Der beste Tag meines Lebens

Titel: Der beste Tag meines Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashley Miller , Zack Stentz

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andere und wich in Richtung Tür zurück. »Kann ich also wieder gehen?«
    »Ja, geh, Sandy.«
    »
Bleib hier,
Sandy«, sagte Colin.
    »Wach auf, Wayne«, sagte Wayne. Er gab sich selbst eine kräftige Ohrfeige.
    Colin spürte, wie sein deutlicher, aber schlichter Widerstand das ganze Sekretariat wie ein SCHOCK erschütterte. Er spürte, wie sie ihn anstarrten. Lehrer und Sekretärin voller VERWIRRUNG und ZORN , seine Mitschüler voller BEWUNDERUNG . Doch das spielte alles keine Rolle. Nichts davon durfte ihn jetzt von seiner Mission ablenken.
    Sandy war blass geworden. Sie zitterte vor ANGST .
    Da wandte sich Colin an sie. Er hatte nichts Böswilliges an sich. Keinerlei Grausamkeit. Man merkte ihm nur sein vorbehaltloses Vertrauen in die Tatsachen an. »Es war Eddies Waffe«, erklärte Colin. »Er hat sie von jemand aus
La Familia
in Chatsworth gekauft. Genauer gesagt von einem Mann namens
El Cocodrilo
– das heißt auf Spanisch »Das Krokodil«. Er wird wegen der vielen Zähne, die er beim Grinsen zeigt, so genannt. Ich finde, das ist ein unpassender Name, weil Krokodile ja nicht grinsen können. [32] Aber so heißt er nun mal, und wahrscheinlich kann er sich sowieso nennen, wie er will.«
    »Alter«, unterbrach Wayne ihn, »wenn du dann mal langsam auf den Punkt kommen könntest, wäre das echt der Hammer.«
    »Ja«, stimmte Dr. Doran ihm zu und ignorierte seine Wortwahl. »Weniger blumig, mehr Fakten.«
    »Eddie hatte die Waffe gekauft, weil er wütend auf Wayne war und ihm Angst einjagen wollte. Aber dazu bekam er keine Gelegenheit«, verriet Colin. Sein Blick war auf Sandy gerichtet, und er ließ sich von der ANGST in ihren Augen nicht abschrecken. »Du hast sie aus seinem Spind genommen, als er es nicht gesehen hat, und sie in deiner Handtasche versteckt.«
    »Das – das ist doch total verrückt«, stammelte Sandy.
    »Nein, das ist total vernünftig. Du hast die Pistole an dich genommen, um Eddie zu schützen, weil du ihn gernhast. Darum hast du ja auch Eis mit ihm gegessen, als deine Mutter nicht zu Hause war.«
    Was bis dahin noch an Farbe in Sandys Gesicht gewesen war, verschwand nun auch noch. Sie schien zu wissen, was Colin meinte, sonst allerdings niemand. Colin selbst verstand es auch nur im Kontext von Eddies Geschichte. Nicht einmal Wayne, der in den finsteren Künsten der sexuellen Anspielungen auf dem Schulhof sehr bewandert war, hätte mit Gewissheit sagen können, was Eis mit dem allen zu tun haben sollte.
    »Du kannst nichts davon beweisen«, krächzte Sandy an dem Kloß in ihrem Hals vorbei.
    Dr. Doran trat zwischen Colin und Sandy. Sie hatte genug gehört und gesehen, und falls da noch mehr kam, dann war das Schulsekretariat nicht der richtige Ort dafür. »Sandy hat recht«, sagte sie zu Colin. »Und ohne Beweis verdächtigst du nur eine unschuldige Mitschülerin.«
    »Eine, die so unschuldig ist wie Wayne?«, fragte Colin.
    »Lenk nicht vom Thema ab.«
    »Das tue ich ja nicht. Wayne
ist
das Thema. Und die Waffe.« Er zeigte auf Sandy und die große Handtasche, die über ihrer Schulter hing. »Schauen Sie doch in ihre Tasche. Dort werden Sie Reste von Waffenöl und rosa-weißer Tortenglasur finden, von dem Stück Kuchen mit der Rose.«
    Unwillkürlich spähte Dr. Doran in Sandys offene Tasche. War das eingetrockneter Tortenguss da drinnen? Schwer zu sagen.
    »Du hast ein Stück von Melissa Greers Geburtstagskuchen aufgehoben, um es Eddie nach seinem Work-out mitzubringen«, erinnerte Colin Sandy. »Die Pistole muss drangekommen sein, als sie bei dem Handgemenge in der Cafeteria herausgefallen ist. So wie dein Melonen-Lipgloss, das du dir nachkaufen musstest.«
    Wayne starrte Colin nur an. Das war das Unglaublichste, was er in dieser Woche voller Unglaublichkeiten erlebt hatte. Er machte einen verstohlenen Versuch, Colins Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und ihm das mitzuteilen, doch Colin bemerkte Waynes plötzliches Aufwallen von Kameradschaftsgeist nicht.
    Sandy schüttelte ungläubig den Kopf. Sie funkelte Colin an, und aus ANGST wurde HASS . Als Halbwüchsige wusste sie mit dieser Waffe bestens umzugehen. »Ich muss dir nicht mal antworten …
Shortbus.
«
    »Nenn ihn nicht so«, knurrte Wayne, ohne sich dessen richtig bewusst zu sein.
    Dr. Doran runzelte die Stirn. Aber selbst falls Colin die Beleidigung mitbekam, reagierte er nicht darauf.
    »Ich habe schon mit Eddie gesprochen«, erhöhte Colin den Druck. »Er weiß, was du getan hast.« Die erste Behauptung war eine