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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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restauriert worden war – zwei knalligen Abstufungen von Washingtons Lieblingsgrün. Ich war froh, dass Mick sich für die Ausführungen der Dozentin zu interessieren schien, doch ich musste ständig an Joe und diese Blondine denken.
    Es dauerte nicht lange, bis ich dahinterkam, wer sie war. Jemand schubste eine ältere Dame, als die Gruppe den Speisesaal verließ. Das Buch, das sie in der Hand gehalten hatte, fiel zu Boden und landete vor meinen Füßen. Ich hob es auf. Europareisen mit Thomas Jeffersons Geist von Valerie Beauvais.
    Joe hatte beim Ehrengast Erfolg gehabt.
    »Herzlichen Dank, mein Engel.« Die Frau lächelte mit perlweißen Zähnen in einem Gesicht, das so verrunzelt war wie eine alte Frucht. »Zu dumm von mir.«
    »Zu dumm von der Person, die Sie angerempelt hat.« Ich hatte das Buch mit der Rückseite nach oben aufgehoben, sodass ich auf das Foto der Autorin starrte. Kein Wunder, dass man es auf die Rückseite gesetzt hatte. Sie hatte das rassige Aussehen eines Models, ein leicht schiefes Lächeln und einen pfiffigen, nahezu durchtriebenen Gesichtsausdruck, als habe sie mit dem Fotografen gerade ein paar schmutzige Worte gewechselt. Sie wirkte überwältigend und zugleich zäh. Als der sich über zwei Treppenfluchten erstreckende Rundgang innerhalb und außerhalb des Hauses endete, kam ich zu dem Schluss, dass ich Valerie Beauvais nicht mochte.
    Offenbar befand ich mich damit in guter Gesellschaft. Nachdem wir das Haus besichtigt hatten, strömte alles auf den Rasen, wo Tische mit dem Büffet für das Abendessen aufgestellt waren. Ich sah Ryan Worth, den Weinkritiker der Washington Tribune , in einem der Windsor-Stühle am Rande der Veranda sitzen. Er stand auf, winkte und kam dann auf Mick und mich zu. Unterwegs hielt er einen Ober an, der ein Tablett mit Champagnerflöten trug. Ryan reichte mir ein Glas und nahm dann zwei weitere für Mick und sich selbst.
    »Bis bald!«, sagte er zum Ober. Er stieß mit uns an. »Erzählen Sie mir mal, was Sie beide hier suchen. Ich bin gekommen, weil ich dafür bezahlt werde, den Ehrengast vorzustellen.« Er zog eine Miene, als habe man ihm vorgeschlagen, mit einem Abflussreiniger zu gurgeln.
    Ryan schrieb Worthwile Wines , eine wöchentliche Kolumne, die in mehr als zweihundert Zeitungen erschien, und es gefiel ihm, diese Zahl häufig genug zu erwähnen. Klein, breit, Ende dreißig, das schwarze Haar lichtete sich bereits, und sein Van-Dyke-Lächeln mit aufgeworfenen Lippen ließ ihn beinahe finster erscheinen, ganz so, als wüsste er etwas, was man selbst ebenfalls wissen müsste, aber nicht tat. Er besaß enzyklopädische Kenntnisse über Weine und die Geschichte des Weins, wobei er sich manchmal selbst etwas zu wichtig nahm und ein Verhalten an den Tag legte, als habe er dieses Wissen auf Steintafeln vom Berg hinabgeführt. Trotzdem respektierte ich ihn. Er kannte sich in seinem Metier aus. »Ich bin hier, weil Lucie mich dazu genötigt hat«, sagte Mick.
    »Ach, komm!«, sagte ich. »Das hatten wir doch schon abgehakt. Ein Abendessen und ein Vortrag. Was soll daran so schlimm sein?«
    »Anscheinend haben Sie Valerie nie gehört.« Ryan bedeckte seinen Mund und täuschte ein Gähnen vor. »Sie mag ja wie ein Engel aussehen, aber ihr gelingt es, einen Saal schneller zu leeren als jemand, der ›Feuer!‹ ruft. Und was das Buch betrifft …«
    »Redet da etwa jemand hinter meinem Rücken über mich?« Valerie Beauvais besaß eine raue, an Lauren Bacall erinnernde Stimme und eine etwas schleppende Sprechweise. »Hallo, Ryan. Wie ich hörte, hast du heute Abend das Vergnügen, mich vorstellen zu dürfen.« Mit ihrem Lächeln schien sie sich über ihn lustig zu machen.
    Aus der Nähe war ihr Blick noch fesselnder, als sie uns alle einzeln musterte. Mich ließ sie fallen, während sie sich auf Mick konzentrierte, als habe es zwischen ihnen bereits das eine oder andere stille Vergnügen gegeben. Ich fragte mich, wo Joe sein mochte.
    »Lass es dir nicht zu Kopfe steigen, Val«, sagte Ryan. »Ich mache es nicht umsonst. Außerdem kroch dein Manager auf den Knien vor mir, und ich hatte Mitleid mit ihm.«
    Einen Moment lang schien sie schockiert zu sein, dann wurde ihr Blick hart. »Lustig. Er erzählte mir dasselbe über dich.« Sie schenkte Mick ein schwach glühendes Lächeln und ignorierte Ryan. »Ich glaube, wir sind uns noch nicht begegnet. Valerie Beauvais.«
    Sie streckte ihre Hand aus, und Mick schüttelte sie. »Mick Dunne. Und Lucie Montgomery.«
    Valerie

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