Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der beste Tag meines Lebens

Der beste Tag meines Lebens

Titel: Der beste Tag meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Miller , Zack Stentz
Vom Netzwerk:
sich wieder ganz seinem Lachs.
    »Du hast aber auch einen unschuldigen Jungen gerettet.«
    Colin kaute seinen Spargel noch fünfmal, schluckte und spülte dann mit einem Schluck kaltem Wasser nach. »Nein, das habe ich nicht«, sagte er. »Ich habe nur die Wahrheit herausgefunden. Der Rest ist dann einfach … passiert.«
    »Wie auch immer, wir sind jedenfalls stolz auf dich.«
    »Und wenn du so was noch mal machst«, sagte seine Mutter und hob warnend den Zeigefinger, »dann fesseln wir dich an einen Stuhl, sperren dich in einen Schrank und füttern dich per Strohhalm.«
    Colin begriff, dass sie übertrieb und die beschriebene Strafe sehr unwahrscheinlich war, egal ob er so etwas noch mal machte oder nicht. Trotzdem wusste er genauso sicher, welche Konsequenzen auch immer seine Mutter ziehen würde – sie wären jedenfalls nicht besonders unterhaltsam. Colin nickte also und nahm ihre Drohung damit ernst, bevor er sich wieder seinem Abendessen zuwandte. Er hoffte im Stillen, dieses Gespräch wäre damit beendet. Doch gleichzeitig machte er sich da keine allzu großen Hoffnungen. Dafür waren noch zu viele Fragen offen.
    »Colin«, sagte Mr. Fischer.
    »Ja, Dad?«
    »Du wolltest gerade etwas erzählen. Über Spargel.«
    »Ach ja«, sagte Colin. Er sah seinen Vater an und schob die Brille auf seiner Nase wieder gerade. »Sehr interessant ist die Tatsache, dass zwar anscheinend jeder in der Lage ist, stinkendes Spargelpipi zu produzieren, aber nur etwa die Hälfte der Bevölkerung den Geruch wahrnehmen kann …«
    ***
    Eine Stunde später saß Colin in seinem Zimmer und genoss die Einsamkeit, in der er seine Gedanken über den Tag in seinem Notizbuch festhielt. Die erholsame Stille wurde gestört, als sich vertraut klingende Schritte näherten und seine Tür aufging.
    Danny blieb kurz im Türrahmen stehen und sah Colin UNSICHER an. »Also, das war ziemlich cool, was du da gemacht hast«, sagte er.
    Colin hatte keine Ahnung, wovon Danny überhaupt redete.
    »Dass du Sandy Ryan drangekriegt hast, weil sie diese Pistole mitgeschleppt hat«, erklärte Danny AUFGEKRATZT . »Das hat sie wohl verdient, weil sie mal auf dein Bett gepinkelt hat.«
    »Nein«, sagte Colin, »sie hat es verdient, weil sie die Waffe nicht bei der Polizei gemeldet hat.«
    Danny schüttelte den Kopf und war sich ziemlich sicher, dass er seinen großen Bruder wohl nie ganz verstehen würde. »Ach übrigens, wegen der Unordnung in deinem Zimmer. Du erinnerst dich doch, dass Dad gesagt hat, ich würde mich bei dir entschuldigen, wenn ich selbst das Bedürfnis danach hätte.«
    »Ja.«
    »Ich wollte nur sehen, ob du es nicht vergessen hast«, sagte Danny. »Aber es ist noch nicht so weit,
Loser.
«
    Damit ging Danny wieder, und Colin hätte nicht sagen können, warum, aber plötzlich musste er grinsen.
    ***
    Dr. Doran hatte es so arrangiert, dass Sandy und ihre Mutter vor dem ersten Klingeln da waren, damit sie ihren Spind räumen konnte, bevor die anderen Mitschüler eintrafen. Melissa war jedoch früh gekommen und beobachtete aus der Ferne, wie ihre Freundin Aufkleber abzog und ihre Sachen in einen Karton packte. Sandy hielt nur zwischendurch inne, um sich die Tränen abzuwischen.
    Melissa spürte, wie Colin hinter ihr stehen blieb. Er sah sich das Ganze mit einer gewissen Neugier an, hatte das Notizbuch aufgeschlagen und schrieb seine Gedanken dazu auf.
     
    7 : 30  Uhr: Sandy Ryan leert weinend ihren Spind. Darin sind folgende Sachen:
    – Das Poster eines Teenie-Sängers, dessen hohe Stimme mich zusammenzucken lässt.
    – Fotos von ihr selbst mit diversen Freunden, darunter Melissa und Eddie. Auf dem Bild mit Eddie küsst sie ihn auf die Wange. Eddie sieht gelangweilt aus. Bin mir nicht sicher, ob das an ihr, dem Kuss oder der Stelle, wo er geküsst wird, liegt.
    – Aufkleber. Die meisten mit Regenbögen, Einhörnern oder Jungs mit nacktem Oberkörper und ausgeprägter Muskulatur.
    – Ein eselsohriges Exemplar eines Romans über ein Mädchen, das sich in einen Zombie verliebt. (Das verstehe ich überhaupt nicht. Zombies fressen Menschen und küssen keine Mädchen.)
    – Eddies blau-goldene Notre-Dame-Jacke.
    Da mir Sandy nie als besonders wissbegierig aufgefallen ist, vermute ich mal, sie ist nicht traurig wegen der unzähligen Chancen zu lernen, die ihr jetzt an der West Valley Highschool entgehen. – Ihre Tränen scheinen eher im Zusammenhang mit dem Entfernen bestimmter Gegenstände zu stehen. – Nostalgie? – Wird sie ihre Freunde

Weitere Kostenlose Bücher