Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
denn tun?«
»Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich bin sicher, du wirst schon etwas herausfinden. Ich würde dir gerne helfen, aber momentan habe ich Wichtigeres zu tun.«
Am Eingang zur Villa verließ er mich. Ich sah, wie er zum Parkplatz ging und in sein Auto stieg.
Was immer Valerie gewusst hatte, jetzt musste ich es wirklich herausbekommen. Und ich wusste auch schon, mit wessen Hilfe.
Ich rief Ryan Worth auf seinem Handy an und erwischte ihn gerade noch in seinem Büro, bevor er zu einem abendlichen Weinereignis in Washington aufbrechen wollte.
»Warum müssen Sie denn an einem Samstag arbeiten?«, fragte ich.
»Weil dieses Wochenende Kolumbus-Tag ist, und da ist es ruhig in der Redaktion. Ich dachte, ich könnte mich schon mal auf die nächste Kolumne stürzen und dann kommende Woche ein paar Tage freinehmen. Wenn ich nicht endlich ausspanne, raste ich noch aus. Worum geht’s?«
Er klang freundlich, aber auf der Hut.
»Dürfte ich Sie um einen Gefallen bitten?«
»Um was handelt es sich?«
»Sie hatten recht, was die landesweite Aufmerksamkeit betrifft, die Ihre Kolumne für unsere Auktion wecken würde«, sagte ich. »In der Weinkellerei rufen ständig Leute von überallher an. Jordy Jordan sagte mir, er habe noch am Tag des Erscheinens jedes Zimmer im Fox and Hound für das Wochenende vermietet.«
»Freut mich, das zu hören. Um welchen Gefallen geht es?«
So weit mein Versuch, ihm Honig ums Maul zu schmieren.
»Jetzt handelt es sich nicht mehr um eine lokale Wohltätigkeitsveranstaltung. Jetzt ist es eine große Sache«, sagte ich. »Bevor die Kolumne erschien, haben wir jede Spende genommen, die wir kriegen konnten, das heißt, wir haben Weine, die direkt aus den Weinkellern der Leute kamen. Flaschen, die sie geschenkt bekommen haben, oder Weine, die sie eine Zeit lang gelagert haben. Ich habe noch nicht damit begonnen, sie zu katalogisieren, und ich habe auch keine Ahnung, welche Preise ich für das Startangebot festlegen soll. Nun muss ich davon ausgehen, dass wir es bei den Bietern mit ausgebufften und gewieften Leuten zu tun haben werden. Damit haben wir nicht gerechnet.«
»Sie wollen, dass ich Ihnen bei der Katalogisierung der Weine helfe?« Er atmete ein Mal kurz und kräftig aus. »Wissen Sie, wie viel Arbeit das ist?«
»Bitte, Ryan! Ich flehe Sie an. Es ist für einen guten Zweck. Und, eh, da wäre noch etwas. Ich möchte Sie bitten, die Rolle des Auktionators zu übernehmen. Wir brauchen jemanden mit absolutem Sachverstand. Sie wären fantastisch!«
Ich konnte hören, wie er mit irgendetwas auf seine Schreibtischplatte trommelte, einem Kuli oder Bleistift, während er darüber nachdachte. Das Rattattat stoppte. »Zahlen Sie für meine Expertisen.«
»Natürlich.« Ich hätte es kommen sehen müssen. »Was nehmen Sie als Honorar?«
»Ich werde ein Auge zudrücken«, sagte er, »schließlich ist es für eine gute Sache. Geben Sie mir tausend Dollar, dann kümmere ich mich um den Katalog und hole eine Menge für Ihren wohltätigen Zweck rein. Abgemacht?«
Ich fragte mich, wie sein Preisschild bei normalen Veranstaltungen aussehen mochte. Alle anderen beteiligten sich ehrenamtlich.
»Abgemacht«, sagte ich.
»Gut, machen Sie mir eine Liste von allem, was Sie haben, und schicken Sie mir diese als E-Mail zu. Dann kann ich anfangen, die Mindestgebote festzulegen.«
»Sie bekommen die Liste, aber wäre es Ihnen nicht möglich, stattdessen hierherzukommen?«, fragte ich.
»Warum soll ich denn zu Ihnen kommen?« Seine Reaktion ließ nichts Gutes erahnen. Es war Zeit für meine dritte Bitte, und ich bewegte mich auf dünnem Eis.
»Ich möchte sicherstellen, dass die Spenden, die wir bekommen haben, auch echt sind. Daher wäre es mir lieb, wenn Sie sich die Flaschen anschauen .«
Wenn Sie das von mir wünschen, muss ich 1250 verlangen.«
Ich konnte es mir nicht leisten, ihn von der Fahne gehen zu lassen. »In Ordnung. 1250. Sie erhalten Ihr Geld nach der Auktion. Aus den Erlösen.«
»Einverstanden. Ich weiß ja, dass Sie für die Summe einstehen können.«
»Wäre es Ihnen möglich, morgen Abend vorbeizukommen?«
»Bleiben Sie dran.« Ich wartete, während er wohl in seinem elektronischen Terminkalender suchte. »Sieht so aus, als wenn ich um fünf Uhr könnte.«
»Fünf ist gut. Bis dann also.«
»Wie kommt es, dass Sie nicht Jack Greenfield zu dieser Aufgabe verdonnert haben? Oder Shane Cunningham?«, fragte er. »Sie wissen doch, dass Shane jetzt Auktionen im Internet
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