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Der bleiche König: Roman (German Edition)

Der bleiche König: Roman (German Edition)

Titel: Der bleiche König: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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haben.«
    »Als wär das Ihre, was, Wicht? Was?«
    »Ich bin einfach beispiellos verstimmt. Ich glaube, das wird gar nicht besser.«
    »Sie wissen, was die Ärzte machen, oder? Wenn man schläft. Von oben nach unten wie bei einer weichen alten Traube ganz hinten im Kühlschrank, die wer vergessen hat, in den Müll zu schmeißen. Das hab ich Ihnen doch schon tausendmal gesagt, DeWitt.«
    »Ich nehme das zur Kenntnis, Sir, ebenso wie die Anerkennung der Inneninspektion, dass Sie unter diesen Umständen mit uns kooperiert haben.«
    »Liegen Sie da nicht bloß rum, sagen Sie was. Sagen Sie denen, was sie wissen wollen, oder die schneiden das ab. Das haben sie doch gerade gesagt. Sind Sie so blöd?«
    »Und ich weiß, dass sie zurückkommen und es Ihnen in jeder Hinsicht erleichtern werden, bis es abgeht, Sir. Bis sie absinken, meine ich. Die Blutwerte.«
    »Ich bin nackt, wissen Sie. Unter all dem.«
    »Wir werden Sie unter Umständen erneut vernehmen müssen, Sir. Wenn die Auswirkungen weniger gravierend sind, wie Sie vielleicht verstehen.«
    »Ein Nacktfrosch. Splitterfasernackt. Im Adamskostüm.«
    »Sagen Sie es ihnen. Schnell. Es ist Deutsch .«
    »Ja, tu ich. Ich habe einen Penis. Penis.«
    »Das Wort kann ich nicht ab, Clothier.«
    »Scheußliches Wort, ne? Penis? Wie etwas, das man allenfalls mit einem dicken Gummihandschuh berühren würde.«
    »Mensch, DeWitt, alter Drömmelpott! Ich bin immer noch eine Frau, dass du’s nur weißt!«
    »Sagen wir’s im Chor, Jungs. Penis Penis Penis Penis Penis.«
    »Du hast nicht vergessen, o DeWitt, er ist herrlich.«
    »Ruhen Sie sich jetzt aus, Sir.«
    »Er heißt – das verrat ich Ihnen nicht. Wie gefällt Ihnen das? Ich weigere mich!«
    »Ich erinnere mich daran, wie du mich so angesehen hast.«
    »Er hat einen Namen. Er heißt – das verrat ich nicht. Er gehört mir. Er ist mein drittes Bein, so nennt Miriam ihn. Aber nie von der Stirn. Es ist keine Maske. Sie fangen mit dem Kinn an. Hoppala. Da kommt die Nadel mit Flügeln!«
    »Ollenway irway, Aylortay?«
    »Mein Rüssel juckt, deswegen versenke ich ihn tief , bevor ich kotze.«
    »Nicht in mir, DeWitt. Das ist, als würden Sie in mir kotzen. Selbst Ihr Gesicht sieht aus, als wäre Ihnen schlecht. Wenn Sie das sehen könnten, würden Sie –«
    »Miriam ist frigide, wissen Sie.«
    »Ich überhöre das geflissentlich, Sir, das ist einfach nur fürs Verfahren.«
    »Seit unserem Dritten. Schreckliche Wehen. Totgeburt. Blau und kalt. Wissen Sie, wie wir es genannt haben?«
    »Taylor?«
    »Genau. Taylor. Ein hübscher kleiner Clothier ganz wie sein Papilein.«
    »Ich will es bloß nicht. Ich flehe Sie an, quälen Sie mich deswegen nicht.«
    »Wollen wir ... da sind Sie ja, Sir.«
    »Seitdem kein Interesse mehr. Frigide. Trocken wie ein gut gemischter Martini, würde Bernie Cheadle sagen.«
    »Dann also bis Dannimanski, Sir.«
    »Ein Segen, dass wir unsere Arbeit haben, was, Jungs? Und unsere Hobbys. Unsere Werkkeller, ja? Wo wir Nadeln und Flügel für das Gemeinwohl fertigen können? Ja, Aylor?«
    »Ich komme aber mit mehr von denen zurück, wenn Sie nicht wie ein braver Junge still liegen, Sir, und darauf warten, bis die sich das holen, Sir, damit Sie: So! aussehen können. Ein fester Ruck, und sie geht ab.«
    »Dann sagt sie Da kannst du selber dran ziehen, du alte Drecksau .«
    »Fühl da praktisch nichts. Da lachen die sich an ihren Schreibtischen drüber kaputt, Sir, was?«
    »Ich kann einatmen, anscheinend aber nicht ausatmen.«
    [Stimmen im Flur.]
    »Mein Werkkeller ist aufgeräumt, und wie, können Sie sich ruhig mal ansehen.«
    [Stimmen im Flur.]
    »Ich finde da alles.«
    [Stimmen im Flur.]
    »Werden Sie schon sehen.«
    [Stimmen im Flur.]

§ 49
    Fogle saß im kleinen Empfangsbereich vor dem Büro des Direktors und wartete. Niemand wusste, warum Merrill Errol Lehrl das Büro von Mr Glendenning benutzte. Mr Glendenning und seine leitenden Angestellten waren oben in der Regionalzentrale; vielleicht war es einfach eine freundliche Geste, eine Gefälligkeit unter Kollegen, dass Lehrl Mr Glendennings Büro nutzen durfte. Mrs Oooley saß nicht an ihrem Schreibtisch im Empfangsbereich; stattdessen saß dort einer von Lehrls Referenten, der, dessen Vor- oder Nachname Reynolds war. Einen gewissen Teil von Carolines Sachen hatte er beiseitegeschoben, wie man sah. Im Empfangsbereich lag ein großer Teppich, dessen komplexes geometrisches Muster türkisch oder byzantinisch wirkte. Die Deckenbeleuchtung war abgeschaltet;

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