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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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siegen!
    ***
    »Das werden Sie büßen, verdammt noch mal!« flüsterte Gunnar Cern immer wieder. »Ich werde Sie für den Verdienstausfall anklagen, Inspektor, darauf können Sie sich verlassen!«
    »Hatten Sie das nicht schon einige Male gesagt, Mr. Cern?«
    »Ja, und ich will es immer wiederholen.«
    »Können wir?«
    Cern starrte Suko an, als wollte er ihn fressen. Er regte sich zudem über die Gelassenheit des Inspektors auf, der die Dinge einfach cool abwickelte.
    Natürlich hatte sich Suko eine entsprechende Rückendeckung bei seinem Chef, Sir James, geholt. Und der hatte ihm in allen Punkten zugestimmt. Hier ging es um mehr. Suko glaubte auch, daß das Hologramm keine Spielerei war. Es mußte so etwas wie eine Brücke sein, die Zeiten überspannte.
    Die Mitarbeiter hatten die Geisterbahn verlassen und das Licht gedimmt. Sie standen neben dem Kassenhaus, wußten nicht, weshalb der Betrieb nicht mehr weiterlief, aber sie blicken die vor der Bahn stehenden Shao und Suko böse an.
    »Ja, wir können!«
    »Gut. Sie gehen dann vor!«
    Cern nickte. Er kletterte auf das Podest der Geisterbahn und bewegte sich auf die Tür zu, durch die sonst die Wagen verschwanden. Sie brauchten nicht den normalen Weg zu gehen, den sonst die Wagen fuhren. Es gab einige Abkürzungen. Kleine Gänge und Stiegen, die zu den exponierten Stellen im Bauch der Geisterbahn hochführten, unter anderem auch dorthin, wo das Hologramm zu sehen war.
    Es war noch Nacht, aber es hatte sich im Gegensatz zum Tag schon abgekühlt. Nicht in der Geisterbahn. Da war die Luft stickig und von dichtem Staub belastet. Sie war kaum zu atmen.
    Gunnar Cern führte sie durch einen schmalen Gang, weg von den Fahrstrecken der Wagen. Der Gang war düster, nur die Notbeleuchtung spendete etwas Licht.
    Über eine Eisentreppe stiegen sie hoch in die erste Etage, wo auch das Zentrum lag. Shao hielt sich dicht hinter Suko, wahrend Cern die Führung übernommen hatte. Die beiden Männer waren für Shao nur mehr als sich bewegende Schatten zu sehen, denn je höher sie kamen, um so mehr verlor sich das Licht.
    Eine stille Geisterbahn hatte auch etwas Unheimliches an sich. So zumindest dachte Shao. Zwar waren ihr noch keine Monstren aufgefallen, aber die Vorstellung, hier von schrecklichen Gestalten umgeben zu sein, die plötzlich auf sie zuschnellen und sie erschrecken konnten, empfand sie nicht als angenehm, obwohl sie wußte, daß es keine echten Monstren waren.
    Sie erreichten ein Podest, an das sich eine Galerie anschloß. Ein Gang, der durch zwei Gitter gesichert war, was unten lag, konnten sie jedoch nicht sehen.
    Cern blieb stehen. Er drehte Suko das Gesicht zu. Es schimmerte wie ein verschwitzter Fleck in der Dunkelheit. Ganz dunkel war es nicht, aus einer fernen Lichtquelle erreichte sie noch immer ein geringer Restschein.
    »Sind wir schon da?« fragte Suko.
    »Nein, aber bald.«
    »Wo müssen wir noch hin?«
    Cern deutete über die Galerie hinweg. »Wo sie ihr Ende hat, werden wir den Raum betreten können. Dort gibt es eine Tür, die nur Eingeweihten bekannt ist.«
    »Gut.« Suko nickte, schickte aber eine Frage nach. »Und wir werden das erleben, was auch die normalen Gäste sehen. Dieses alte Monstrum als Hologramm.«
    »Ja, das werden Sie. Sogar das Zusammenschieben der Wände und das sich Senken der Decke.« Cern reckte sein Kinn vor. »Dann können Sie mir keinen Vorwurf mehr machen. Außerdem weiß ich noch immer nicht, was das alles hier soll. Es gibt hier keine Verbrecher, die sich versteckt halten. Das sage ich Ihnen noch einmal.«
    »Danach suchen wir auch nicht, Mr. Cern. Hier geht es um andere Dinge, glauben Sie mir.«
    »Die ich nicht begreife, wie?«
    »Tun Sie uns einen Gefallen, gehen Sie vor.«
    »Ja, schon gut.«
    Gunnar Cern ging. Seiner Haltung war anzusehen, wie sehr es in ihm kochte. Aber er konnte nicht gegen sich selbst ankämpfen, und so setzte er den Weg fort.
    Suko hatte seine kleine Leuchte hervorgeholt, sie eingeschaltet und sie Shao übergeben. Sie strahlte den für beide doch fremden Weg ab. Trotz des Geländers fühlten sie sich unsicher. In die Tiefe konnten sie nicht schauen. Sie wurde von er Dunkelheit regelrecht verschluckt.
    Cern stoppte seine Schritte, als eine Außenwand vor ihnen erschien. Auch dunkel, aber mit einer Tür versehen. Bevor Cern sie öffnete, drehte er sich noch einmal um. »Es ist die Tür, durch die mein Helfer geht, um in der Dunkelheit zu warten. Wenn genügend Fahrgäste dort sind, setzt er durch einen

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