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Der Blutkristall

Titel: Der Blutkristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanine Krock
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ergriff Besitz von ihr. Sie begann seine Stärke zu fühlen und hörte das eigene Herz in seiner Brust schlagen, während seines in ihrer pochte. Liebe und Geborgenheit durchströmte und wärmte sie, und Vivianne wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, hätte ihn liebkost und sich vergewissert, dass es ihm gutging. Sehnsuchtsvoll streckte sie ihre Hand aus und auf einmal lag sie in seinen Armen, spürte seine Lippen auf ihrem Mund und seine Hände auf ihren Hüften. Zum Teufel mit dem Eis! Das tiefe Knurren aus Morgans Kehle ließ sie alles vergessen, Vivianne zerrte an seinem Hemd, er riss ihr T-Shirt in der Mitte entzwei und im Nu waren sie beide nackt. Er hob sie auf den Altar, vor dem sie eben noch gekniet hatten, spreizte ihre Beine und drang ohne Umstände in sie ein. Vivianne lehnte sich nach hinten, um ihn noch weiter in sich aufzunehmen. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als daran, wie fantastisch er sich in ihr anfühlte. Ihr Körper glühte vor Leidenschaft, und als sie kam, tat sie das mit einem Schrei, der die eisigen Wände um sie herum fast zum Einstürzen brachte. Morgan fauchte, während sich ihre Nägel in seine Haut bohrten. Doch der Schmerz erregte ihn und der Anblick ihres Entzückens in seinen Armen erfüllte ihn mit unbeschreiblichem Glück. Sie schnurrte, lachte, flüsterte wirre Dinge in sein Ohr, und als sie ihn küsste, war es um ihn geschehen. Er hätte schwören können, Sterne zu sehen, als er in ihr kam und die Lust wollte kein Ende nehmen, bis sie beide schließlich eng umschlungen vor dem Altar zu sich kamen.
    Jemand klatschte in die Hände, und als habe man Tausende winzige Glöckchen zum Klingen gebracht, kam das Echo von den hohen Eiswänden zurück. Morgan und Vivianne sprangen erschrocken auf. Sie war sicher, dass eine der Feen ihr zuzwinkerte. Merkwürdigerweise spürte sie keine Scham, auch als ihr klar wurde, dass sie sich Morgan nicht nur an den Hals geworfen, sondern dies auch noch vor den Augen der Lichtelfen getan hatte.
    Cyron lachte. «Du hast mehr von deinen Vorfahren im Blut, als ich vermutet hätte. Fast könnte ich Morgan beneiden.»
    Ihr wurde bewusst, dass er sie manipuliert hatte. Bei aller Leidenschaft war ein Eisblock, über dem in luftiger Höhe ein tiefgefrorener Elf schwebte, doch nicht der geeignetste Ort für den ersten Sex mit einem neuen Mann. Sie öffnete den Mund, doch sie war erneut ihrer Stimme beraubt und konnte sich nun auch nicht mehr vom Fleck bewegen. Morgan schien es nicht anders zu ergehen, denn er sah aus, als wolle er Cyron erwürgen, und hätte dies sicher getan, wenn nur der Hauch einer Chance bestanden hätte.
    Salai war kaum noch als lebendiges Wesen zu erkennen, der entblößte Körper gefror immer mehr zu einer Form aus Eis und Schnee, während er auf den Altar herabschwebte, der ein wenig die Form verloren hatte, wie Vivianne ein wenig irritiert bemerkte. Jetzt stieg ihr doch die Röte ins Gesicht, so hemmungslos war sie noch nie gewesen, dass ihre Leidenschaft sogar das ewige Eis zu schmelzen vermochte.
    Cyron ließ sich die silberne Schüssel reichen und jetzt, da ihre Sinne wieder zu funktionieren begannen, konnte sie riechen, dass sich darin ebenfalls Blut befand, ihres und das von Morgan. Der Elf hielt seine Hand darüber, und sie glaubte die Energie zu sehen, mit der er ihr Blut segnete. Dann tauchte er einen Finger hinein und zeichnete etwas auf Salais Solarplexus, dem Sonnengeflecht, das bei Feen und Vampiren gleichermaßen empfänglich für die höchste Form der Magie war. Das Blut drang sofort in den Leib des Diebs ein und hinterließ einen sauber gezirkelten dunkelroten Ring. Cyron gab Vivianne ein Zeichen und ging zum Altar. Ohne es zu wollen, hob sie ihren Arm und griff durch den Ring. Ihre Hand glitt in den vor ihr liegenden Leib, als wäre er weder gefroren noch ein echter Körper. Ihre Finger ertasteten etwas Festes, sie wollte gar nicht so genau wissen, was es war, zogen das Ding heraus, und dann taumelte sie zurück in Morgans Arme, der glücklicherweise soweit wieder hergestellt war, dass er sie sicher auffangen konnte.
    Cyron hob blitzschnell den Dolch und stieß ihn in Salais Brust. Die Skulptur, die einmal ein atmendes Geschöpf gewesen war, zersprang klirrend in Abermillionen Teile.
    Kapitel 14
    «Prinzessin, wach auf.» Sie rührte sich nicht. «Bitte.»
    Vivianne hatte keine Lust, aber ihre Augen gehorchten ohne ihr Zutun. «Ich bin keine Prinzessin!» Sie blickte in Morgans Gesicht. Gleichzeitig

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