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Der Bestseller

Der Bestseller

Titel: Der Bestseller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Carter
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als...«
    Sie lachte. »Ich kann mir vorstellen, als was du die trägst. Aber ich möchte dir einen Vorschlag machen, Nick.«
    »Und der wäre?«
    »Wenn ich du wäre, würde ich von Brooks Brothers auf Giorgio Armani umsteigen.«
    Ich räusperte mich ein klein wenig hochnäsig. »Ein paar von diesen Anzügen habe ich mir in London machen lassen, von einem Schneider in der Savile Row. Er hat für meinen Vater gearbeitet und arbeitet auch für mich. Gelegentlich.«
    »Ich bin beschämt«, sagte sie mit einem Lächeln.
    »Mach du dich schon fertig, dann hole ich uns noch einen Drink.«
    Als ich mit einem Cognacschwenker zurückkehrte, wartete sie bereits auf mich. Sie lag hingestreckt auf der Chaiselongue und trug einen Bodystocking aus schwarzer Spitze, der jede Einzelheit ihres Körpers zur Geltung brachte und zugleich selbst schön war.
    Ich bin sicher, sie sah die Bewunderung in meinen Augen. »Gewagt genug für dich, Nick?«
    »Ein Wagnis, auf das ich mich gerne einlasse.«
    Es war an der Zeit, daß ich mich auf eine Nacht vorbereitete, die hoffentlich so denkwürdig sein würde wie unsere erste. In meinem Ankleidezimmer, das zugleich das Badezimmer ist, zog ich mich rasch aus, rasierte mich und rieb mir etwas Lotion ins Gesicht. Dann schlüpfte ich in einen Morgenrock und kehrte ins Schlafzimmer zurück.
    Susan lag auf der Chaiselongue und nippte am Cognac.
    »Nick«, sagte sie, »eigentlich wollte ich Parker nie mehr erwähnen, aber ich weiß einfach, daß es eine bestimmte Sache gibt, die du wissen willst. Wenn ich es dir sage, versprichst du dann, daß du mich nie mehr nach ihm fragen wirst?«
    »Tja...«
    »Versprich es mir, Nick.«
    »Na gut, ich verspreche es.«
    »Du willst wissen, warum Frauen ihn so attraktiv fanden.«
    »Stimmt. Ich fand ihn außerordentlich un attraktiv.«
    »Ganz einfach: Er roch nach Honig.«
    Der Unterkiefer klappte mir herunter, und für einen Augenblick war ich sprachlos. Als ich meine Stimme wiedergefunden hatte, krächzte ich: » Honig? «
    »Ja. Jetzt weißt du es. Und jetzt mußt du dein Versprechen einhalten. Und du mußt hierherkommen und mich küssen — bevor ich die Geduld verliere.«
    Ich bin zwar nicht gewohnt, herumkommandiert zu werden, doch in diesem Fall fiel es mir nur allzu leicht, den Befehl zu befolgen. Was dann kam, kann man sich denken. Das Bett war nicht weit. Der Bodystocking wurde abgestreift, langsam, Zentimeter für Zentimeter, mit vielen genüßlichen Pausen. Der Morgenrock wurde abgestreift. Dann kam die Nacht.
    Viel später, kurz vor Morgengrauen, lag ich wach und dachte nach. Susan atmete leise neben mir. Sie hatte im Schlaf eine Hand auf meine Brust gelegt.
    Was sie mir gesagt hatte, war zweifellos alles, was sie mir sagen wollte, dessen war ich mir sicher. Aber hatte sie mir alles gesagt, was sie wußte? Mal angenommen, sie kannte den Mörder und hatte Angst, mir seinen Namen zu nennen. Hatte sie Angst — oder wollte sie ihn nicht verraten?
    Man muß kein Genie sein, um zu merken, daß ich mich in Susan Markham verliebt hatte. Verliebt hatte oder im Begriff war, mich zu verlieben — das wußte ich selbst nicht genau. Sex verwirrt immer den Geist, auch wenn er jede Unentschlossenheit beiseite fegt. »Das schreckliche Wagnis eines Augenblicks der Unachtsamkeit, den ein Leben voller Besonnenheit nicht ungeschehen machen kann«, schrieb Eliot. Das könnte sich auch auf Mord beziehen.
    Während ich in einen zweiten, tiefen, ruhigen Schlaf sank, merkte ich, daß ich anscheinend tatsächlich... dabei war... mich in Susan Markham zu verlieben...
    ...Aber... konnte ich ihr vertrauen?

20

    S o gern ich auch am Samstag mit Susan nach Connecticut gefahren wäre — ich fand, daß es noch viel zu früh war, um meine Mutter mit ihr zu überraschen. Obwohl sie immer behauptet, liberale Ansichten zu haben, ist meine Mutter in Wirklichkeit ziemlich altmodisch, und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, daß sie Susan und mir erlauben würde, im selben Himmelbett zu schlafen. Außerdem wirft sie mir ständig vor, mich »mit anderen Frauen einzulassen«. In Wahrheit hält sie an Margo fest und wünscht sich, wir wären wieder zusammen. Susan sollte nicht gegen eine idealisierte Margo Richmond antreten müssen.
    Doch ich erzählte Tim von Susan und sparte dabei nur die pikanten Einzelheiten aus.
    »Dann war sie also aus Karriere gründen mit Parker Foxcroft zusammen«, sagte er.
    »Ja.«
    »Und woher weißt du, daß sie nicht aus denselben Gründen mit dir

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