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Der blonde Vampir

Der blonde Vampir

Titel: Der blonde Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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ertönen, einige Männer gehen zu Boden. Andere greifen nach ihren Waffen. Ich leere das Magazin in ihre Richtung und lasse die Uzi fallen. Ich brauche sie nicht; schließlich bin ich ein Vampir. Alles, was ich brauche, habe ich selbst.
In Sekundenschnelle zerre ich Slim über den Parkplatz und tauche in die Baumreihen ein. Kugeln werden in unsere Richtung abgefeuert. Eine trifft mich in den Hintern, in die rechte Pobacke. Die Wunde brennt, aber ich kümmere mich nicht darum. Die Bäume sind hauptsächlich Pinien, dazwischen ein paar Fichten. Ein Hügel taucht vor uns auf, es ist etwa eine viertel Meile bis zum Gipfel. Ich zerre Slim hinauf und auf der anderen Seite wieder hinunter. Ein kleiner Fluß bahnt sich vor uns seinen Weg, und wir durchqueren ihn. Der alte Aberglaube, daß fließendes Wasser die Schritte eines Vampirs lahmen soll, erweist sich einmal mehr als Unfug.
Mittlerweile habe ich Slims Nacken durch die ganze Zerrerei böse ausgerenkt. Ich höre, wie hinter uns die Männer in den Wald eindringen. Es sind sechs an der Zahl, und sie suchen uns. Die anderen höre ich an der Tankstelle, einige stöhnen vor Schmerzen, andere tun keuchend ihre letzten Atemzüge. Ich nehme Slim auf die Schulter und trage ihn eine halbe Meile stromaufwärts. Trotz meiner Last und der Kugel in mir bin ich schneller als ein junges Wild.
Hinter einer Gruppe von Büschen lasse ich Slim fallen. Dann hocke ich mich auf seine Brust. Er starrt mich mit großen, angstvollen Augen an. Wahrscheinlich kann er nur meine Umrisse erkennen. Ich aber sehe ihn deutlich. Ich greife nach hinten und taste mich zu der Stelle vor, wo die Kugel mich getroffen hat. Mit geringer Anstrengung ziehe ich das Geschoß heraus, dann werfe ich es weg. Die Wunde heilt unverzüglich.
»Jetzt können wir uns unterhalten«, sage ich.
»W-wer?« stammelt er. Ich lehne mich über ihn, so daß wir uns direkt in die Augen sehen.
»Das ist die Frage aller Fragen«, sage ich. »Wer hat dir den Auftrag gegeben, mich zu kidnappen?«
Er ringt nach Atem, obwohl ich seine Kehle schon längst nicht mehr zudrücke. »Sie sind so unglaublich stark. Wie kann eine Frau so stark sein?«
»Ich bin eine Vampirin.«
Er hustet. »Ich verstehe nicht…«
»Ich lebe schon seit fünftausend Jahren auf dieser Erde. Ich wurde geboren, bevor die Geschichtsschreibung begann. Ich bin die letzte meiner Art… Zumindest glaube ich, daß es so ist. Aber derjenige, der dir den Auftrag gegeben hat, mich zu suchen, kennt meine Stärke. Er hat euch alle bestens auf mich vorbereitet – oder es zumindest versucht. Er muß wissen, daß ich eine Vampirin bin. Und ich muß ihn finden – unbedingt.« Ich blase ihm meinen Atem ins Gesicht und weiß, daß er den Hauch des Todes spürt. »Sag mir, wer derjenige ist – und wo ich ihn finden kann.«
Er ist noch immer völlig verstört. »Das ist doch nicht möglich.«
»Ich habe dir meine Stärke bewiesen. Brauchst du wirklich noch eine Kostprobe, bevor du mir glaubst?«
Er zittert. »Werden Sie mich leben lassen, wenn ich Ihnen sage, was ich weiß?«
»Vielleicht.«
Er schluckt hart, Schweißperlen stehen auf seiner Stirn. »Wir operieren von der Schweiz aus. Ich habe meinen Auftraggeber bisher nur ein paarmal gesehen. Sein Name ist Graham – Rick Graham. Er ist sehr reich. Ich und meine Leute, wir haben schon ein paar ungewöhnliche Aufträge für ihn erledigt. Vor zwei Jahren hat er uns beauftragt, jemanden zu suchen, von dem er uns nur eine Beschreibung geben konnte. Dieser Jemand waren Sie.«
»Wie hat er mich beschrieben?«
»Er hat uns Ihr Aussehen beschrieben. Und ein paar andere Sachen. Er sagte, daß Sie reich sind, zurückgezogen leben, keine Familie haben. Er sagte, daß wir in Zusammenhang mit Ihrem Namen wahrscheinlich auf ein paar ungeklärte Todesfälle stoßen würden.«
»Wußte er, wie ich heiße?«
»Nein.«
»Hat er euch beauftragt, noch nach einer weiteren Person zu suchen?«
»Nein. Nur nach jemandem, der aussieht wie Sie.« Slims Gesicht ist schmerzverzerrt, während er spricht. »Ich glaube, Sie haben mir ein paar Rippen gebrochen, während Sie mich durch das Gebüsch geschleift haben.«
»Vorhin, im Wagen, hast du dich auch nicht um mein Wohlbefinden gekümmert.«
»Ich habe anhalten lassen, als Sie auf eine Toilette wollten.«
»Das war dein Fehler.« Meine Stimme klingt eisig.
Er zittert vor Angst. »Was werden Sie mit mir machen?«
»Wo lebt Graham? Hält er sich in der Schweiz auf?« frage ich statt einer Antwort.
»Er hält

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