich da die Nachbarn nicht noch monatelang schief angucken, wenn ich schreie wie die Sau am Spieß.
Zwischen 18 und 20 Uhr soll man laut Wissenschaft dann die zweite Tages-Hochform haben, und die Sinne sollen am empfänglichsten sein. Auch das Licht ist schon etwas gnädiger, und man ist relaxter, weil man sein Tagwerk hinter sich hat. Ich finde, das ist die beste Sex-Zeit, jedenfalls vor dem Essen. Viele Männer denken, Frauen hätten am liebsten zauberhafte Dinners, um danach bei Kerzenschein verführt zu werden. Falsch. Nach dem Essen ist es zu anstrengend, den Bauch einzuziehen, wenn ich auf ihm sitze. Außerdem, je später der Abend, desto langsamer meine sexuellen Reaktionen
– auch der
Orgasmus. Dauert mir oft alles zu lang. Meinetwegen kann er mich in den Schlummer kneten, aber nicht ewig auf mir rumjuckeln …! Außer es ist Vollmond. Wenn der so prall zum Fenster reinleuchtet, wird mir ganz kosmisch zumute, und schlafen kann ich sowieso nicht, also warum soll man im optisch günstigen Silberschein nicht ein bisschen ferkeln …
Übrigens, irgend so ein US-Psychologe namens Block empfiehlt doch allen Ernstes, sich nachts 90 Minuten nach dem Einschlafen wecken zu lassen, weil da eine spontane Erregung entstehe und der Kopf frei von Alltagsmüll sei.
Saublöde Idee. Der Mann, der es wagt, mich aus dem Tiefschlaf zu reißen, nur weil ihm grad was steht, kriegt höchstens dicke Eier – von meinem Tritt.
141
Aber nicht nur Tages-, sondern auch Jahreszeiten bestimmen unsere Brunst. Männern juckt’s zum Beispiel im Sommer in den Lenden, weil die Frauen da am
wenigsten anhaben. Wir bevorzugen den Frühling, weil alles so romantisch erwacht und blüht und knospt, während im Sommer Haut an Haut zweier sexuell tätiger Menschen durch den Schweiß oft so unerotisch schmatzt und furzt.
Und es gibt noch so ein paar Tage im Monat, an denen ich fast jederzeit zugänglich bin: um den Eisprung herum.
«Eisprung??», fragen Sie jetzt. Ja, das dachte ich mir.
Welcher Mann hat schon Ahnung vom weiblichen Zyklus, außer dass regelmäßig diese rote Woche auftaucht, in der er kaum ran darf. Eisprung bedeutet, dass eine Eizelle in die Startlöcher hüpft. Eine Frau, die nicht die Pille nimmt, ist dann befruchtungsbereit, also sorgt die Natur für Paarungswilligkeit, sprich, die Gute ist geiler als sonst.
Tiere haben das auch. Bei den Pavianweibchen etwa schwillt die
Weitere Kostenlose Bücher