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Der Blutengel

Der Blutengel

Titel: Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Übereinstimmung erfahren?«
    »Da würde ich schon nachdenklich werden.«
    »Eben. Und das bin ich auch geworden. Außerdem kenne ich Dr. Kellerman gut. Er macht bestimmt keine Scherze, wenn es um diese Dinge geht. Würde ich selbst auch nicht tun.«
    Suko und ich schauten uns an. Es war nicht leicht, einen Schluss zu ziehen, aber auch nicht allzu schwer. Es war vorhin das Wort Engel gefallen, und dass es diese Wesen gab, auch sichtbar gab und in verschiedenen Gestalten, das wussten wir ebenfalls.
    Es war uns auch bekannt, dass die Engel nicht nur auf der guten Seite standen. Zu oft hatten wir bereits Erfahrung mit den Jenseitigen gemacht, die aus dem Bereich des Bösen – oder der Hölle – gekommen waren, um die Menschen zu attackieren.
    »Können Sie uns noch etwas zu den Fällen mitteilen?«, fragte ich.
    »Nein. Höchstens, dass dieser Fall nicht so offiziell ist wie sonst, aber ich kann mich auf meine Spürnase verlassen. Hinter diesen Angriffen steckt mehr als nur schlechte Träume, davon muss ich einfach ausgehen. Finden Sie bitte heraus, was der wirkliche Grund dafür ist. Ich habe Ihnen die Namen der sechs Personen aufgeschrieben. Es kann sein, dass es schon der eine oder andere mehr ist, aber das ist reine Theorie.«
    Da Suko näher am Schreibtisch saß, bekam er den Schnellhefter überreicht. Er schlug ihn auf, überflog die Namen und schaute nach, ob ein uns bekannter dabei war.
    »Wir kennen keinen«, meldete er.
    Sir James ergriff nach einem kurzen Räuspern das Wort. »Dr. Kellerman hat mich auf eine junge Frau namens Iris King angesprochen. Sie liegt auf seiner Station. Ich möchte Ihnen nicht sagen, was Sie zu tun haben, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Dame für Sie interessant ist. Außerdem können Sie sich die Arbeit auch teilen.«
    »Sicher«, sagte ich. »Das werden wir wohl auch müssen. »Weiß Dr. Kellerman denn Bescheid?«
    »Selbstverständlich. Ich habe ihn darauf angesprochen. Er ist auf Ihren Besuch vorbereitet. Er hat mir zudem versprochen, die Kollegen zu informieren.«
    »Damit lässt sich leben«, sagte ich.
    Wir standen auf. Auch Sir James erhob sich. Er wies noch mal darauf hin, dass dies kein offizieller Fall war und dass man mit diesen Verdachtsmomenten einen normalen Polizisten nur zum Lachen gebracht hätte.
    »Wir werden so behutsam wie möglich vorgehen«, versprach ich. Auf den Namen Iris King hatte ich mich bereits eingependelt.
    Als wir das Büro verließen, hatte ich das Wochenende vollends vergessen. Meine Gedanken drehten sich bereits um den neuen Fall. Ich war wirklich gespannt darauf, zu erfahren, ob es Engel oder ähnliche Wesen gab, die sich vom Hämoglobin der Menschen ernährten.
    So richtig vorstellen konnte ich es mir nicht. Auch Suko hatte seine Probleme damit.
    Auf der anderen Seite gab es Dinge, über die auch wir nur die Köpfe schütteln konnten. Da brauchte ich nur an den Highland-Vampir zu denken, der sich Blut in Egeln aufbewahrt hatte.
    Oder gab es wieder eine neue Art von Vampiren?
    Suko merkte, dass meine Gedanken stockten. Er fragte nach dem Grund, den ich ihm sagte.
    »Nicht schlecht gefolgert. Möglich ist alles. Leider kann ich dir keine Antwort geben. Da müsstest du schon Justine Cavallo fragen.«
    Danke, darauf kann ich verzichten...«
    ***
    Die eine Frau besaß nur noch das rechte Auge. Das linke wurde von einer Klappe verdeckt. Sie saß auf dem Bett wie eine Mumie und starrte ins Leere.
    Die zweite Frau lag im Bett. Sie war einfach zu schwach und zu krank, um sich erheben zu können. Ununterbrochen brabbelte sie etwas vor sich hin, das niemand verstand. – Hin und wieder war auch ein lang gestrecktes Seufzen zu hören.
    Iris King schaute auf ihre beiden Mitpatientinnen, als sie den Vorhang zur Seite gezogen hatte. Auch sie lag nicht mehr im Bett, denn sie hatte sich auf die Kante gesetzt und die Füße in ihre Schuhe geschoben. Es waren nicht ihre eigenen. Das Krankenhaus besaß eigene Schlappen, die man ihr zur Verfügung gestellt hatte.
    Die Kleidung musste irgendwo hängen. Vielleicht in dem schmalen Schrank, der noch im Raum stand, umrahmt von zwei Besucherstühlen. Ein Fenster sah sie auch. Was dahinter lag, erkannte sie nicht. Es war jedenfalls schräg gestellt worden, und so drang ein etwas kühlerer Wind in das Zimmer, das nicht eben zur ersten Klasse gehörte, sondern eher in die zwei Kategorien darunter.
    Es war ein deprimierendes Bild, das sich ihren Augen bot. Hier würde es niemand freiwillig länger aushalten,

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