Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
Vom Netzwerk:
veranstaltet. Er und Jack beschäftigen sich ständig mit diesen Dingen.«
    Shane war Jacks Geschäftspartner. Ich wusste von den Weinauktionen, doch ich war zu sehr mit der Ernte beschäftigt gewesen, um herauszufinden, was er verkaufte. Vielleicht war es besser, Ryan die Wahrheit zu sagen.
    »Weil eine der Flaschen, bei der ich Zweifel habe, der Washington-Wein ist, und da kann ich Jack oder Shane schlecht fragen.«
    Er brach in bellendes Gelächter aus. »Nun, wegen der brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich habe sie mir bereits angeschaut, als Jack sie noch hatte. Ich garantiere Ihnen, dass sie echt ist.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Warum nicht? Was sollte da nicht stimmen?«
    »Valerie Beauvais sagte mir, dass da etwas mit der Provenienz sei, das ich nicht wüsste. An dem Morgen, als sie starb, war sie auf dem Weg zu mir, um sich die Flasche anzuschauen. Ich habe nie erfahren, was sie wusste.«
    Ryan schnaubte. »Valerie – der Herr sei ihrer Seele gnädig – hätte über die Provenienz noch nicht einmal etwas gewusst, wenn sie darüber gestolpert wäre oder es sie angesprungen hätte.«
    Als ich schwieg, sagte er: »Also gut, tut mir leid. Das war etwas rüde. Wenn ich morgen bei Ihnen bin, zeige ich Ihnen, weshalb ich so sicher bin, dass Sie sich keine Sorgen zu machen brauchen. Zufrieden?«
    Ich sagte »Ja«, aber er hatte bereits aufgelegt.
    Er schien eine Menge über Valerie Beauvais zu wissen. Und er war clever genug gewesen, Joes Dissertation als Plagiatsquelle in ihrem Buch auszumachen – wofür er die Bibliothek der University of Virginia hatte aufsuchen müssen.
    Doch wenn es wahr war, dass Clay Avery daran gedacht hatte, Valerie für die Washington Tribune schreiben zu lassen, dann konnte Ryan es nicht allzu sehr bedauern, dass sie tot und nicht länger ein Stachel in seinem Fleisch war. Und falls sie bezüglich der Washington-Flasche recht gehabt haben sollte, dann musste er wie ein Idiot dastehen, der seine Reputation aufs Spiel gesetzt hatte, als er den Wein für echt erklärte.
    Was ihm – noch mehr als Joe – Motive für einen Mord gab.

Kapitel 6
    A m Sonntag wälzte sich erneut eine große Menschenmenge durch die Weinkellerei, da sich das fantastische Wetter hielt. Es waren erst zwei Wochen vergangen, seit die Sonne auf der herbstlichen Tagundnachtgleiche von der nördlichen zur südlichen Hemisphäre gewechselt hatte, doch die längeren, niedrigeren Sonnenstrahlen badeten den Wein und die Felder bereits in einem goldenen Licht, das es nur zu dieser Jahreszeit gab.
    Wir hatten die Weinproben nach draußen auf den Hof verlegt, um die Aussicht und das Wetter zu nutzen. Francesca Merchant hatte ein Streichquartett engagiert, das am Nachmittag für Kammermusik sorgen sollte.
    »Ich weiß, dass Sie dieses klassische Zeug lieben, aber ich kann damit nichts anfangen. Frankie sagt, es wären gute Musiker, nur klingt es so, als hätte ein und derselbe Kerl alle Stücke geschrieben. Vivaldi, Beethoven oder wer auch immer«, sagte Quinn, als wir im Schatten der Loggia standen und zuschauten, wie Gina Probierformulare verteilte und drei älteren Herren Informationen zu unseren Weinen gab, die in einer Limousine mit drei gutaussehenden jungen Frauen gekommen waren.
    »Zwischen Vivaldi und Beethoven besteht ein gewaltiger Unterschied. Sie hören nur nicht genau genug hin.« Ich befühlte den Kragen seines Hawaiihemdes, auf dem dürftig bekleidete Mädchen im Baströckchen und mit Briefmarken als BH s die Hüften zu einem Hulatanz schwenkten. »Hätten Sie nicht ein anderes Hemd anziehen können?«
    »Warum, ist es schmutzig?«
    »Vergessen Sie’s.«
    Mein Bruder Eli tauchte am Nachmittag ohne meine Schwägerin Brandi und meine ein Jahr alte Nichte Hope auf. Wie immer sah er ein bisschen zu adrett und ein wenig feminin aus. Ich wusste, warum. Brandi suchte jetzt die Kleidung für ihn aus, so wie wenn Barbie ihren Ken anziehen würde. Sie favorisierte Pastellfarben, daher gewöhnte ich mich langsam daran, Eli in Bonbonfarben wie dem hellgelben Hemd und den dazu passenden Hosen zu sehen, die er jetzt trug.
    »Hallo, Kleines«, sagte er. »Dachte, ich sollte heute Nachmittag mal ein bisschen bei dir schmarotzen. Was gibt es zu essen? Die Mädchen sind übers Wochenende bei meinen Schwiegereltern.«
    »Tapas. Ich schlage dir einen Deal vor. Du hilfst uns in den nächsten Stunden, und ich schicke dich mit einem Teil von dem, was übrig bleibt, nach Hause.«
    Eli schob seine Designer-Sonnenbrille

Weitere Kostenlose Bücher