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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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jung und zu schön, um allein durch die Welt zu streifen, und es schauderte ihn bei dem Gedanken an die Gefahren, denen sie begegnen würde.
    Er dachte immer noch an Lalita, als sie sehr viel sauberer aussehend und ohne die Hausmädchenschürze, mit der sie ihr Kleid geschont hatte, zurückkehrte.
    Ihre Haut war weiß und durchscheinend wie eine Perle, und er dachte wieder, wie wunderschön sie war und wie wenig geeignet, in der großen Welt allein zu sein.
    Während sie sich in das Speisezimmer begaben, fragte sich Lord Heywood, wie viele seiner männlichen Bekannten sich unter denselben Umständen wohl so wie er verhalten würden oder, umgekehrt, wie viele Frauen jede Anstrengung unternehmen würden, seine Sinne aufzureizen.
    Es gab wenige Frauen in derselben Lage, die nicht mit ihm kokettiert und versucht hätten, ihn zu verführen. Lalita jedoch war nur auf eine schelmische und amüsante Weise herausfordernd. Er nahm an, es seien ihre Jugend und ihre Unschuld, die sie daran hinderten, ihn als Mann zu sehen.
    Weil sie es ihm gesagt hatte, wußte er, daß sie ihn für gutaussehend hielt. Aber ihre Komplimente unterschieden sich deutlich von den Schmeicheleien und Unbesonnenheiten, denen sich Lord Heywood bisher unfehlbar ausgesetzt gesehen hatte, wenn er allein mit einer Frau war.
    Dabei fiel ihm Lady Irene Dawlish ein, und ihm wurde klar, wie ganz anders alles wäre, wenn sie allein mit ihm in Heywood Abbey wäre.
    Lady Irene hatte, als er in Paris war, keinen Zweifel daran gelassen, welcher Art ihre Gefühle für ihn waren. Aber obgleich er sie überaus anziehend gefunden hatte und das Intermezzo mit ihr durchaus leidenschaftlich gewesen war, hatte er sich nicht ungern von ihr verabschiedet, als er nach England zurückkehrte.
    Ihr Gatte war in Frankreich gefallen und begraben worden; deshalb war sie nach der Beendigung der Feindseligkeiten aus England gekommen, um sein Grab aufzusuchen.
    Der Herzog von Wellington selbst hatte sie einander vorgestellt, da Lady Irene eine weitläufige Base der Herzogin war, und Lord Heywood hatte mehr oder weniger den Auftrag bekommen, sich ihrer anzunehmen und sie davor zu bewahren, daß ihr Frankreichaufenthalt allzu kummervoll wurde.
    Er hatte schon bald erfahren, daß Lady Irenes Herz in Wirklichkeit durch den Tod ihres Gatten nicht so gebrochen war, wie man das hätte erwarten können.
    Sie hatte geheiratet, als sie noch sehr jung war, aber ihr jugendliches Ungestüm bald bereut. Daher hatte sie es auch nicht als Härte empfunden, sich als Witwe zu sehen, zumal sie genug Geld hatte, um im Wohlstand zu leben, und als eine der schönsten Frauen der vornehmen Welt gefeiert wurde.
    Der Herzog von Wellington, der immer einen Blick für eine hübsche Frau hatte, hätte sich ohne Zweifel selbst um sie gekümmert, wenn er nicht gerade in eine leidenschaftliche Affäre mit einer anderen bezaubernden Frau, die überaus eifersüchtig und sehr besitzergreifend war, verwickelt gewesen wäre. Er überließ es deshalb Lord Heywood, Lady Irene mit den Freuden von Paris bekanntzumachen, sie ans Grab ihres Gatten zu begleiten und wieder zurück zu den Lustbarkeiten der Hauptstadt.
    Lady Irene war mit dem Begleiter, den ihr der Herzog gegeben hatte, sehr zufrieden gewesen. Ohne Zeit zu verlieren, machte sie Lord Heywood klar, daß die einzige Möglichkeit für sie, sich schnell über den Verlust ihres Gatten hinwegzutrösten, in seinen Armen lag.
    Lord Heywood wäre kein Mann gewesen, wenn er nicht angenommen hätte, was das Schicksal ihm anbot. Mit der Zeit merkte er jedoch zu seinem Unbehagen, daß er für Lady Irene mehr bedeutete als eine glutvolle Affäre, während er nichts darüber hinaus von ihr wollte.
    Obwohl sie in ihren Herzensaffären durchaus nicht wählerisch war und in Gedanken jeden Mann, der auf sie zukam, als möglichen Liebhaber betrachtete, wünschte Lady Irene auch, sich wiederzuverheiraten. Als sie erfuhr, daß der Mann, der ihr als Oberst Wood vorgestellt worden war, in Wirklichkeit Lord Heywood war, beschloß sie, seine Frau zu werden.
    Es war ihr klar, daß er wenig Geld hatte, aber das war angesichts der Tatsache, daß er eines der prächtigsten Schlösser in England besaß, nicht von Bedeutung.
    Lady Irene sah sich bereits dort und in Heywood House in London, das ebenfalls entschieden größer und imposanter war als das Haus, das ihr Dawlish hinterlassen hatte. »Ich liebe dich, Romney!« hatte sie in der Nacht, bevor Lord Heywood Paris verließ, gesagt. »Sobald ich

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