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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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sofort aufgesucht, um ihn seine Eier abzureißen und sein Maul mit seinem Schwanz zu stopfen, doch dieses Vorhaben musste warten. Flora schielte Ardric aus ihren Augenwinkeln an. Er schien so in Gedanken zu sein, dass er nicht darauf achtete, dass sie ungehindert in seiner Seele lesen konnte, und es gefiel ihr nicht, was sie herausfand. Sie machte es sich zur Aufgabe, seine Rachepläne zu durchkreuzten. Nicht nur zum Wohle von Mimma, sondern zum Wohlergehen aller.

    *****

Raven tippte Mimmas Telefonnummer in den Ziffernblock seines Handys ein. Sie hatten zwar vereinbart, dass es für sie unmöglich war, zu telefonieren, solange sie sich im Kloster aufhielt, doch da sie schon seit Längerem nicht mehr auf seine Textnachrichten geantwortet hatte, begann er sich Sorgen zu machen. Nicht zum ersten Mal schwebte daher sein Daumen über dem grün leuchtenden Telefonsymbol. Er hatte es schon ein paar Mal versucht, doch er bekam stets dieselbe automatische Antwort. Nämlich, dass die Telefonnummer des Teilnehmers nicht bekannt sei.

Gerade als er sich dazu entschied, den grünen Hörer zu berühren und somit den Wählvorgang abermals zu starten, klopfte es an seiner Wohnungstür. Raven legte sein Mobiltelefon zur Seite und verhielt sich völlig still. Er fragte sich, ob es ein erneuter Überraschungsbesuch seines Bruders sein könnte. Wieder pochte es an seiner Tür. Dieses Mal klang es schon dringlicher, doch nicht so ungehalten wie vor kurzem, als Colin unerwartet aufgetaucht war.
Da niemand, den er kannte, sein Kommen bei ihm angekündigt hatte, war er nicht in der Laune, Besuch zu empfangen. Er würde einfach so lange lautlos ausharren, bis die Person vor seiner Tür den Rückzug antrat. Doch dann vernahm er plötzlich ein schabendes Geräusch, so als ob jemand mit langen Fingernägeln über das Holz kratzte. Ein kalter Schauer lief Raven über den Rücken.

Was sollte das alles?

"Mach schon auf, kleiner Babyhund, wir wissen, dass du da bist, denn wir hören dein Herz, wie es vor lauter Aufregung schneller schlägt", säuselte eine weibliche Stimme, die trotz des freundlichen Tons seltsam bedrohlich klang. Raven legte eine Hand auf seine Brust. Die Frau hatte recht, sein Herz überschlug sich förmlich.

Doch woher konnte sie das wissen?

Ihm fiel nur eine Antwort auf seine Frage ein. Vampire! Denn nur sie waren dazu in der Lage, mit ihren hochsensiblen Sinnen, die bei ihnen noch mehr ausgeprägt waren, als bei seinesgleichen, den Werwölfen, das rhythmische Pochen eines Herzens zu hören. Sie gehörte zu ihnen und da sie von mehreren sprach, war sie nicht alleine. Raven überlegte, ob die Vampire von Mimma geschickt wurden, doch dann hätte sie ihn doch zumindest vorwarnen können.

Oder war womöglich etwas geschehen, weswegen sie nicht dazu in der Lage war, selbst mit ihm in Kontakt zu treten?

Raven atmete tief ein, so als ob er sich Mut machen musste, denn ein mulmiges Gefühl machte sich in ihm breit. Als er die Wohnungstür öffnete, staunte er nicht schlecht, welch verführerisch schöne Erscheinung seine Augen erblickten. Ihre schmale Silhouette betonte sie mit einem hautengen Kleid, das für Fantasie kaum noch Spielraum übrig ließ. Sie hatte eine Figur, die aussah, als ob sie direkt aus der künstlerisch begabten Hand eines pornografischen Mangazeichners stammte. Sanduhrenförmig, mit einer schmalen Taille und perfekt ausladenden Hüften. Raven bat sie herein und konnte nicht anders, als sie von oben bis unten zu begutachten, als sie mit wogenden Schritten an ihm vorbeistolzierte. Ihr haselnussbraunes, glattes Haar sah gesund und kräftig aus und ging fast zu den Ansätzen ihres runden und prallen Hinterns.
Völlig verwirrt von ihrem Antlitz, vergaß Raven, dass die Frau in Mehrzahl gesprochen hatte und wollte die Tür wieder schließen, als er auf Widerstand stieß. Ein Mann stoppte die Tür mit seinem Fuß und schob sich an ihm vorbei. Raven machte große Augen, als dieser der Schönheit folgte und aussah wie ein verkleideter Schauspieler, der einem historischen Liebesfilm entsprungen sein konnte.

Sein Kleidungsstil erweckte den Anschein, als ob er gerade einer herbstlichen Jagdszene beigewohnt hatte. Es fehlten nur noch das Pferd, eine Rute, um es zum Galopp anzuspornen, und die Flinte, um seine Beute zu erlegen, dann wäre sein Outfit perfekt gewesen. Zumindest die adelig feine Art ging ihm in Fleisch und Blut über, denn mit seinen hinter dem Rücken verschränkten Armen und seiner vornehmen

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