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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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sagte Jette. » Vielleicht muss sie für ein paar Wochen in die Klinik.«
    Marten spürte einen stechenden Schmerz im Kopf.
    » Wenn du weißt, wo sie ist, Marten, dann sag es uns. Bitte!«
    Er würde sie verlieren.
    Du hast sie nie besessen, flüsterte der Schmerz in seinem Kopf.
    Ilka hatte nie ihm gehört. Nicht mal, als er ihr beim Schlafen zugesehen hatte. Nicht einmal da hatte sie ihm gehört.
    Sie würde ihm niemals gehören.
    *
    Bert begab sich wieder in Rubens Haus, um mit seiner Arbeit fortzufahren. Das Gespräch mit den alten Damen ging ihm nach. Es widerstrebte ihm, sie in ihrem weihnachtlichen Frieden zu stören, den sie sich redlich verdient hatten.
    Erst jetzt, in der Ruhe inmitten der Bilder, kam ihm zu Bewusstsein, wie absurd die Situation war: Sie suchten jetzt den Mörder des Täters.
    Bert fühlte sich an ein Spiegelkabinett erinnert, in dem sich ein Bild scheinbar unendlich wiederholt. Der Mörder des Mörders des Mörders des Mörders, dachte er und setzte sich an den Schreibtisch, um nachzudenken.
    Thorsten Uhland war wegen zwanzig entwendeter Bilder zum Mörder geworden. Etwas musste ihn misstrauisch gemacht haben, und er hatte einen geeigneten Augenblick abgepasst, um hier herumzuschnüffeln, wie Emilia es treffend ausgedrückt hatte.
    So war er seinem Mitarbeiter auf die Schliche gekommen. Wutentbrannt war er nach Köln Kalk gefahren, um ihn mit den Vorwürfen zu konfrontieren.
    Vielleicht war Bodo Breitner im Laufe der Auseinandersetzung auf den Speicher geflüchtet. Oder er hatte vorgegeben, die Gouachen dort versteckt zu haben, um Zeit zu gewinnen. Oder Thorsten Uhland war durch die nicht schließende Haustür ins Haus gelangt und hatte sein Opfer auf dem Dachboden vorgefunden, der ja zum Wäschetrocknen und als Aufbewahrungsort für die unterschiedlichsten Dinge genutzt wurde.
    Voller Wut hatte er seinen untreuen Mitarbeiter bestraft. Wie Isa vermutet hatte.
    Doch wer hatte Thorsten Uhland getötet?
    Wer hatte, nach seinem schweren Sturz bei dem Übergriff auf Ilka Helmbach, die Sache zu Ende gebracht, wie Isa es formuliert hatte? Sanft aber endgültig?
    Wer?
    *
    Emilia zuckte zusammen. Hortense hatte die Tür so heftig aufgestoßen, dass sie mit lautem Krachen gegen die Wand geprallt war.
    » Wie konntest du?«
    Emilia hob die Arme über den Kopf und duckte sich. Sie wusste, zu was Hortense imstande war. Als Kind hatte sie immer am ganzen Körper blaue Flecken gehabt.
    » Was denn?«, fragte sie kleinlaut und lugte unter ihren Armen hervor.
    » Wie konntest du ihm von den Briefen erzählen?« Hortense betrat jetzt das Zimmer, und ihr Zorn füllte es bis unter die Decke aus. » Woher weißt du überhaupt von den Briefen?«
    » Ich habe es schon wieder vergessen, Hortense. Ich schwöre es.« Emilia kicherte. » Briefe? Was für Briefe? Ich weiß nichts von Briefen, die du an Ruben schreibst.«
    Hortense starrte sie an.
    » Mein Gott, Emilia. Du bist wirklich dumm wie Bohnenstroh.«
    Wie dumm ist Bohnenstroh?, fragte sich Emilia und wagte es, die Arme langsam wieder herunterzunehmen. Bohnenstroh, summte es in ihr, Bohnenstroh , Bohnenstroh.
    » Du wirst uns noch ins Verderben stürzen, wenn du dein bisschen Verstand nicht beisammenhältst.«
    » Aber ich hab mich an die Namen erinnert«, verteidigte sich Emilia. » Bodo Breitner und Thorsten Uhland. Ich hab sie nicht vergessen.«
    » Hast du deine Tabletten genommen?«, erkundigte sich Hortense. Aus ihren Worten hörte Emilia fast so etwas wie Mitgefühl heraus. Das verwirrte sie. Hortense war Hortense. Mitgefühl war Mitgefühl.
    Hortense und Mitgefühl, das passte nicht zusammen.
    » Die für mein Herz?«
    » Die anderen, Emilia. Die für deinen Kopf.«
    Emilia senkte schuldbewusst die Augen. Die Tabletten für den Kopf hatte sie schon lange nicht mehr genommen. Sie machten schläfrig und ließen sie die Welt wie durch einen Nebelschleier sehen. Nicht mal die Stimmen der Leute drangen dann richtig zu ihr durch.
    » Ja«, log sie.
    » Zeig mir die Packung.« Hortense streckte die Hand aus. Unerbittlich.
    » Hortense …«
    » Zeig sie mir!«
    Emilia überlegte kurz, ob es einen Ausweg gab. Doch es gab keinen. Nicht für sie.
    Hortense öffnete das Päckchen, schaute hinein und machte es wieder zu.
    » Du verblödete alte Gans«, sagte sie. So ruhig, dass es Emilia kalt über den Rücken rieselte.
    Dann ging sie hinaus. Emilia hörte, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.
    *
    Ilka machte das Fenster auf. Sofort biss sich die Kälte an

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