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Der blaue Vogel kehrt zurück

Der blaue Vogel kehrt zurück

Titel: Der blaue Vogel kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arjan Visser
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Stadhouderskade.«
    »Ecke Van Wou, Stadhouderskade!«
    »Nicht an ihm rumzerren, du Idiot. Hör doch auf damit!«
    »Ob es das Herz ist?«
    Ich versuche mir vorzustellen, wie sich mein Herz verzweifelt abrackert. Ein nasser, fetter, rot-weißer Klumpen in meinem Brustkorb, mit Fasern daran, die hinein- und wieder herausführen; nun ist es meiner alten Pumpe also doch zu viel geworden.

17
    Guten Abend, meine Herren, kommen Sie mich holen? Ich stamme von hier, das ist meine Heimat, aber alles hat sich verändert. Früher habe ich hier Hunderte von Menschen gekannt – Mädchen, in die ich verliebt war, Schulkameraden, Jungs aus dem Boxclub, Nachbarn, Ladenbesitzer –, aber jetzt kommt mir niemand mehr bekannt vor. Die meisten Menschen von damals sind natürlich nicht mehr hier, das ist mir schon klar, aber sie müssten es auch nicht einmal sein, wenn sie nur zum selben Schlag gehörten, Verwandte oder Gleichgesinnte, ich weiß nicht …
    Helfen Sie mir bitte hoch. Ich schaffe es nicht mehr aus eigener Kraft. Aber seien Sie vorsichtig, bitte. Ich bin zwar groß, aber zerbrechlich. Am liebsten würde ich Ihnen den Gefallen tun, aufzustehen und mitzukommen, aber ich kann mich nicht mehr rühren, ganz ehrlich, kein Körperteil tut mehr, was er soll. Mein Mund will sich nicht öffnen. Meine Lider … Ihr Mantel leuchtet. Wie ist das möglich? Nein, nehmen Sie es mir nicht übel. Ich …
    Ich würde gerne mithelfen, an etwas anderes denken, die rasenden Schmerzen unterdrücken. Ab und zu drängen Bilder aus der Vergangenheit oder aus der Gegenwart sie ein paar Sekunden lang zurück, aber rachsüchtig kehren sie wieder. Bald werden sie mir, mit einem lauten Freudenschrei, den Gnadenstoß verpassen. Mir wird klar, dass ich in Ohnmacht fallen soll, dass das der Sinn der Sache ist.

18
    Zuerst war im Dunkeln nur Stille.
    Jetzt kratzt und quietscht es. Eine milchweiße Wand schiebt sich langsam nach vorn. Ein Fleck formt sich zum Buckel, zum Kopf. Eine Hand, ein Arm, eine Brust. Es ist eine Frau, ja, jetzt kann ich sie erst richtig erkennen, eine Frau. Sie arbeitet sich vor, klopft sich unsichtbaren Staub von den Schultern und sagt: »So, dann wollen wir die ganze Chose mal ausmessen.«
    Schwester? Fräulein, sind Sie Krankenschwester? Hört sie mich denn nicht? Ich hole tief Luft und schreie erneut, doch dieser Ruf bleibt irgendwo in meiner Brust stecken.
    Unbeirrt zieht die Frau ein Metermaß aus der Schürze und lässt es knallen wie ein Lasso. Sie platziert ein Knie auf dem Bett und beugt sich vor. »Dann wollen wir mal mit der großen, dicken Beule auf dieser Seite anfangen.« Sie legt das Metermaß um meinen Bizeps, bringt dabei den Mund dicht an mein Ohr.
    Mangoduft.
    »Dreißig.« Dann schwingt sie das andere Bein über meine Taille und setzt sich. Ich finde es angenehm. Sie ist nicht schwer.
    Als sie nach hinten rückt, spüre ich, wie sich mein Penis, vom Druck befreit, langsam aufrichtet. Sie zieht die Decke weg, schiebt zwei Finger unter das Gummi meiner Unterhose und hakt es hinter den Hoden fest. »Und das hier«, sagt sie, während sie das Ende ihres Maßbands zwischen meine Beine sinken lässt,»sind auch ganze … Mal sehen, fünfzehn, sechzehn, siebzehn, achtzehn, neunzehn … Mensch, zwanzig … War es das? Ja, fast zwanzig Zentimeter. Ein stattliches Bürschchen.«
    Sie richtet sich auf, stemmt sich etwas in die Höhe und lässt sich wieder niedersinken. Ich spüre, wie gut wir zusammenpassen. Die Frau beugt sich vor und küsst mich auf die Wangen.
    Mit ihrer Zunge leckt sie mir Tränenflüssigkeit aus den Augenwinkeln. Langsam bewegt sie sich auf und ab, hin und her, auf und ab. Dort, genau unterhalb der Mitte, passiert etwas, worauf der Rest meines Körpers offenbar nicht viel Einfluss hat. Es ist ein angenehmes Gefühl und ich wünschte, es würde unendlich lange dauern, doch in meiner Erinnerung wird es schnell heftiger, dann unbeherrschbar und entlädt sich in einem dumpfen, kehligen Laut, einem Schrei.
    Sie klammert sich an meinen Armen fest, presst den Kopf an meinen Hals. Ihr Mund findet mein Ohrläppchen und sie knabbert daran. Dann spannen sich ihre Beinmuskeln an und sie stößt einen tiefen, stockenden Seufzer aus, gefolgt von einem hohen Ton, irgendwo tief aus ihrem Innersten. Dann richtet sie sich wieder auf und steigt vom Bett.
    Mein Penis schmiegt sich an den Hodensack. Sie zupft meine Unterhose zurecht.
    »Jetzt wollen wir mal sehen, wie schwer du bist.«
    Mit einer Hand unter den Achseln

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