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Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Der Blutkönig: Roman (German Edition)

Titel: Der Blutkönig: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Martin
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und gerade war.
    »Hoffen wir also, dass sie nicht gerade den Mond beobachten, wenn wir die Felsen herunterklettern«, fügte Kiara nervös hinzu.
    »Gabriel und Jae können ebenfalls für Ablenkung sorgen«, erwiderte Tris. »Wenn man voraussetzt, dass Arontala mich nicht kommen spürt, bevor wir einen Fuß ins Schloss setzen.«
    Kiara, die in ihrer Tasche herumgewühlt hatte, hielt inne. Sie zog ihren magisch neutralen Mantel hervor und bot ihn Tris an.
    »Nimm den«, sagte sie. »Vielleicht wird er deine Magie lange genug abschirmen, um bis zu Arontala vorzudringen.«
    Als sie sicher waren, dass ihre Vorbereitungen komplett waren, legten sie sich zum Schlafen nieder. Carroway streckte sich auf einem Brett aus, das ihm etwas Schutz vor dem feuchten Kellerboden gab. Vahanian bot Carina an, mit ihr eine Steinplatte und seinen Mantel zu teilen. Kiara drückte sich eng an Tris auf eine zerbrochene Tür, sodass sie nicht auf dem harten Boden liegen mussten. Sie schmiegte sich in seinen Mantel, während Jae zu ihren Füßen schlief.
    Nicht lange und Tris konnte das gleichmäßige Atmen hören, das ihm sagte, dass seine Gefährten fest eingeschlafen waren.
    Gabriel verließ sie in der Dämmerung, um sich in die Tiefen des Kellers zurückzuziehen. Vorsichtig, um Kiara nicht zu wecken, stand Tris auf. Er deckte sie vorsichtig mit seinem Mantel zu und ging zur Mauer hinüber, wo eine Lücke im Mauerwerk der Morgensonne erlaubte, einen schwachen Lichtstrahl in den Keller zu schicken.
    Das hast du gut gemacht, Tris , erklang auf einmal eine Stimme in seinen Gedanken. Tris erkannte die Stimme seiner Großmutter und wirbelte herum. In den Schatten des Kellers konnte er die Gestalt einer Frau in einem prächtigen Gewand erkennen, die eine Hand zum Gruß erhoben hatte.
    Großmutter , dachte er und fiel auf ein Knie. Ich habe dich vermisst .
    Auf dem Gesicht der Zauberin zeigte sich ein Lächeln. Du hast die Lektionen gelernt, wie von dir verlangt wurde .
    Wird das genug sein? , fragte Tris.
    Bava K’aas Geist sah ihn mit Augen an, die sowohl streng als auch weise aussahen. Das kann keiner wissen. Es liegt an dir, das festzustellen. Hüte dich vor dem Orb. Er ist das Tor zum Abgrund. Der Geist des Obsidiankönigs ist stark und schrecklich. Ich hoffe, dass – wenn die Geister befreit sind, wenn sie überleben – dass Lemuel bei ihnen ist. Sarae und Kait ebenso .
    Sie hielt inne, und ihre Gestalt wurde blasser und blasser. Sie schlug das Zeichen der Lady. Die Lady beschützt die Ihren . Und damit verschwand ihre Gestalt, aber ihre Worte hallten in Tris Geist wider.
    Er kniete immer noch und sah auf die verrottenden Holzbalken über sich. »Lichte Lady«, murmelte er. »Ich habe mein Schwert Eurer Aufgabe geweiht, mit Jared und seinem Magier abzurechnen. Nimm mein Leben, wenn es sein muss, aber lass mich Margolan vom Bösen befreien.«
    Nichts regte sich, nicht einmal die Ratten, die den Keller bewohnten. Tris sah auf seine schlafenden Gefährten und spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Es würde ein Wunder, von der Lady selbst bewirkt, brauchen, um sie alle lebend durch die kommenden Ereignisse zu bringen. Er hatte es niemandem gesagt, aber die Träume der Dunklen Visionen waren wieder und wieder zurückgekehrt und hatten ihn kaum schlafen lassen. Sie würden den Segen der Lady brauchen und mehr als nur ein wenig Glück, um zu überleben.
    Am Vormittag machten sich Carina und Carroway fertig, um in die Stadt aufzubrechen. Carroway überprüfte noch einmal die Beutel an seinem Gürtel, in denen sich sein Feuerwerk befand.
    »Es ist an der Zeit«, sagte Carroway und brachte ein verwegenes Lächeln zustande. »Los, Carina, wir geben ihnen eine Vorstellung, an die sie sich noch lange erinnern werden.«
    Carina umarmte Kiara. Tris schlug Carroway auf die Schulter. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Vahanian sagte ihm Lebewohl und wünschte ihm den Segen der Lady.
    »Pass auf dich auf«, warnte er Carina, als er sie zum Abschied küsste. »Viel Glück.«
    Sogar im Dämmerlicht hier unten im Keller konnte Tris sehen, wie die Heilerin errötete. »Die Hand der Lady sei auch auf dir«, sagte sie leise. Dann nahm sie Carroways Hand und ging.

KAPITEL VIERUNDDREISSIG
    C ARROWAY UND C ARINA hatten sich auf den Weg in die Palaststadt gemacht, gut getarnt in den Menschenmassen, die zur Feier des Hagedornmondes anreisten. Über ihnen an der Felswand, lauerte Schloss Shekerishet dunkel und wachsam. Aber heute waren die Attraktionen der

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