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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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viel getrunken haben, bieten wir ihnen unseren Security-Shuttle-Service an. Damit sie nicht betrunken Auto fahren, bringt sie ein Fahrer von uns nach Hause. Wenn sie wissen, dass sie feiern wollen, lassen sie sich oft auch gleich von zu Hause abholen.
    Immer öfter fahren wir auch die Schützlinge meiner Kunden, wenn sie abends ausgehen wollen. Die Eltern wollen, dass ihre 16-, 17-jährigen Youngsters morgens wieder wohlbehalten in ihren Betten schlummern. Klar, wer es sich leisten kann, lässt sein Kind Samstagabend nicht mit dem Bus oder mit der U-Bahn fahren.
    Es ist gleich halb sieben, meine Jungs müssen noch bis um 9 Uhr durchhalten. Auch hier ist heute nicht mehr mit Stress zu rechnen. Also verabschiede ich mich. Aliyou fährt uns nach Hause. Um halb acht liege ich endlich im Bett.
    Dann weckt mich Diana plötzlich, obwohl es gerade mal 8.15 Uhr ist. Mein Mann vom »First« habe vollkommen aufgelöst angerufen und will, dass ich sofort vorbeikomme. Ich rufe ihn stinksauer zurück und frage, was los ist.
    Ein Gast ist zu ihm gekommen und hat ihm seine Knarre in die Hand gedrückt. Mein Mann fasste das als Bedrohung auf: Es geht auch anders! Wenn’s sein muss, schießen wir scharf!
    Jetzt erkläre ich ihm, dass der Mann ein sehr reicher Schmuckhändler ist, der zu seinem eigenen Schutz eine Waffe tragen darf. Ich habe mit ihm vereinbart, dass er seine Waffe morgens bei Peter an der Tür abgeben kann und wir sie dann in den Tresor vom »First« legen. Peter ist aber dieses Wochenende ausnahmsweise nicht im »First«.
    Zum Glück ein klassisches Missverständnis. Alle waren wieder beruhigt. Endlich schlafen! Hoffentlich jetzt ungestört.

Eyes Wide Shut
    In der Woche nach seinem ersten »Einsatz« stelle ich Aliyou ein. Er hat sich gut gemacht und auch Spaß an der Sache gehabt. Seine Stimmung war den ganzen Abend über gut gewesen, schließlich gab es auch ordentlich was zu sehen. Du bekommst eine Menge mit, an der Tür, in den Nächten von Berlin. Auch Leute und Leben, die du sonst nicht zu sehen bekommen würdest. Das ist der Grund, warum viele den Knochenjob Türsteher so gerne machen. Sie bekommen Zugang zu einer Welt, die ihnen sonst verschlossen wäre.
    Für mich ist das alles eigentlich längst nichts Neues mehr. Aber vor kurzem hatte ich doch noch mal einen Auftrag, von dem ich mir nie hätte träumen lassen.
    Eines Tages bekam ich eine diskrete Anfrage, per Mail. Der Auftraggeber nannte sich »Castleevents«. Davon hatte ich noch nie gehört. Sofort schaute ich mir die Homepage an. Dort sieht man Frauen in Cocktailkleidern, Masken, Champagner und Herren in Smokings. Geheimnisvoll, erotisch, spannend. Unweigerlich fühlte ich mich an den Film »Eyes Wide Shut« mit Nicole Kidman und Tom Cruise erinnert. Sollte es sich um solche Sex-Partys handeln?
    Ich unterhielt mich lange mit dem Auftraggeber, um sicherzugehen, dass es eine seriöse Sache war. Er suchte einen professionellen und diskreten Sicherheitsdienst. Er sollte nicht enttäuscht werden.

    Am Veranstaltungstag finde ich mich rechtzeitig im Schloss Grunewald, in einer sehr eleganten und wohlhabenden Gegend, ein. Ich bin von der Location und ihrer traumhaften Aufmachung sehr beeindruckt. Schnell wird mir klar: Dieses Event findet nur mit ganz besonders gut ausgewählten Künstlern, Dienstleistern und Gästen statt.
    Meine Aufgabe ist es, die geheimnisvollen Gäste zu empfangen, sie vom Tor in das Gebäude zu begleiten und das Passwort abzufragen. Kein Problem, mit solch ausgewählten Gästen leichte Arbeit.
    Irgendwann fällt mir ein sehr attraktives und höfliches Paar auf. Es fährt mit einem extrem heißen Sportwagen mit ausländischem Kennzeichen vor. Die Frau verdeckt ihr Gesicht mit einer auffälligen Maske, die nur mit Strasssteinen verziert ist. Ich frage den Herrn nach seinem Passwort. Wortlos hebt dieser seine Hand aus dem Fenster. Er trägt den Founder-Ring – für mich das Zeichen, ihn ohne weitere Fragen passieren zu lassen. Ich weise ihm einen Parkplatz zu und helfe der Dame beim Aussteigen.
    Im späteren Verlauf des Abends patrouilliere ich mehrmals durch die Räumlichkeiten und Flure. Hier treffe ich die Dame aus dem eleganten Sportwagen wieder. Es scheint, als würde sie etwas auf dem Teppich suchen. Ich frage sie höflich, aber mit der nötigen Distanz, ob ich ihr eventuell behilflich sein kann. Sie erklärt mir auf Englisch, dass sie einen Ohrring verloren habe und dieser unter Umständen sogar in einem der Séparées liegen

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