Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
Vom Netzwerk:
verfluchtes Problem!« sagte er in der Dunkelheit vor sich hin. Dann dachte er, daß er Lalita alles über seinen Besuch bei der Bank, bei den Anwälten und bei Christie's erzählen würde. Sie wird mich verstehen, dachte er und fragte sich nicht, warum er da so sicher war.
    Auf dem Heimweg waren die Pferde, da sie ausgeruht waren, genauso feurig wie am Tag zuvor, und Lord Heywood schien es, daß er vor Lady Irene floh.
    Er war früh aufgestanden, aber Mrs. Johnson, die sehr langsam war, hatte ihn auf das Frühstück warten lassen, und als er gerade in den Stall gehen wollte, um die Pferde vor die Kutsche zu spannen, brachte ein Diener in einer Livree, die Lord Heywood wiedererkannte, einen Brief.
    Er war gerade in der Halle, als Johnson die Haustür öffnete, und hörte den Diener sagen: »Hier ist schon wieder ein Liebesbriefchen, und wenn ich weiter Amor spiele, dann werden mir noch Flügel wachsen.« Er hatte Johnsons Antwort nicht abgewartet, sondern gleich wieder sein Pferd bestiegen und war davongetrabt.
    Johnson hatte sich nach dem Präsentierteller umgedreht, auf den er das Briefchen legen wollte, bevor er ihn seinem Herrn aushändigte.
    »Legen Sie ihn auf den Tisch«, hatte Lord Heywood gesagt, »und wenn jemand nach mir fragt, dann sagen Sie, daß ich weggefahren bin, bevor ich ihn erhalten habe.«
    Es dauerte einige Minuten, bis Johnson verstand, und als es schließlich soweit war, sagte er: »Wenn Lady Irene fragt, soll ich ihr dann sagen, wohin Eure Lordschaft gefahren sind?«
    »Leider wird sie sich das selbst denken können«, erwiderte Lord Heywood. Weil ihn dieser Vorfall entschlossener denn je machte, London den Rücken zu kehren, war er in die Küche gegangen, um Mrs. Johnson für das Frühstück zu danken, hatte dem alten Johnson eine Guinee gegeben, über die sich dieser sehr gefreut hatte, und hatte dann das Haus durch den rückwärtigen Eingang verlassen, der zum Stall führte.
    Wenn ich Irene lang genug aus dem Weg gehe, sagte er sich, als er London mit seinem Verkehrsgewühl hinter sich gelassen hatte, wird sie es bald leid sein, um mich zu werben, und einen anderen finden, auf den sie ihre Gedanken richten kann. Das war eine Vorstellung, die ihm gefiel. Gleichzeitig hegte er aber die Befürchtung, daß sie sich nicht so leicht von ihrem Ziel abbringen ließ.
    Jetzt, da er ernsthaft über die Sache nachdachte, wurde ihm klar, daß es gar nicht so viele ungebundene Männer im richtigen Alter gab, die sie heiraten wollten.
    Er wußte, daß die jungen Mädchen, die der Aristokratie angehörten, von ihren Eltern so früh wie möglich vor den Traualtar gedrängt wurden; das Gleiche galt für ihre Söhne, sobald sie mündig waren. Wie sie sich danach benahmen, war ganz allein ihre Angelegenheit.
    Das Alter von zweiunddreißig erreicht zu haben, ohne mit einer Ehefrau belastet zu sein, war geradezu einmalig – das machte sich Lord Heywood jetzt erst richtig klar.
    Wenn er über die Männer nachdachte, die Lady Irene eifrig den Hof machten, dann war eigentlich keiner unter ihnen, von ihm selbst einmal abgesehen, der ihr die Ehe anbieten konnte; sie waren in der Regel zu jung.
    Das habe ich bisher nie bedacht, sagte er sich mit einem Lächeln. »Aber so verarmt wie ich auch bin, einen gewissen Wert habe ich doch noch auf dem Heiratsmarkt.«
    Er hatte immer voll Verachtung auf die Mütter herabgesehen, die für ihre Töchter ehrgeizige Pläne hegten und sie deshalb beinahe von der Schulbank weg an liederliche Adlige verheirateten, damit sie waren, was man ›versorgt fürs Leben‹ nennt. Nie wurde danach gefragt, ob auch ihre Herzen beteiligt waren.
    Wenn ich einmal heirate – aber es ist fraglich, ob ich mich je dazu entschließen werde –, sagte sich Lord Heywood, dann weil ich die Frau liebe, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will.
    Er wußte jetzt, daß etwas, was er nie dulden würde, eine untreue Frau war, genauso wenig wie er den Wunsch haben würde, ihr untreu zu sein.

F ÜNFTES K APITEL
    Während er die Auffahrt hinauffuhr, fand Lord Heywood, daß Heywood Abbey schön aussah.
    Hinter ihm lag ein heißer Tag, es hatte sich kaum ein Lüftchen bewegt. Ein wenig Abkühlung hatte er sich nur dadurch verschafft, daß er die Pferde sehr schnell hatte laufen lassen, ohne daß er sie angetrieben hätte.
    Jetzt machten sie im kiesbestreuten Innenhof einen eleganten Bogen und kamen am Fuß der Treppe zum Stehen.
    Im selben Augenblick kam Carter auch schon die Stufen herunter und

Weitere Kostenlose Bücher