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Der Blitz der Liebe

Titel: Der Blitz der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cartland Barbara
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nicht nur seine Freunde, sondern auch das Essen und einige Unterhaltungen, die sie geführt hatten, schilderte.
    »Es klingt alles sehr aufregend!« sagte sie, als er geendet hatte. »Aber hatten Sie denn keine Zeit, tanzen zu gehen oder Ihre … Freunde zu besuchen?«
    Sie brachte die Worte so zögernd heraus, daß er merkte, daß sie eigentlich ›Freundinnen‹ hatte sagen wollen.
    »Ich habe einen sehr netten Abend verbracht«, erwiderte er, »und als ich den Club verließ, war ich bettreif.« Er bildete sich ein, einen erleichterten Ausdruck auf Lalitas Gesicht zu sehen; dann sagte er sich, daß er einem Kind, das als ungebetener Gast bei ihm weilte, keinerlei Rechenschaft über sein Tun und Lassen schuldig war.
    »Carter und ich haben ein gutes Abendessen gekocht«, sagte Lalita eifrig.
    Sie sah, wie sie da zu seinen Füßen saß, so hübsch aus, daß er fand, sie ähnle einer Blume. Ihre Augen begegneten einander und trennten sich erst nach einigen Sekunden.
    Es gab noch eine Menge zu tun, bevor er nach oben ging, um sich für das Abendessen umzuziehen.
    In seinem Schlafzimmer stellte er fest, daß ihm Carter ein Bad bereitet hatte, und als er danach einen Abendanzug anzog, der seinem Vater gehört hatte und daher etwas bequemer als sein eigener war, ertappte er sich dabei, daß er sich mit einer solchen Ungeduld auf die gemeinsame Mahlzeit freute, daß er über sich selbst lachen mußte.
    Er betrachtete Heywood Abbey jetzt mit ganz anderen Augen als bei seiner Heimkehr aus Frankreich. Zwar durfte er die Bilder und Möbel nicht verkaufen, aber sie gehörten ihm sein Leben lang. Zwar waren keine Lakaien in der Halle und keine Hausmädchen da, die den Staub wischten, der sich hinter den geschlossenen Türen immer weiter ansammelte, aber er hatte Carter und Lalita, und im Augenblick war er mit ihnen vollkommen zufrieden.
    Als er das Speisezimmer betrat, bemerkte er, wie schwer die beiden gearbeitet hatten, um ihm bei seiner Rückkehr ein festliches Essen bieten zu können.
    Heute abend sollte er an der großen Tafel und nicht an dem kleinen Tisch am Fenster sitzen, und vor seinem Stuhl mit der hohen Lehne, der sein Wappen trug, stand ein silberner Kandelaber mit sechs Kerzen. Der Tisch war mit silbernem Geschirr gedeckt, von dem er nichts mehr gewußt hatte. Das Silber glänzte im Kerzenlicht, und er konnte sich denken, daß Carter und Lalita viel Zeit darauf verwendet hatten, es zu putzen.
    Lalita hatte gerade begonnen, die Kerzen im Speisezimmer anzuzünden, als er heruntergekommen war, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er feststellte, daß sie ein Abendkleid trug, das er bisher nicht an ihr gesehen hatte, und ein Diamantenhalsband. Im Haar trug sie ein Diamantendiadem und um das Handgelenk ein Diamantenarmband.
    Als er auf sie zuging, machte sie einen Knicks, und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck von kindlicher Freude, als sei sie auf einer Abendgesellschaft.
    »Sie feiern meine Heimkehr aber wahrhaftig mit Glanz und Gloria«, sagte Lord Heywood. »Vielen Dank, Lalita!«
    »So sollten Eure Lordschaft immer bedient werden«, erwiderte sie. »Heute abend darf es keine Sorgen um die Zukunft geben, und Sie müssen sich nur freuen.«
    »Genau das habe ich vor«, erwiderte er, nahm Platz und stellte fest, daß für ihn bereits ein Glas Madeira eingeschenkt war. Als er daran nippte, sagte er: »Ich muß auf Sie trinken, Lalita, und später werde ich Ihnen für einen Abend danken, von dem ich bereits jetzt ahne, daß er ganz schön wird.«
    Carter, der in der Heywood-Livree mit den silbernen Wappenknöpfen steckte, brachte den ersten Gang. Lord Heywood schien es, daß Lalita genau wußte, welcher Wein zu welchem Gericht paßte, und den Keller danach abgesucht hatte.
    Als schließlich zusammen mit dem Pfirsichsorbet, das Carter zubereitet hatte, eine Flasche Champagner auf dem Tisch erschien, sagte Lord Heywood: »Ich gehe wohl recht in der Annahme, daß Sie mir einen weiteren Anhaltspunkt gegeben haben. Ihr Vater muß gutes Essen und guten Wein geschätzt haben, sonst könnten Sie nicht so viel davon verstehen.«
    »Das ist wahr, aber mein Großvater hat mir mehr als jeder andere beigebracht.«
    »Ich werde es in meinen Akten vermerken.«
    »Ich habe den Eindruck, daß sie noch nicht aus sehr vielen Seiten bestehen.«
    »Sie würden staunen über das, was ich schon weiß!« erwiderte Lord Heywood im Bewußtsein, daß sie das neugierig machte.
    »Ihre Akten sollten nicht nur Tatsachen über mein Leben

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