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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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hoch, sodass sie auf seinem perfekt gegeltem Haar saß. »Ich denke, ich könnte eine Weile hierbleiben.« Er legte seine Hände auf den Wanst, der früher einmal ein Waschbrettbauch gewesen war. »Jetzt allerdings könnte ich einen Happen vertragen. Bin zu spät aufgestanden, um noch frühstücken zu können, und habe den ganzen Morgen bei Jack und Sunny Greenfield verbracht.«
    »Was hast du denn da gemacht?«
    »Jack renoviert seinen Weinkeller.«
    »Nebenbeschäftigung?«
    »Macht es leichter, die Rechnungen zu bezahlen.«
    Ich wusste, dass er gerade so über die Runden kam. Er vergötterte Brandi und konnte – oder wollte – ihr nicht sagen, dass der Geldbaum abgeerntet war. Vor kurzem hatte ich gehört, dass er einen Betrag in Höhe des Bruttosozialprodukts eines kleineren Landes geliehen hatte, um zu begleichen, was sie bereits an Schulden angesammelt hatten.
    Er ging zu einem der Tische und kehrte mit einem Teller zurück, auf dem sich das Essen für drei Leute häufte. »Prima Sachen.« Er spießte ein Würstchen mit einem Zahnstocher auf. »Woher hast du die?«
    »Vom Bio-Fleischer in Middleburg. Was baut Jack denn an seinem Weinkeller um?«
    »Alles.« Eli redete mit vollem Mund. »Installiert ein Sicherheitssystem, vergrößert die Kühlanlage – der schmeißt mit den Dollars nur so um sich für Glaswände, Kalksteinböden, Weinregale aus Rotholz, Landkarten, auf denen verzeichnet ist, von wo die Weine kommen. Die ganze Chose. Und computerisierte Inventarisierung – zu guter Letzt. Shane organisiert alles. Jack hat sich an Versicherungsprämien jahrelang dumm und dusselig bezahlt, ohne den wirklichen Wert seiner Sammlung zu kennen.«
    »Warum braucht er denn so plötzlich ein Sicherheitssystem?«
    Eli leckte seine Finger ab. »Hast du mal eine Serviette? Ich möchte nicht, dass Fett an meine Klamotten kommt. Ich trage sie zum ersten Mal.«
    Ich gab ihm eine.
    »Jack besitzt locker an die dreißigtausend Flaschen. Er will seine Kapitalanlage schützen.« Er nahm eine Gabel und stach in einen kleinen Berg marinierter Pimientos del Piquillo. »Außerdem hat er von diesen Diebstählen in kalifornischen Weinkellern gehört. Meinte, er müsse wohl etwas mehr haben als nur ein Vorhängeschloss an der Tür. Der Typ vom Sicherheitsdienst kam heute Morgen vorbei und quatschte herum und erklärte, was sie alles machen können. Ich kam mir vor wie James Bond, dem M seine ganze Spielzeugsammlung präsentierte.«
    »Du meinst Q. M ist sein Boss. Q bastelt das Spielzeug.«
    »Schnurzpiepegal.«
    »Falls du mit deinem Imbiss fertig sein solltest, James«, sagte ich, »wie wär’s damit, mir in der Villa beim Einschenken des Weins zu helfen?«
    »Geschüttelt, nicht gerührt«, sagte er. »Lass mich nur noch ein paar Chorizos probieren.«
    Frankie stand im Probierraum hinter der Bar, als Eli und ich in die Villa gingen. Eine attraktive Frau Anfang fünfzig mit rotblondem Haar. Ich mochte ihre ungezwungene, tüchtige Art und ihren dezenten, trockenen Humor. Unseren Kunden erging es offensichtlich ebenso. Seitdem sie bei uns war, hatte sie eine kleine, aber treue Gemeinde von regelmäßigen Besuchern gewonnen, die sich an den Wochenenden einstellten und vorgaben, wegen des Weins zu kommen. Ich wusste, dass sie kamen, um sich mit Frankie zu unterhalten. In ihren klaren blauen Augen, deren Blick jede Voreingenommenheit fehlte, lag ein Ozean von Mitgefühl.
    »Holen Sie sich draußen etwas zu essen, und genießen Sie das Quartett«, sagte ich zu ihr. »Eli und ich übernehmen das hier für eine Weile. Ich glaube, er hat Ihnen noch ein Würstchen übrig gelassen. Vielleicht sogar zwei.«
    Sie lächelte. »Danke. Amanda Heyward hat vor ungefähr einer halben Stunde angerufen. Sie will vorbeikommen und eine Auflistung der Termine und Orte für die Fuchsjagden der nächsten Monate bringen. Außerdem geht es um eine Gästeliste.«
    Seit über einem Jahrhundert gehörte mein Grundstück, die Highland Farm, zum Gelände der Goose-Creek-Jagd. Während der Jagdsaison traf man sich bei uns alle fünf oder sechs Wochen zum Beginn der Fuchsjagd. Amanda, Schriftführerin des Goose-Creek-Jagdclubs und alte Freundin der Familie, war dafür verantwortlich, die Termine mitzuteilen.
    Als Dank für die häufige Jagderlaubnis auf unserem Grundstück hatte sie sich angeboten, sich um die Gästeliste für unsere Auktion zu kümmern und die Einladungen zu verschicken. Amanda hatte jahrelang für schwergewichtige Multis und renommierte Museen

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