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Der Bilderwächter (German Edition)

Der Bilderwächter (German Edition)

Titel: Der Bilderwächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Schwester mit einem vernichtenden Blick.
    » Sie schreiben?«, erkundigte Bert sich höflich.
    » Bloß Briefe«, plapperte Emilia aus, bevor Hortense antworten konnte. » Aber auf parfümiertem Papier.«
    » Bitte …« Hortense beachtete Emilia nicht länger. » Kommen wir zur Sache.«
    » Hat es je Streit zwischen dem Nachlassverwalter und seinem Mitarbeiter gegeben?«, tat Bert ihr den Gefallen.
    Hortense schüttelte den Kopf. » Nicht, dass ich wüsste.«
    Emilia war in den Anblick der Zimmerdecke vertieft. Bert folgte ihrem Blick, konnte dort oben jedoch nichts erkennen, was ihre Aufmerksamkeit gerechtfertigt hätte.
    » Es war ja fast immer nur der eine von beiden hier«, sagte sie, den Kopf noch immer in den Nacken gelegt.
    » Bodo Breitner«, hakte Bert nach.
    »Ja. Seltsamer Name, nicht?«
    » Das gehört doch nicht hierher, Emilia . « Hortense stützte sich auf ihren Stock. Der silberne Drache schien den Kopf einzuziehen.
    Emilia verdrehte die Augen. » Bis auf das eine Mal«, sagte sie.
    » Das eine Mal?« Bert wurde hellhörig.
    » Da ist Herr Uhland gekommen, als der andere schon weggefahren war. Er ist ziemlich lange in Rubens Haus geblieben und hat herumgeschnüffelt.«
    » Sei still, Emilia. Woher willst du das denn wissen?«
    Hortense legte ihre ganze Autorität in die Worte und Emilia wirkte kurz irritiert. Doch dann hob sie den Kopf und erwiderte den strengen Blick ihrer Schwester.
    » Ich habe es gesehen.«
    » Meine Schwester steht gern am Fenster«, erklärte Hortense. Ihre Stimme hatte sich mit Verachtung vollgesogen.
    » Besser, als Briefe zu schreiben und sie nicht abzuschicken.« Damit erhob Emilia sich aus ihrem Sessel und verließ in würdevoller Haltung den Raum.
    » Sie weiß nicht, was sie redet«, sagte Hortense. » Meine Schwester ist hin und wieder … ein wenig verwirrt.«
    Warum macht sie dich dann so nervös?, fragte sich Bert. Dazu gibt es doch gar keinen Grund.
    *
    Wo waren sie alle? Das Haus gegenüber schien ganz leer zu sein. Wo waren sie geblieben? Die junge Frau, das Paar, der alte Mann …
    Und das Kind.
    Wo bist du, kleiner Junge?
    Niemand da. Niemand.
    Nicht mal die Katze.
    Woran sollte sie sich jetzt noch festhalten?

Das Gespräch war doch bis jetzt ganz gut gelaufen. Marten hatte sich darauf eingelassen. Er hatte fast zugänglich auf mich gewirkt. Was hatte ihn dazu gebracht, sich urplötzlich wieder zurückzuziehen und dichtzumachen?
    Er tat cool, aber unter der Oberfläche gärte es. Alles an ihm wirkte angespannt. Seine Hände waren unablässig in Bewegung. Ständig verlagerte er das Gewicht vom einen Fuß auf den andern. Sein Blick irrte unstet hin und her.
    Was hatte zu dieser abrupten Veränderung geführt?
    Wir hatten ihm klarmachen wollen, in welcher Gefahr Ilka sich befand. Dass wir sie finden mussten, bevor sie sich vielleicht etwas antat.
    Und hatten ihn auf dem Weg dahin verloren.
    Normalerweise, hatte Merle zuletzt gesagt, komme Ilka mit ihren Problemen zu uns. Oder zu ihrem Freund. Und da hatte Marten …
    Zu ihrem Freund …
    Susan hatte sich nicht zu Unrecht so aufgeregt.
    *
    Halb vier vorbei. Er hatte Ilka schon viel zu lange warten lassen.
    Wie sollte sie das aushalten? Mutterseelenallein in einer fremden Wohnung. In einem Zustand, der mehr als bedenklich war.
    Jette und Merle wirkten nicht wie Menschen, die vor ihrem eigenen Herzschlag erschrecken. Sie machten im Gegenteil auf ihn den Eindruck, ziemlich tough zu sein und genau zu wissen, was sie wollten.
    Wenn sie sich solche Sorgen um Ilka machten, dann hatten sie einen guten Grund dafür.
    Lasst mich in Ruhe, dachte er. Haut ab. Ich muss nach Hause und nachsehn, ob mit Ilka alles in Ordnung ist.
    » Ich glaube, ich weiß, was du für Ilka empfindest«, sagte Jette plötzlich sanft.
    Marten erschrak. Seine Gefühle gingen niemanden etwas an. Nicht einmal Ilka hatte er sie eingestanden, nicht einmal ihr. Und jetzt war es vielleicht zu spät, und sie würde niemals erfahren, dass er sie liebte.
    » Aber heißt Lieben nicht auch Loslassen, Marten?«
    Es war unmöglich, dass sie es wusste.
    Verdammt, was war mit ihm los? Wieso konnte er auf einmal keinen klaren Gedanken mehr fassen?
    » Sie ist ganz allein, Marten, und sie hat offenbar einen Rückfall erlitten. Sie kommt ohne Hilfe nicht damit zurecht.«
    Und wenn Ilka gar nicht mehr in der Wohnung war? Wenn ein Anfall von Panik sie hinausgetrieben hatte und sie jetzt ziellos durch die Straßen hetzte?
    » Sie muss mit ihrer Therapeutin sprechen«,

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