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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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entlangtrotteten.
    »Krypten. Keller. Verlassene Gebäude. Was würde ich nicht für ein Gasthaus mit einem Kamin geben!«
    Kiara lachte leise. »Das verstehe ich vollkommen. Letzte Nacht in diesem Keller dachte ich, ich hätte die größte Ratte Margolans gesehen!« Jae, der sich der Wärme wegen in Kiaras Schoß zusammengerollt hatte, gurgelte zustimmend.
    »Alles, was ich weiß, ist dass das nächste Mal, wenn ich mit Tris irgendwohin gehe, ich die Rastplätze selbst aussuchen werde«, meinte Carroway. »Ich glaube, mir wird nie wieder warm!«
    Vahanian, der voran ritt, hielt an, damit die anderen zu ihm aufschließen konnten. »Ich kann nicht sagen, dass ich das nicht befürworten würde«, sagte er und bewegte seine kalten Finger, die beinahe taub vom Halten der Zügel waren. »Wir sind noch ein gutes Stück von Shekerishet weg. Vielleicht würde ein warmer Platz zum Übernachten und eine heiße Mahlzeit uns allen guttun.«
    »Erinnerst du dich an das Wirtshaus auf dem Weg nach Ghorbal?«, fragte Tris den Barden. »Das mit dem Geist des jungen Mannes?«
    »Merkst du dir so alle Orte, an denen du warst? Anhand der Geister, die dort spuken?« Vahanian wendete sein Pferd, um dem schlimmsten Regen zu entgehen, der seinen Ledermantel herunterlief und von seinem Saum tropfte.
    »In letzter Zeit schon.«
    Carroway stellte sich in die Steigbügel, um sich zu orientieren. »Wir sollten ganz in der Nähe sein. Warum?«
    Tris sah zum Horizont. »Dort könnten wir in Ruhe rasten – da bin ich mir sicher.«
    Carroway nickte. »Der Wirt war bereit, uns zu verstecken – selbst als du den Geist noch nicht hattest hinübergehen lassen. Er wird uns auch jetzt wohl kaum verraten.«
    »Was auch immer wir tun, könnten wir uns entscheiden, bevor wir hier festfrieren?«, warf Carina ein.
    Tris und Carroway beratschlagten noch über den Weg und dann setzte sich die Gruppe wieder in Gang, wegen der Aussicht auf eine Nacht in einem echten Wirtshaus schon in erheblich besserer Stimmung. Ein ständiger Strom von Reisenden kam an ihnen vorbei, die auf dem Weg in die Hauptstadt zum kommenden Fest waren. Tris bemerkte immer wieder, dass die Reisenden schäbiger aussahen als in den vergangenen Jahren und die Karren mit dem Proviant nicht mehr üppig gefüllt wie sonst. Es war dennoch ein Wunder, dass die Margolaner auch unter Jareds Joch den Willen hatten zu feiern.
    Als sie das Wirtshaus Zum Spatzennest erreichten, tauschten Tris und Carroway kurze Blicke. »Sieht so aus, als hätte es dem Geschäft gutgetan, dass wir den Geist losgeworden sind«, meinte der Barde. Das Gasthaus, das während ihrer Flucht von Shekerishet reparaturbedürftig und beinahe leer gewesen war, hatte jetzt ein frisch gemaltes Schild, ein ordentliches Äußeres und einen Stall, der vollgestellt war mit den Pferden der Gäste.
    »Es scheint so«, sagte Tris. »Lass uns nach hinten gehen.«
    Tris gab seine Zügel an Carroway und bedeutete den anderen, ein wenig im Hintergrund zu bleiben, als er an die Küchentür trat. Er klopfte fest an und die rundliche Frau des Wirtes kam an die Tür. »Kommt zur Vordertür, wenn Ihr etwas braucht«, sagte sie. »Aber seid gewiss, dass wir für heute Nacht keine Zimmer mehr haben.« Sie wollte die Tür schon schließen, doch Tris fing sie auf und ließ seine Kapuze trotz dem Regen fallen. Die Frau schnappte nach Luft und ihr Gesicht begann zu strahlen. Dann warf sie die Arme um Tris und zog ihn in eine Umarmung, die ihn beinahe von den Füßen riss.
    »Die Lady sei gesegnet – Ihr seid zurück«, rief sie. »Lars, Toby, kommt schnell her!«
    Der Wirt und sein Sohn kamen zur Tür, und verwirrte Blicke gingen schnell in breites Willkommensgrinsen über. »Kommt herein, kommt herein«, bat der Wirt und entdeckte Tris Freunde hinter ihm. »Aber sagt mir, Herr Magier, warum kommt Ihr wie ein Bettler an die Hintertür?«
    Tris dehnte seinen magischen Sinn aus, spürte aber keine Bedrohung in der Präsenz des Wirts und seiner Familie. Zwar freute er sich über das Willkommen, aber er wollte sie nicht in Gefahr bringen. Er entschied, dass es das Beste wäre, eine verkürzte Fassung seiner Geschichte zu erzählen. »Uns liegt sehr daran, auf unserem Weg nicht auf die königlichen Truppen zu treffen«, antwortete Tris ehrlich. Die anderen banden die Pferde an ein paar in der Nähe stehenden Bäume neben der überfüllten Scheune und kamen dann ebenfalls in die Küche. »Nicht jeder ist in diesen Tagen so glücklich wie Ihr, einen Magier zu

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