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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leicht gekrümmt. Aber nicht dünn. Sehr kräftig sahen sie aus. Dabei erinnerten sie an zwei kompakte Dolche.
    Dann sprach er wieder. Nicht laut, aber seine Stimme klang hart, befehlend und trotzdem lässig, wie die Stimme eines Mannes, der genau wußte, was er wollte.
    Er setzte die Stimme als Lockmittel ein.
    Immer wieder kam es vor, daß Frauen die Stimmen dieser Monstren erotisch empfanden. Auch bei Marita hinterließ dieser Klang eine besonderes Kribbeln.
    Ja, sie hatte etwas!
    Das war die Stimme, das war der Klang, der sie schaudern und ihre Angst vergessen ließ. Marita kam sich vor, als hätte sie jeglichen Widerstand aufgegeben und sich dem anderen einfach hingegeben.
    Aber Dracula II war kein Partner. Er war ein Monster, auch wenn er sich so anders gab und sich versteckt hatte. Er spielte Marita etwas vor, er sprach sie an und ließ dabei seine Stimme vibrieren.
    Marita wollte es nicht. Sie kämpfte dagegen an. Zumindest versuchte sie es, aber die Aura des anderen war zu stark. Das Böse, gepaart mit der Erotik und Ausstrahlung eines starken Mannes, hatten ihren Widerstand dahinschmelzen lassen. Auf ihrem Gesicht zeigte sich ein Lächeln. Als wenig später kalte Vampirhände ihre Gesichtshaut berührten, da schauderte sie zwar zusammen, doch nicht aus Angst. Vielmehr aus dem Gefühl, sich einfach hingeben zu müssen.
    Der Vampir griff zu. Seine Hände berührten nicht nur das Gesicht der Frau. Sie erforschten ihren Körper und glitten unter ihre Bluse. Sie tasteten sich weiter vor, spielten mit den Brüsten und umkreisten die Brustwarzen.
    Marita versteifte sich. Sie lag auf dem Rücken. Das Gesicht war über ihr, aber es verschwamm. Durch ihren Leib fuhren Stromstöße. Die kalten Totenfinger des Vampirs waren auf einmal so herrlich zärtlich.
    Das Gesicht senkte sich mit einer normalen Bewegung, die für Marita nicht als normal angesehen werden konnte, da sie den Eindruck hatte, als würde es ihr entgegenschweben. Es landete nicht auf ihrem Gesicht, sondern bewegte sich auf die linke Seite zu, wo die ebenfalls kalten Lippen ihre Wange streiften und die Spitzen der beiden Blutzähne sanft über die Haut glitten.
    Sie bewegten sich auf den Hals zu! Marita wußte, was der andere damit in Bewegung brachte, aber in ihr regte sich kein Widerstand. Sie blieb liegen wie hingegossen, und Dracula II gönnte sich das blutige Festmahl.
    Er biß zu!
    Marita spürte die Zähne. Sie zuckte nicht einmal zusammen. Nur ein leichtes Flattern ihrer Augendeckel zeigte an, daß sie überhaupt etwas gespürt hatte. Wie von selbst öffnete sich ihr Mund, und das leise Stöhnen konnte entweichen.
    Mallmann ließ sich Zeit. Er genoß es, endlich wieder an das frische Blut einer jungen Frau zu gelangen. Er fühlte sich hier völlig sicher, deshalb nahm er sich auch Zeit für dieses Festmahl!
    Seine kalten Lippen klebten auf der Haut. Mallmann hielt die Augen geschossen. Nur so konnte er diesen Genuß erleben. Die Lippen bewegten sich nicht, als aus den beiden Bißstellen das Blut in seinen Mund sprudelte.
    Es waren bei ihm nur die Wangen, die sich dann zusammenzogen, wenn er wieder saugte, wenn er schluckte, die für ihn süße Köstlichkeit trank, um sich zu stärken.
    Er sank hinein in diese Lust, und es interessierte ihn nicht, was mit seinem Opfer geschah. Marita lag starr.
    Nach dem ersten Biß hatte sie sich für einen Moment aufgebäumt, danach war sie wieder zusammengesackt. Noch funktionierte ihr Gehirn, nur konnte sie nicht erklären, was mit ihr passierte. Es waren völlig neue Gefühle, die durch ihren Körper rieselten. Keine schlechten, aber auch keine erotischen mehr.
    Über sie hinweg fielen die langen Schatten der Müdigkeit. Schon bald war sie matt geworden. Die Kräfte hatte ihr der Vampir aus dem Körper gesaugt. Ihr wäre es nicht mehr möglich gewesen, sich aufzurichten und wegzulaufen.
    Die Knochen verloren ihre Härte und verwandelten sich in gummiartige, mit Gelee gefüllte Gebilde. Obwohl sie auf dem Boden lag, war das nicht zu spüren. Etwas trug sie weg, entfernte Marita von den realen Dingen ihrer Welt. Selbst das Denken nahm immer mehr ab.
    Marita verlor sich selbst.
    Ihre Sinne stumpften ab. Das Gehör gehörte ebenfalls dazu, denn so laut wie sonst nahm sie das Schmatzen an ihrer linken Seite nicht mehr wahr. Alle Geräusche in ihrer Umgebung zerflossen. Es gab keine Unterschiede mehr. Selbst die Decke der Hütte war für sie nicht mehr zu sehen. Davor hatte sich ein grauer Nebelstreifen gelegt, der

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