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Der Blutengel

Der Blutengel

Titel: Der Blutengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wunderbare Kreuz besaß.
    Ich rechnete damit, dass sie lächeln und sehr entspannt sein würde. Zwar zuckten ihre Lippen, doch ein Lächeln konnte ich diesen Bewegungen nicht entnehmen.
    »Iris...?«
    Sie hob den Kopf an. Ich sah ihr Gesicht in allen Einzelheiten.
    »Bitte, Iris, was ist?« Sie schluckte, sie zog die Nase hoch. Dann stöhnte sie auf. »Das... das... Kreuz, ich weiß nicht, was damit los ist und was mit mir los ist. Es ist plötzlich alles so anders geworden.«
    Misstrauen schoss in mir hoch. »Wie anders?«
    »Das weiß ich nicht, Mr. Sinclair. Mir... mir... wird auf einmal so heiß. Das ist wie eine Flamme, die in mir hochsteigt. Ich glaube, mein Blut... mein Blut...«
    »Was ist damit?«
    »Es brennt!«, schrie sie mich an, drehte ihre rechte Hand, und das Kreuz fiel zu Boden.
    Iris King aber schrie weiter. »Er ist da! Er ist da! Der verdammte Engel! Ich habe ihn geholt!«
    Blitzschnell bückte ich mich und hob das Kreuz auf. In der Zeitspanne war Iris auf dem Bett zurückgerutscht, bis sie die Wand im Rücken spürte, und ich sah, wie sie den Kopf wuchtig von einer Seite zur anderen warf.
    Sie sah etwas, das ich nicht sah.
    Aber wo?
    Ich sprang auf und drehte mich in dieser Kammer auf der Stelle. Ein helles Sirren war zu hören, fast ein Hauchen, und wie aus dem Nichts kommend schwebte plötzlich die Gestalt vor mir, deren Rücken von Feuer umhüllt war...
    Menschen sind überall gleich. Egal, wohin man auch schaut, wohin man auch geht. Wenn etwas passiert, das nicht in ihren normalen Alltag hineinpasst, kommen sie plötzlich wie Ratten aus den Löchern, und genau das erlebte Suko, als die von ihm herbeigerufene Mordkommission erschien, was den Menschen in der Nachbarschaft natürlich nicht verborgen geblieben war. So konnte sich Suko nur darüber wundern, woher plötzlich die zahlreichen Neugierigen kamen, die sich auf der Straße versammelt hatten und ihre entsprechenden Kommentare gaben.
    Die Wohnung war aufgebrochen worden, und Suko war auch mit hineingegangen. Er hatte erlebt, wie klein sie war. Von den Maßen her passte auch der Balkon dazu. Nachdem der Arzt ihm bestätigt hatte, dass Dave Mitchell tot war, hatte er die Wohnung wieder verlassen und sich nach draußen begeben, wo er auf Ergebnisse warten wollte. Er hätte sich auch in den Hausflur stellen können, doch im Freien war die Luft besser. Außerdem sollten die Spezialisten störungsfrei arbeiten können.
    Am liebsten hätte er sich mit John Sinclair getroffen, doch er wollte erst die Ergebnisse abwarten, um nicht mit leeren Händen dazustehen. Er hatte mit dem Arzt gesprochen und ihm erklärt, worauf es ihm ankam.
    »Eine genaue Analyse kann ich Ihnen natürlich nicht auf die Schnelle geben«, hatte ihm der Mediziner erklärt.
    »Es geht mir nur um die Todesursache. Oder mehr darum, woran der Mann nicht gestorben ist.«
    »Okay, das lässt sich machen.«
    »Danke.«
    Warten. Sich den Blicken der Menschen aussetzen. Auch die beiden Männer, mit denen Suko schon zuvor geredet hatte, befanden sich unter den Zuschauern.
    Der kräftige Mann sprach Suko an und stellte sich als Gregg Hirnes vor. Er wollte wissen, ob der Nachbar ermordet worden war.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »So einen kranken Eindruck hat er auf uns alle hier nicht gemacht, die wir ihn kannten.«
    »Er ist jedenfalls tot. Ob man ihn umgebracht hat, wird sich noch herausstellen.«
    »Schrecklich ist das«, sagte eine Frau, die sich näher getraut hatte, auch sie war schon älter, hatte die Haare tiefschwarz gefärbt und sah durch ihre Schminke aufgebrezelt aus. »Wir haben Mr. Mitchell kaum bemerkt. Er war ein sehr ruhiger Mann und beruflich viel unterwegs. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwelche Feinde gehabt hat.«
    »Da kann man sich manchmal täuschen. Auch stille Wasser sind sehr tief. Wie sah es denn mit Besuch aus?«, fragte Suko weiter. »Hat er den öfter bekommen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste. Oder was meinst du, Gregg?«
    »Nein, habe ich nicht gesehen. Besuch, meine ich. Mitchell war fast immer allein.«
    »Fast?«, hakte Suko nach.
    »Ja, schon. Ab und zu kam mal jemand zu ihm, glaube ich. Das kann auch ein Kollege gewesen sein.«
    »Hatte er denn Hobbys? Oder gehörte er irgendeinem Verein an?«, forschte Suko nach.
    »Nicht, dass wir wüssten«, sagte die Nachbarin. »Für einen Verein hat er wohl keine Zeit gehabt, denke ich. Wer beruflich so gestresst ist, der muss so etwas einfach vergessen. Für einen Verein

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