Der Bordeaux-Betrug - Der Bordeaux-Betrug - The Bordeaux Betrayal
möchte es wieder gutmachen.«
»Mick …«
»Bitte!« Seine Stimme in meinem Haar war weich. »Sag einfach Ja.«
Ich wusste, dass ich es bereuen würde. »Na gut«, sagte ich. »Ja.«
Ich machte mit ihm die Runde durch die Ställe, ehe wir zum Haus zurückgingen. Unsere letzte Station war der Stall für die Deckhengste und die Unterkunft von Dunne Gone, ein Fohlen mit weißer Blesse auf der Stirn. Tommy war gerade dabei, das Stroh mit einer Forke aufzulockern und den Stall auszumisten, als wir kamen.
»Hältst du ihr Sprunggelenk im Auge?«, fragte Mick.
»Doc Harmon kommt hier morgen als Erstes vorbei, wenn er seine tägliche Runde macht.«
»Gut. Der Hufschmied soll auch kommen. Er muss Casbahs hintere Hufe erneuern.«
»Habe mich bereits drum gekümmert.«
Mick nickte. »Bis morgen dann, Tommy.«
»Gute Nacht, Sir. Auf Wiedersehen, Miss Montgomery.«
Hand in Hand gingen wir zum Haus zurück. »Casbah wird am Samstag beim Point-to-Point-Rennen starten«, sagte Mick.
»Zusammen mit einer meiner anderen Stuten. Ich fände es schön, wenn du kommen würdest. Amanda wird wie üblich für Stimmung sorgen. Wir könnten uns dort treffen.«
Ich wusste – obwohl er es nicht sagte –, dass er davon ausging, dass seine Pferde das Point-to-Point-Rennen gewinnen würden, und das sollte ich mir ansehen.
»Ich bringe meinen Großvater mit«, sagte ich. »Er ist zu Besuch aus Paris gekommen. Ich glaube, du wirst ihn mögen.«
Wir hatten die Terrasse neben dem Swimmingpool erreicht. Wenn ich im letzten Frühling hier gewesen war, hatten er und ich viele Abende damit verbracht, von dieser Stelle aus die wunderschönen Silhouetten der Pferde zu betrachten, bis die Sonne hinter den Blue Ridge Mountains unterging und langsam Dunkelheit aufzog. Wenn ein Pferd ein Siegertyp ist, dann zeigt es das. Selbst aus der Ferne hatte ich die majestätische Eleganz von Micks Pferden erkennen können. Sie kannten ihre Bestimmung und wussten, was von ihnen erwartet wurde. Nachdem es jetzt kühler wurde, hatten Mick und Tommy die Routine der Pferde geändert, sodass sie nun die Tage draußen und die Nächte im Stall verbrachten. Heute Abend fehlte es mir, sie zu sehen.
Micks Hausangestellte hatte das Abendessen bereits vorbereitet – Steaks, junges Gemüse und ein Salat für uns beide. Mick musste nur noch alles untereinandermischen.
Ich betrachtete die Teller und das Besteck, das schon auf einem Silbertablett bereitlag. »Wann soll ich von deinen kulinarischen Künsten geblendet werden?«, fragte ich. »Wenn du den Tisch deckst oder wenn du das Zellophan von diesem umwerfenden Salat nimmst?«
Er grinste. »Wenn ich den Wein öffne. Komm! Ich habe da etwas, was du unbedingt probieren musst. Shane hat mir ein paar davon besorgt.«
Auf der Anrichte im Salon standen auf einem anderen Tablett eine Flasche Gevrey-Chambertin und zwei Biot-Weingläser. Ein Burgunder, diesmal von einem grand-cru -Weingut aus einem Gebiet in Frankreich, das als Côte d’Or bezeichnet wird – die Goldküste. Es würde sein, als trinke man Seide und Samt zusammen.
Ich sah ihm zu, wie er die Flasche entkorkte. »Dein Salon ist sehr schön. Sunny hat gute Arbeit geleistet.«
»Sie weiß, was mir gefällt«, sagte er. »Du musst dir mal anschauen, was sie oben aus der Gästesuite macht. In ein paar Wochen wird sie fertig sein, wenn Selena einzieht.«
Eine seiner Schwestern? Eine Cousine? »Wer ist Selena?«
»Meine Patentochter. Das jüngste Kind eines alten Familienfreunds aus Großbritannien.«
»Warum zieht sie hier ein?« Es gefiel mir nicht, dass ich wie eine eifersüchtige Freundin klang.
Er schien es nicht zu bemerken. »Sie hat in Europa eine Menge Preise als Turnierreiterin gewonnen.« Er reichte mir ein hellblaues Weinglas und stieß vorsichtig mit mir an. »Ihr Vater, Lord Tanner, war der Meinung, sie sollte in den USA ein paar Erfahrungen sammeln. Ich habe angeboten, dass sie hier wohnen kann, obwohl sie wahrscheinlich auch einige Zeit in Kentucky verbringen wird. Sie hat gerade Cambridge hinter sich gebracht und wollte sich sowieso ein Jahr Auszeit nehmen, bevor sie sich eine Arbeit sucht.«
Demnach war sie ungefähr so alt wie Mia – einundzwanzig.
»Hört sich an, als wäre es eine tolle Gelegenheit für sie.« Ich trank einen Schluck Wein.
Er nahm mir das Glas weg. »Du bist so durchschaubar«, sagte er und küsste mich auf den Mund. »Für mich ist sie wie eine Tochter.«
»Ich hasse es, durchschaubar zu sein«, sagte ich und
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