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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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nach London zurückkomme, müssen wir Pläne für unsere Zukunft schmieden.«
    Lord Heywood antwortete jedoch nichts.
    »Ich habe noch nie einen Mann so geliebt wie dich!« fuhr Lady Irene fort. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, um seinen Kopf zu dem ihren herunterzuziehen. »Wir werden sehr, sehr glücklich miteinander sein. Keine Frau hatte je einen leidenschaftlicheren und anspruchsvolleren Liebhaber!«
    Ihre Lippen waren so feurig und verlangend, daß sie jeden Einwand erstickten, den Lord Heywood hätte machen können.
    Während es sein Körper unmöglich fand, nicht auf das Feuer, das sie in ihm entzündete, zu reagieren, sagte ihm sein Verstand, daß er nicht die Absicht hatte, Lady Irene oder eine Frau ihresgleichen zu heiraten.
    Er wußte nicht, welche Art von Frau er sich wünschte, aber er war ganz sicher, daß er es noch viele Jahre lang vermeiden wollte zu heiraten.
    Wenn er jedoch einmal heiraten mußte, dann würde es bestimmt keine Frau sein, von der er den Verdacht hatte, daß sie sich, sobald er Paris den Rücken gekehrt hatte, mit einem seiner Kameraden oder einem der jungen Diplomaten tröstete, die sich nur allzu gern auf eine stürmische, wenn auch kurzlebige Liebesaffäre einließen.
    Als er und Lalita das Speisezimmer betraten, sahen sie Carter mit einer dampfenden Schüssel durch die andere Tür, die zur Küche führte, hereineilen, und Lord Heywood sagte sich, daß er, mit oder ohne Geld, viel lieber mit Lalita als mit Lady Irene hier war.
    Nach dem Mittagessen ritten sie so lange, bis sie den Eindruck hatten, die Pferde seien genug bewegt worden. Dann kehrten sie zurück, um den Garten zu inspizieren, wie es Lalita vorgeschlagen hatte.
    Lord Heywood sah, daß die Pfirsiche wild wuchsen, weil niemand die Bäume beschnitten hatte, und deshalb nicht annähernd so groß waren, wie er sie in Erinnerung hatte. Dennoch trugen die Bäume reiche Ernte.
    Auch der Wein reifte im Gewächshaus, und er schnitt eine Traube für Lalita ab, die sie mit Genuß verzehrte, während sie weitergingen.
    Die Orchideen hatten unter der mangelnden Pflege gelitten, aber sie blühten immerhin noch. Dagegen veranlaßten die Nelken Lalita zu einem freudigen Aufschrei, und sie pflückte einen großen Strauß, um ihn ins Haus zu bringen. »Es ist entschieden zu viel Obst da, als daß wir es essen könnten«, sagte sie. »Ich sage Ihnen, was ich mit einem Teil der Pfirsiche machen werde: Ich bereite Ihnen daraus den köstlichen Fruchtsaft, den Mama immer für mich machte, als ich ein kleines Mädchen war. Sie hatte die Zubereitung als Kind in Boston gelernt.« Sie merkte, daß Lord Heywood sie aufmerksam betrachtete, und lächelte, während sie sagte: »Das ist ohne Zweifel der heutige Hinweis.«
    »Ihre Mutter war also Amerikanerin?«
    »Ich glaube, daß es nach diesem Versprecher dumm von mir wäre, es zu leugnen.«
    »Sehr dumm«, gab ihr Lord Heywood recht. »Mit der Zeit setze ich das Bild aus den Einzelheiten, die ich von Ihnen erfahre, zusammen. Bald werden Sie mir die ganze Geschichte erzählen müssen.«
    »Aber stellen Sie sich vor, wie enttäuscht Sie wären, wenn Sie nichts mehr zum Nachdenken hätten«, erwiderte Lalita. »Ich würde Ihnen gern alles erzählen, aber ich glaube, es wäre nicht richtig.«
    »Von Ihrem Standpunkt aus oder von meinem?«
    »Ehrlich gesagt, von Ihrem«, antwortete sie. »Sie würden es vielleicht als Ihre Pflicht ansehen, meinen Vormund zu suchen und mich zu ihm zurückzubringen, wenn Sie alles über mich wüßten. So, wie die Dinge jetzt stehen, können Sie sich ein reines Gewissen bewahren und sich damit herausreden, daß ich Sie in Unkenntnis gelassen habe und Sie deshalb nichts tun konnten als handeln wie der gute Samariter.«
    Lord Heywood mußte zugeben, daß sie sich damit nicht sehr weit von der Wahrheit entfernte, deshalb stellte er keine Fragen mehr.
    Lalita ließ ihre Hand in seine gleiten. »Ich bin Ihnen sehr dankbar«, sagte sie, »und manchmal denke ich, Mama, die an die Wirkung von Gebeten glaubte, hat mich hierher geleitet und Sie gerade im richtigen Augenblick nach Hause geführt, damit Sie sich meiner annehmen.«
    Lord Heywood hätte gern geantwortet, dies sei völlig aus der Luft gegriffen und unmöglich zu beweisen. Aber in der Art und Weise, wie Lalita gesprochen hatte, lag etwas Kindliches und Zutrauliches, und auch ihre Finger in seiner Hand empfand er wie die eines vertrauensvollen Kindes. Deshalb sagte er statt der Worte, die ihm auf den Lippen lagen:

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