Der Blaumilchkanal
versuchte sich an der Harfe und stimmte am Lagerfeuer gern ein kleines Liedchen an, wie etwa: >Ich hab' nicht Vater noch Mutter hier, ihr guten Leute, habt Mitleid mit mir.< Der Oberstabswachtmeister war nämlich als Waise aufgewachsen und hatte schon damals unter seinen ungewöhnlichen Körpermaßen zu leiden. Nichts lag ihm ferner als Raufhändel, nichts haßte er so sehr wie den Krieg. Sicherlich wollte er diesem Hebräerjüngling eine Kompromißlösung vorschlagen, die für beide Teile annehmbar gewesen wäre. Und seine abfälligen Bemerkungen über den Gott der Hebräer waren wirklich nicht böse gemeint. Das sagt man so, ohne sich viel dabei zu denken. Mein guter Kamerad dachte nur an sein Heim und seine Familie. Er wollte in Ruhe seinen Acker bestellen, nichts weiter. Ich werde es nie verwinden, daß er seinen Lieben auf so hinterhältige Weise entrissen wurde.«
Zu diesem Bild des biederen, friedfertigen Landbewohners, wie es hier aus der Schilderung eines unmittelbar Beteiligten entsteht, laßt sich wohl kaum ein größerer Gegensatz denken als die wendige Figur seines listigen, mit allen städtischen Wassern gewaschenen Gegners, dessen berechnende Wesensart sich schon darin zeigt, daß er bereits lange vor dem Kampf wissen wollte, welcher Lohn denjenigen erwarte, »der diesen Philister erschlägt und wendet die Schande von Israel«. Erst nachdem er sich zahlreicher materieller Vergünstigungen aus der kgl. Sauischen Privatschatulle versichert hatte, war er bereit, in den Kampf zu ziehen, bei dem er sich, was nicht einmal von israelischer Seite geleugnet wird, einer unkonventionellen Waffengattung außerhalb aller internationalen Abkommen bediente. Daß er diese Waffen, eine Art steinerner Geschosse, planmäßig und zielbewußt aus den besetzten Wasserläufen gewonnen hatte, also schon seit geraumer Zeit heimliche Kriegsvorbereitungen betrieb, bestätigt die von neutralen Beobachtern aufgestellte Aggressionsthese. Wenn man seine provokativen Bemerkungen vor Beginn des Kampfes genauer auf ihren Inhalt prüft, erwartete er im Notfall sogar Hilfe von oben. Man weiß, was das bedeutet.
*
Der Kampf selbst hat, wie wir schon sagten, der jüdischen Geschichte kein Ruhmesblatt hinzugefügt. Nach übereinstimmenden Augenzeugenberichten muß die Kampfweise Davids geradezu barbarisch genannt werden. Keiner, der dabei war, wird je vergessen, wie dieser entfesselte Hysteriker auf seinen unbeweglichen Gegner losstürzte und unbarmherzig auf den bereits Geschwächten einschlug, während seine vorsichtig im Hintergrund agierenden Judenhorden ein ohrenbetäubendes Triumphgeheul anstimmten.
Es war einfach widerlich.
Oberstabswachtmeister Goliath gehört für alle Zeiten zu den tragischen Heldengestalten der Kriegsgeschichte. In seiner rührenden Naivität hatte er geglaubt, daß das Ende der jüdische Besatzung gekommen wäre. Er fiel für die Freiheit der Philister, er fiel im Kampf gegen einen übermächtigen Gegner, dem er sich arglos gestellt hatte. Seiner unglücklichen Witwe wendet sich die allgemeine Anteilnahme zu. Zum Abschluß geben wir ein Gespräch wieder, das wir mit Frau Franziska Goliath im Kreise ihrer 14 Kinder führen durften:
»Ich habe keinen Mann, und meine Kinder haben keinen Vater mehr«, sagte sie schlicht. »Das Leben wird schwer für uns sein. Was wir besaßen, ist uns von der plündernden Soldateska Israels geraubt worden. Nein, ich will nicht weinen. Aber wenn diese armen Waisenkinder mich immer wieder fragen: >Wo ist Pappi Goliath? Kommt er bald zurück? Hat er schon alle Juden erschlagen?<, dann bricht mir das Herz. Und die Welt schaut zu, ohne etwas zu tun ...«
Wir senkten ergriffen den Kopf vor dieser Frau und Mutter, die einem unverschuldeten Schicksal tapfer die Stirn bietet. Das Rad der Geschichte ist über das kleine Volk der Philister hinweggerollt. David hat gesiegt. Es war ein Sieg der rohen Kraft über den Geist des Friedens. Goliath, das wird kein wahrheitsliebender Mensch noch länger bezweifeln, wurde das Opfer einer schamlosen jüdischen Aggression.
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Wozu gibt es eigentlich dieses Gebot? Du sollst nicht töten stehlen, lügen, gut, das kann man noch akzeptieren, aber nicht einmal neidisch sein? Das sollte man uns nicht auch noch abverlangen, da doch neben der Liebe der Neid die stärkste menschliche Leidenschaft ist.
Der Psychologe Moses aber wußte genau, daß der Neid der Ursprung alles Bösen ist. Der Mensch ist neidisch seit der
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