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Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal

Titel: Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Crosby
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sagte er. »Meinetwegen kann er sie haben.«
    Wir fuhren schweigend zum Weingut zurück, und das Schweigen schuf Echos. Er schaute mich nur ein Mal an – mit einem Gesicht wie Granit, die Augen dunkel wie Obsidian. Da wusste ich, dass das Wiedersehen mit ihr eine Wunde in ihm aufgerissen hatte, die nie verheilt war. Jetzt geisterte sie ihm im Kopf herum.
    Er war gekränkt, verletzt, wütend. Und er liebte seine Exfrau immer noch.
    Als wir das Weingut erreichten, setzte er mich bei mir zu Hause ab und sagte: »Ich gehe eine Weile in die Felder. Und machen Sie sich keine Sorgen wegen des Unterstoßens des Tresterhuts heute Abend. Ich kümmere mich darum.«
    Ich nickte. »In Ordnung. Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Ich wusste, dass es besser war, ihm nicht mein Mitgefühl zu zeigen, geschweige denn Mitleid. Er hätte es mir umgehend ins Gesicht zurückgeschleudert. Daher ließ ich ihn gehen, ohne etwas zu sagen, und versuchte, nicht über seinen Blick nachzudenken, als er geäußert hatte, er wolle in den Feldern allein sein.
    Gegen neun Uhr abends klingelte das Telefon. Ich war im Wohnzimmer und kämpfte mich durch Europareisen mit Thomas Jeffersons Geist . Das nächste Telefon stand in der Halle. Ich griff nach der Krücke und rannte fast, um es zu erreichen, und dabei hoffte ich, es wäre Quinn. Als ich den Hörer schließlich in der Hand hielt, sprang der Anrufbeantworter an.
    » Lucie, ma chère !« Die lieb gewordene Stimme am anderen Ende klang leicht gedämpft – zweifellos gefiltert durch den Rauch einer übel riechenden Boyard und einen Schluck Armagnac, bevor sie in meinem Anrufbeantworter landete. In Paris war es drei Uhr morgens oder nachts. Für meinen zweiundachtzigjährigen Großvater würde es noch ungefähr eine Stunde dauern, bis er den Tag für beendet erklären und zu Bett gehen würde. » Désolé que tu n’est pas là … «
    »Ich bin hier, Pépé«, sagte ich auf Französisch. »Wie geht es dir? Es tut gut, deine Stimme zu hören.«
    Das Ende meines Satzes hallte wie ein schlechtes Echo durch die zweistöckige Vorhalle wider, und ich bedauerte es, das Telefon nicht früher erreicht zu haben, da ich jetzt das gesamte Gespräch in Stereo hören musste.
    »Mir geht’s gut«, sagte er. »Sehr gut sogar. Ich bin gerade aus China zurückgekommen.«
    Oft hoffte ich, ich hätte Glück gehabt und den größten Teil meiner DNA von der Familie meiner Mutter geerbt statt irgendwelcher zügellosen, willensschwachen Gene, die mir mein Vater vermacht haben mochte. Pépé hatte eine Postkarte von der Großen Mauer geschickt und geschrieben, dass er und ein paar Freunde ein Teilstück darauf gewandert seien. Außerdem waren sie über die Seidenstraße bis nach Kirgisistan gereist.
    »Ich hoffe, du lässt es nach diesem Trip langsam angehen. Es klang ziemlich strapaziös«, sagte ich.
    Ich hörte das Ratschen eines Streichholzes. Vermutlich zündete er seine Zigarette ein weiteres Mal an. Die Boyards, vor Jahren wegen ihrer Giftstoffe durch die EU verboten, wurden aus schwarzem Tabak und Maispapier hergestellt. Die einzige mir bekannte Zigarette, die ständig von selbst ausging. Pépé erlaubte sich täglich eine oder zwei aus seinem schrumpfenden Vorrat.
    »Ich lasse es ganz bestimmt langsam angehen. Meine nächste Reise führt mich nach Washington.«
    »Hierher? Wirklich? Wann?«
    Er machte eine Pause. »Es tut mir leid, dass ich dich im letzten Moment damit überfalle, mon ange , aber ich komme schon morgen an.« Wieder eine Pause. »Ich habe eine Hotel-Reservierung im Marriott in der Nähe des Dulles Airport, aber ich hoffe, wir sehen uns und du erlaubst es mir, dich wenigstens ein Mal zum Abendessen einzuladen, während ich dort bin.«
    Pépé hatte als Diplomat gearbeitet. Er war ungemein höflich. Ich hütete mich, verletzt zu sein, dass er nicht gefragt hatte, ob er bei mir bleiben dürfe, da er befürchtete, sich mir aufzudrängen. Wahrscheinlich hatte er nach der China-Reise noch nicht einmal seine Koffer ausgepackt, geschweige denn den Jetlag überwunden. Ich dachte an den Refrain eines Liedes, das Leland häufig sang, wenn er meine Mutter aufziehen wollte. Darin beschwerte er sich, wie schwer es sei, sie auf der Farm unter Kontrolle zu halten, nachdem sie ein Mal Paris gesehen hatten. Meinen Großvater hielt es nicht einmal in Paris.
    »Als Erstes kannst du deine Buchung im Marriott stornieren«, sagte ich. »Du kommst zu mir und übernachtest hier. Und zweitens, wann kommt dein Flugzeug an?

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