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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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waren nur welche von ein und derselben Person, die mit dem Namen
    CORVUS
angezeigt wurden. Selbstverständlich wusste Ardric, dass es sich hierbei um einen Decknamen handeln musste. In der heutigen modernen Zeit trug niemand mehr die lateinische Bezeichnung für Rabe als Namen. Es erfreute ihn, dass sein Abkömmling zumindest genug Einfallsreichtum besaß, um auf diese Weise die Identität des Liebhabers geheim zu halten.

Ardric öffnete die ungelesenen Nachrichten der Reihe nach.

    Nachricht 1:

    Du bist so wunderschön

Kann es kaum erwarten, die heiße Nacht von letztens fortzusetzen

    Nachricht 2:

    Du wirst nicht glauben, wer gerade bei mir war

Mein verschollener Bruder!

Leider hat sich kein Bisschen geändert

    Nachricht 3:

    Mimma, hör mir gut zu

Du musst die Anderen warnen

Colin führt irgendetwas im Schilde

Er hat etwas von einem Blutmond gefaselt

Er hat vor, eure gesamte Art auszulöschen!

    Nachricht 4:

    Bitte melde dich bei mir!

Ich muss dich unbedingt sehen

Kannst du zu mir kommen?

Ardric hatte genug gelesen.

Wer glaubte dieser Kerl überhaupt zu sein und was war das für ein Geschwätz, von wegen die gesamte Art auszulöschen?

Wer konnte dieser Colin schon sein, um eine Bedrohung für die Vampire darzustellen?

Und plötzlich fiel es Ardric wie Schuppen von den Augen.

Wie konnte er nur so blind gewesen sein?

Es war mehr als offensichtlich, wer Mimmas geheimnisvoller Liebhaber war.

"Corvus bedeutet Rabe und mit Rabe...meint sie...Raven...den jüngeren Bruder von Colin Black. Baddo ist wieder zurück...und er hat vor...die Vampire auszulöschen...
Ist denn so etwas tatsächlich möglich?", stammelte er fassungslos vor sich hin. Ardric versuchte noch zu begreifen, was er soeben herausgefunden hatte. Sein Zögling Mimma trieb es hemmungslos mit dem Feind, während dessen Bruder versuchte, der Rasse der Vampire den Garauszumachen. So fürchterlich erschreckend diese Nachricht auch war, im Moment erzürnte es ihn viel mehr, dass Mimma Sex mit dem Todfeind der Vampire hatte. Mit einem verdammten Köter, der in seinen Augen kein richtiger Mann war. Ardric überkam ein seltsames Gefühl. Es brachte sein Blut in Wallung. Sonst versuchte er, stets die Fassung zu wahren, doch nun war er außer sich. Nicht nur die Wut war es, die ihn in Rage versetzte. Hinzu kamen heftige Schübe von Eifersucht, die in ihm wüteten und seiner ohnehin schon impulsiven Art noch mehr Zündstoff gaben. Ein explosiver Gefühlscocktail, den er noch niemals zuvor empfunden hatte. Selbst bei Jinx, die er einst geliebt hatte, hatte er niemals solche Empfindungen gehegt.

Was hatte bloß dieses dunkelhaarige Mädchen an sich, das ihn all seine Vorsätze und Prioritäten vergessen ließ?

Welch unscheinbare Macht ging von Mimma aus, die ihn so aus der Spur brachte, dass er an nichts anderes mehr denken konnte als daran, wie sie sich mit Raven Black vergnügte?

Ardric war so aufgebracht, dass er Mimma am liebsten einen Kopf kürzer machen und gleichzeitig ihren grazilen Körper an sich schmiegen wollte, um sie vor allem Bösen auf Gottes Erden, zu bewahren.

Als das Mobiltelefon in Ardrics Hand abermals vibrierte und erneut eine Nachricht von Raven erschien, zermalmte er es zwischen seinen Fingern. Im nächsten Augenblick schleuderte er es mit solch einer Wucht an die Wand, wodurch es in kleinste Stücke zerbrach und auf dem Fußboden landete. Nur noch Einzelteile lagen verstreut herum. Plastikscherben, die Zeugnis einer verbotenen Liebelei waren.

Wutentbrannt stürmte Ardric aus Mimmas Gemächern und eilte festen Schrittes den Korridor entlang. Er war auf der Suche nach dem weiblichen Liebreiz, die ihr Bett mit dem Rivalen teilte. Sobald er sie gefunden haben würde, wollte er sich ihrer mit einer Strenge annehmen, die er bei ihr zuvor noch niemals hatte walten lassen. Sonst ließ er sie mit ihrem Stursinn, der ihr eigen war, ziehen, doch dieses Mal kam sie nicht mehr mit einem kleinen Tadel davon. Während er fieberhaft nach ihr suchte, wurde er von Minute zu Minute ungehaltener. Je länger er brauchte, um sie aufzufinden, desto mehr steigerte er sich in einen wahnhaften Groll hinein, bei dem es keine Grenzen zu geben schien.

Um seine Augen lagen dunkle Schatten, die seinem Gesicht solch eine Härte verliehen, dass Flora erschrocken aufschrie, als sie ihm begegnete. Doch nicht nur seine äußere Erscheinung und angespannte Körperhaltung erschreckten sie, sondern auch sein Seelenzustand, der voller Jähzorn war und

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